Von Herz- und Bauchmamas
Gabriele Stangl ist Pastorin in einer Klinik. Es brach ihr immer wieder das Herz, wenn sie Frauen in Not wegschicken musste. Das waren werdende Mütter, die ihr Baby nicht behalten konnten und Hilfe brauchten. ...
Gabriele Stangl ist Pastorin in einer Klinik. Es brach ihr immer wieder das Herz, wenn sie Frauen in Not wegschicken musste. Das waren werdende Mütter, die ihr Baby nicht behalten konnten und Hilfe brauchten. Das Budget der Klinik sah es aber nicht vor, hierfür Gelder bereitzustellen. Wie groß mag die Not der Frauen sein, wenn sie ihr Kind irgendwo ablegen oder gar töten? Nein, sie haben kein Urteil von Unwissenden, sondern Hilfe von empathischen Menschen verdient. Aus dem Grund arbeitet Frau Stangl hart und schaffte es dann mit etlichen Gleichgesinnten, dass im Jahr 2000 die erste Babyklappe ins Leben gerufen wurde.
Mit viel Einfühlungsvermögen berichtet Frau Stangl im Buch „Herzenskinder“ über ihre Arbeit in der Klinik. Sie schreibt, welches aufwühlende Erleben es war, als der erste Säugling in der Babyklappe abgelegt wurde. Ein Frühchen, das einen harten Kampf vor sich hatte. Die Verletzungen zeigten, wie schwer die Geburt gewesen sein musste. Dass dieses Mädchen überlebte und auch nach etlichen Jahren immer mal wieder bei Frau Stangl hereinschaut, welch ein Erfolg.
Es rührte mich zu Tränen, wie warmherzig Frau Stangl über die Bauchmamas schreibt. Keine Verurteilung kommt von ihr. Sie freut sich jedes Mal, wenn ein Baby die Klinik verlässt und eine Herzmama gefunden hat. Also bei Adoptiveltern leben kann. Es ist so wichtig, dass den Müttern in ihrer Not geholfen wird und die Kleinen in gut behütete Verhältnisse geführt werden.