Cover-Bild Die Rückkehr der Störche
Band 1 der Reihe "Störche-Trilogie / Das bewegte Leben des Naturforschers und Reisenden Georg Wilhelm Schimper"
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Waldkirch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 14.11.2017
  • ISBN: 9783864760969
Gabrielle C. J. Couillez

Die Rückkehr der Störche

Die bewegte Jugend des Georg Wilhelm Schimper
Georg Wilhelm Schimper stammt aus einem alten, in den Napoleonischen Kriegen verarmten Adelsgeschlecht. Sein Vater, ein leichtsinniger Offizier, lässt die junge Ehefrau mit zwei Kindern sitzen und verursacht damit deren ständige existenzielle Notlage, die bei der jungen Frau fortschreitend zur Schwermütigkeit führt. Da sie der beiden Jungen zudem nicht Herr wird, muss der lebhaftere der beiden, Wilhelm, nach Nürnberg zur mütterlichen Verwandtschaft, wo er aufwächst und ein Handwerk lernen soll. Karl, der ältere, darf in Mannheim bleiben, die höhere Schule besuchen und studieren.

Wilhelm leidet sehr unter der Trennung, legt aber nach einigen Wirrungen erfolgreich seine Gesellenprüfung ab und darf endlich zurück nach Mannheim. Da er dort aufgrund der völlig anderen wirtschaftlichen Strukturen in seinem erlernten Handwerk keine Anstellung finden kann, tritt er in die Fußstapfen seines Vaters und geht als Offiziersanwärter zum Militär, was der Familie wenigstens ein minimales Auskommen ermöglicht. Doch die Beschränktheit der eigenen Entfaltungsmöglichkeiten, der ständige familiäre und finanzielle Druck lässt in ihm, trotz Ablenkung durch amouröse Abenteuer, erkennen, dass sein Lebensziel ein ganz anderes sein muss. Er bricht mit allen Konventionen und gibt seinem Hunger nach Freiheit, Wissen und Liebe Raum…

Ein hochinteressanter Roman über einen Kurpfälzer Naturforscher und Reisenden, der in der nachnapoleonischen Zeit mit den aufstrebenden bürgerlichen Freiheitsbewegungen und den harschen Gegenbewegungen der herrschenden Klasse verortet ist. Ein Spiegel der Gesellschaft und Geschichte auch unserer Heimat im frühen 19. Jahrhundert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2018

Eine spannende Reise in die Biedermeierzeit ...

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Wer hat denn je behauptet, dass Geschichte langweilig sein muss? Die sympathische Autorin Gabrielle Couillez hat diese These in meinen Augen jedenfalls hinlänglich widerlegt. Sie entführte mich mit ihrem ...

Wer hat denn je behauptet, dass Geschichte langweilig sein muss? Die sympathische Autorin Gabrielle Couillez hat diese These in meinen Augen jedenfalls hinlänglich widerlegt. Sie entführte mich mit ihrem biographischen Roman in die Zeit des Biedermeiers und vor allem auch in die Kurpfalz, eine Gegend, die ich vor Jahren persönlich näher kennenlernen durfte. Sie beschreibt für uns das Leben des Naturforschers Wilhelm Schimper in den Anfängen des 19. Jahrhunderts in einer Anschaulichkeit, die mich faszinierte. Sie baut ihre fundiert recherchierte Geschichte um einen realen Briefwechsel zwischen Wilhelm, seinem Bruder Karl und der bedauernswerten Mutter der Beiden, die dem Buch eine wunderbare Authentizität verleiht. Wir zuckeln mit Wilhelm in der Postkutsche den weiten Weg von Nürnberg nach Mannheim, wandern mit ihm über viele Kilometer durch die Schweizer Berge bis nach Italien wo wir eine Polenta verzehren, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Er ist ein strebsamer junger Mann, der liebenswerte Wilhelm, wenn ihm auch viele Steine in den Weg gelegt werden und manchmal steht er sich selbst im Weg mit seiner scheinbar unersättlichen Liebe zu den Frauen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass er seinen Weg machen wird und deshalb freue ich mich umso mehr auf den nächsten Teil seiner Geschichte. Wer sich ein wenig für Geschichte, das Biedermeier und die Erforschung der Natur interessiert, dem sei dieses Buch auf jeden Fall ans Herz gelegt!

Veröffentlicht am 12.02.2018

Unterhaltsame und kurzweilige Geschichtsstunde

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Deutschland im frühen 19.Jahrhundert- vom Vater ihrer Kinder verlassen, muss Mutter Schimper sehen, wie sie mit ihren beiden Knaben das Leben bestreitet. Sie verfällt dem Alkohol und sinkt in tiefe Depressionen. ...

Deutschland im frühen 19.Jahrhundert- vom Vater ihrer Kinder verlassen, muss Mutter Schimper sehen, wie sie mit ihren beiden Knaben das Leben bestreitet. Sie verfällt dem Alkohol und sinkt in tiefe Depressionen. Karl und Wilhelm schlagen sich mehr schlecht als Recht durch und Wilhelm merkt, dass es da draußen in der Welt noch so viel mehr gibt als Schwermut und Suff. Zuerst versucht sich Wilhelm als Schwerenöter und kein Rock ist vor ihm sicher. Doch dann bricht er aus den festgefahrenen Gleisen aus und erobert die Welt...

Gabrielle C.J. Couillez hat mit diesem wunderbaren zeitgeschichtlichen Dokument eines bewiesen, nämlich, dass Geschichte geschickt dekoriert mit pfälzischem Dialekt alles andere als langweilig ist. Mit ihrem wunderbar flüssigen Schreibstil gelingt es ihr, das bestehende Grundgerüst der biografischen Fakten so in ihre Erzählung einzubetten, sodass man ganz und gar in der Erzählung gefangen ist. Der Lebensweg Wilhelms ist mit allen Höhen und Tiefen skizziert und bringt den Schwerenöter einem richtig nah. Zugegeben, er ist schon ein kleiner Herzensbrecher und weiß seine Wirkung auf Frauen auch geschickt einzusetzen. Auch wird im Verlauf der Geschichte erkennbar, dass Wilhelms Lebensweg auch der Weg zum eigenen "ICH" ist und das ist von der Autorin sehr schön ausgearbeitet und dargestellt. Die bildhaften Beschreibungen der Naturlandschaften tragen ebenfalls dazu bei, dass ich mich direkt vor Ort befinde und an allen Handlungen und Ereignissen hautnah teilhaben kann.
Alles in allem ein gelungenes Buch über Leben und Wirken eines bekannten Naturforschers.