Eine spannende Reise in die Biedermeierzeit ...
Wer hat denn je behauptet, dass Geschichte langweilig sein muss? Die sympathische Autorin Gabrielle Couillez hat diese These in meinen Augen jedenfalls hinlänglich widerlegt. Sie entführte mich mit ihrem ...
Wer hat denn je behauptet, dass Geschichte langweilig sein muss? Die sympathische Autorin Gabrielle Couillez hat diese These in meinen Augen jedenfalls hinlänglich widerlegt. Sie entführte mich mit ihrem biographischen Roman in die Zeit des Biedermeiers und vor allem auch in die Kurpfalz, eine Gegend, die ich vor Jahren persönlich näher kennenlernen durfte. Sie beschreibt für uns das Leben des Naturforschers Wilhelm Schimper in den Anfängen des 19. Jahrhunderts in einer Anschaulichkeit, die mich faszinierte. Sie baut ihre fundiert recherchierte Geschichte um einen realen Briefwechsel zwischen Wilhelm, seinem Bruder Karl und der bedauernswerten Mutter der Beiden, die dem Buch eine wunderbare Authentizität verleiht. Wir zuckeln mit Wilhelm in der Postkutsche den weiten Weg von Nürnberg nach Mannheim, wandern mit ihm über viele Kilometer durch die Schweizer Berge bis nach Italien wo wir eine Polenta verzehren, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Er ist ein strebsamer junger Mann, der liebenswerte Wilhelm, wenn ihm auch viele Steine in den Weg gelegt werden und manchmal steht er sich selbst im Weg mit seiner scheinbar unersättlichen Liebe zu den Frauen. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass er seinen Weg machen wird und deshalb freue ich mich umso mehr auf den nächsten Teil seiner Geschichte. Wer sich ein wenig für Geschichte, das Biedermeier und die Erforschung der Natur interessiert, dem sei dieses Buch auf jeden Fall ans Herz gelegt!