Fremdsein
Auf das Buch „Fremdsein“ von Bianca Fritz wurde ich dank einer Leserunde aufmerksam. Der Zusatz im Buchtitel „15 Geschichten über ein Gefühl, das verbindet“ zeigt deutlich auf, wohin die Lesereise geht.
Ich ...
Auf das Buch „Fremdsein“ von Bianca Fritz wurde ich dank einer Leserunde aufmerksam. Der Zusatz im Buchtitel „15 Geschichten über ein Gefühl, das verbindet“ zeigt deutlich auf, wohin die Lesereise geht.
Ich habe mich bereits im Vorwort sehr wiedergefunden, wo Bianca Fritz von der Motivation und Idee erzählt, die sie zur Initiatorin des Projekts gemacht und im Ergebnis zur vorliegenden Anthologie geführt hat.
Das Gefühl „etwas tun zu müssen bzw. zu wollen“ begleitet mich seit den Ereignissen im Jahr 2015. Damals haben große Teile der Gesellschaft in der ich lebe und die ich, meiner Meinung nach, immer gut kannte, wirklich erschreckt und es hat nicht auch noch der zahllosen Terrorakte in den letzten Jahren gebraucht, um mir bewusst zu machen, wie zerbrechlich unsere gesellschaftlichen und demokratischen Werten doch sein können. Projekte wie dieses hier, dessen Erlöse komplett an Hilfsprojekte für Flüchtlingskinder gehen, bieten mir eine kleine Chance „etwas zu tun“.
Aber nun zum Buchinhalt
Angst vor Unbekanntem, egal ob Situationen, Menschen oder einer ungewissen Zukunft ist allen Menschen gemeinsam und das Gefühl „fremd zu sein“ begleitet einen auf Schritt und Tritt durchs Leben. Es lohnt sich über den sinnbildlichen eigenen Schatten zu springen und seine Furcht und Angst zu überwinden, ist eine der großen Herausforderungen des Lebens.
In „Fremdsein“ machen sich verschiedene Autoren in Kurzgeschichten Gedanken zu dem Thema und laden mich ein die verschiedenen Facetten des Fremdseins zu erforschen. Mir haben die vielfältigen und ganz unterschiedlichen Geschichten mehrheitlich gut bis sehr gut gefallen.
Die Kurzgeschichten vermögen mit ihrer Ausarbeitung und ihren unterschiedlichen Ansätzen zu punkten und zu überzeugen. Oft ist bei dieser Art von Geschichten die Kürze ein Problem und allzu oft begleitet das Lesen ein unbefriedigendes Gefühl. Davon war hier nie etwas zu spüren und vor dieser Schreibleistung darf ich meinen sprichwörtlichen Hut ziehen
Vielen Dank für dieses Buch und das tolle & unterstützungswerte Projekt, dass dahinter steht!