Cover-Bild Ich, Eleanor Oliphant
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe Audio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.04.2017
  • ISBN: 9783838784076
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Gail Honeyman

Ich, Eleanor Oliphant

Laura Maire (Sprecher), Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand

Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus - und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.

Mit ihrem Debüt "Ich, Eleanor Oliphant" ist Gail Honeyman ein anrührender Roman mit einer unvergesslichen Hauptfigur gelungen. Ihre erfrischend schräge Sicht auf die Dinge zeigt uns, was im Leben wirklich zählt. Liebe. Hoffung. Ehrlichkeit. Und vor allen Dingen die Freundschaft.

"Absolut mitreißend." Jojo Moyes

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2018

Eleanor kann anstrengend sein, ist aber doch etwas Besonderes!

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"Ich, Eleanor Oliphant" von Gail Honeyman
Sprecherin: Laura Maire
Gekürzte Hörfassung, 434 min

Hätte mich jemand nach der ersten Stunde nach meiner Meinung zu Eleanor Oliphant, der Protagonistin und ich-Erzählerin ...

"Ich, Eleanor Oliphant" von Gail Honeyman
Sprecherin: Laura Maire
Gekürzte Hörfassung, 434 min



Hätte mich jemand nach der ersten Stunde nach meiner Meinung zu Eleanor Oliphant, der Protagonistin und ich-Erzählerin des gleichnamigen Romans gefragt, wäre sie so ausgefallen: "Ein verstockter, arroganter, sozial völlig inkompetenter Geizhals."

In der Tat, Eleanor ist definitiv alles andere als normal. Sie hat schreckliche Schrullen, die ganze Zeit vergleicht sie Essen im Restaurant preislich mit Tesco (Englische Supermarktkette) und beschwert sich, dass die Leute insgesamt doch so verschwenderisch sind. Alle anderen sind ungebildet und wie kann ein alter Mann, den sie im Krankenhaus extra besucht, auch noch die Frechheit haben, Verwandtschaft zu besitzen, die sich um ihn kümmert, sodass Eleanor ihn eben nicht alleine gesund pflegen kann.

Kurz, man merkt es schon: Eleanor ist sehr speziell und ich habe lange gebraucht, mit ihrer Art klarzukommen.

Inhalt (Klappentext):



Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus - und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.

Meine Meinung:



Wie schon angemerkt, ich konnte Eleanor lange wirklich nicht ausstehen. Ihre ganze Art, ihr Geiz, ihre Taktlosigkeit und Direktheit- das war mir einfach zu viel. Die ersten 2 Stunden des Hörbuchs habe ich wirklich wortwörtlich jedes Mal, wenn Eleanor zum Sprechen angesetzt hat, die Luft angehalten und gebetet, sie möge doch den Mund wieder schließen, ohne etwas zu sagen- häufig leider vergebens.
Doch im Laufe des Werkes änderte sich meine Einstellung zu Eleanor. Wenn man sich einmal an sie gewöhnt hatte und auch das Leid, wenn sie den Mund öffnet, dann kann man beginnen, hinter die Fassade zu blicken und lernt mehr und mehr, warum sie so ist, wie sie ist. Auch wenn man sich über ihr fehlendes Taktgefühl aufregen kann, kann man doch an manchen Stellen Mitleid für sie empfinden und mit ihr leiden oder herzlich über ihre gutmütige Unbedarftheit lachen (z.B. als sie im Kaufhaus mit Smokey Eyes gestylt wird, gefragt wird, wie sie es findet und darauf antwortet: (Gedankenprotokoll) " Ich sehe aus wie eine südamerikanische Primatenart oder wie ein nordamerikanischer Waschbär. Einfach herrlich.")

Trotz aller Anstrengung zu Beginn, mit Eleanor klarzukommen, schließt man sie doch irgendwann einfach ins Herz. Man freut sich mit und für sie, wenn sie es schafft, über ihren Schatten zu springen, und übersieht dabei auch geflissentlich die verbliebenen Marotten.

Eleanor ist anders- aber das ist auch gut so. Sie eröffnet eine ganz andere Perspektive auf die, für manche normale, Welt und ein gewisses Verständnis für Menschen, die nicht dem Durchschnitt entsprechen. Natürlich- nicht jeder Mensch ist gleich, aber dennoch enttarnt Eleanor mit ihrer Geschichte die Oberflächlichkeit, die man manchmal durch den ersten Eindruck von einer Person gewinnt.

Auch wenn ich lange gebraucht habe, mit Eleanors Art klar zu kommen, zeichnet genau diese doch dieses Werk aus und macht es und seine Geschichte zu etwas Besonderem.

Die Geschichte an sich, sowie der beobachtende Erzählstil aus Eleanors Sicht erhalten von mir 4 Sterne.


Die Hörfassung:



Laura Maire ist einfach nur eine geniale Sprecherin. Dies ist mein erstes Hörbuch mit ihr und ich kann wirklich überhaupt keinen noch so kleinen Kritikpunkt finden.
Sie hat eine sehr angenehme Stimme, liest in angemessener Geschwindigkeit und mit einer Lebhaftigkeit, die wirklich schwer zu toppen ist. Jeder Charakter erhält seine ganz persönlich, auf deren Charakter abgestimmte Stimme. Ob das nun Eleanors etwas roboterhafte Aussprache ist, oder ein alter Mann mit eher gemessenem Sprachtempo und leicht rauher Stimme.... Die Charaktere werden lebendig und man vergisst beinahe, dass dies nur ein Hörbuch und nicht ein Hörspiel ist.

Einfach nur brilliant und ich hoffe, noch einige Hörbücher mit ihr zu hören!! 5 Sterne.

Fazit:



Ich habe lange gebraucht, um mich mit Eleanor anzufreunden, doch wenn man sie kennengelernt hat, ist das Werk wirklich einzigartig und wertvoll auf seine Art. Der Einstieg ist mir persönlich schwer gefallen, aber die Geschichte an sich ist warmherzig und berührend zugleich.
Durch die absolut geniale Hörfassung mit Laura Maire wird die Geschichte lebendig und zu etwas wahrhaft Besonderem.

Von mir gibt es insgesamt 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.07.2020

Die Hörfassung hat mir besser gefallen

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In dieses Buch habe ich vor längerer Zeit reingelesen und es dann doch wieder zur Seite gelegt. Nun habe ich mich an die Hörfassung gewagt und ich denke es war für mich die bessere Wahl.
Eleanor Oliphant ...

In dieses Buch habe ich vor längerer Zeit reingelesen und es dann doch wieder zur Seite gelegt. Nun habe ich mich an die Hörfassung gewagt und ich denke es war für mich die bessere Wahl.
Eleanor Oliphant ist anders und in ihrer Art doch sehr speziell. Gerade diese Andersartigkeit hat mir anfangs große Probleme bereitet und ich habe mir oft gedacht, warum macht sie das denn. Dennoch war ich gefesselt von der Geschichte, von Eleanor und ihrem Schicksal und ich musste unbedingt fortfahren. Hier hatte ich auch kleinere Startschwierigkeiten, dennoch hat mich die Hörfassung besser unterhalten.
Eleanor ist intelligent, steht aber ungern im Mittelpunkt und Freunde, so etwas kennt sie nicht. Sie passt sich keinen allgemeinen Zwängen an, sondern macht ihr eigenes Ding, da sie es auch nicht anders gelernt hat. Und gerade die Entwicklung die Eleanor durchmacht, ihre Erlebnisse und Erfahrungen und auch ihre traumatische Kindheit machen dieses Buch so besonders. Sie lernt das Leben zu genießen, was es heißt Freunde zu haben und sie öffnet sich. Diese Entwicklungen kann man richtig miterleben und es ist doch vieles in Humor verpackt. Es gibt ernste, aber lustige Szenen und diese Mischung macht es lesenswert. Dabei spricht Laura Maire richtig gut. Ich mag ihre Stimme und kenne sie bereits aus diversen anderen Hörbüchern wie die Reihe der Spiegelreisenden.

Für mich ein überraschend gutes (Hör-)Buch, das beim 2. Versuch bei mir eingeschlagen hat.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Eleanor Oliphant

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Eleanor Oliphant hatte keine schöne Kindheit. Sie verbrachte die meiste Zeit in Heimen und Pflegefamilien, wo zwar ihre körperlichen Grundbedürfnisse wie Wärme, Essen und Schutz, nicht jedoch ihre emotionalen ...

Eleanor Oliphant hatte keine schöne Kindheit. Sie verbrachte die meiste Zeit in Heimen und Pflegefamilien, wo zwar ihre körperlichen Grundbedürfnisse wie Wärme, Essen und Schutz, nicht jedoch ihre emotionalen Bedürfnisse nach Liebe, Nähe und Zuneigung gedeckt wurden. Aufgrund dieser mangelhaften Prägung ist Eleanor sozial inkompetent, was bedeutet, dass sie nicht in der Lage ist, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und ihnen Empathie entgegenzubringen.

Mit 17 ist sie in eine kleine Sozialwohnung eingezogen in der sie, 13 Jahre später, immer noch wohnt. Den Wohnraum teilt sie sich mit ihrer Papageienschnabelblume namens „Polly“, die sie vor Jahren zum Geburtstag geschenkt bekam und die in der Regel ihr einziger Gesprächspartner ist.

Und wenn eine Frau, die ganz allein ist, gelegentlich mit einer Topfpflanze spricht, gilt das dann als Lebenszeichen oder als Zeichen der Unzurechnungsfähigkeit? Ich glaube, dass es ganz normal ist, hin und wieder mit sich selbst zu reden. Es ist ja nicht so, als würde ich eine Antwort erwarten. Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass Polly eine Zimmerpflanze ist. (Position 913)

Um ihrem Leben Struktur zu geben, läuft jeder Tag wie der vorherige ab – von Montag bis Freitag arbeitet sie tagsüber als Debitorenbuchhalterin in einer kleinen Firma, abends hört sie interessante Sendungen im Radio und löst Kreuzworträtsel und von Freitag Abend bis Sonntag betrinkt sie sich mit Wodka und verschläft den Rest vom Wochenende.

In ihrem bisher eher ereignislosen Leben passiert dann aber doch etwas, was ihre Scheuklappensicht nach und nach verändert. Sie lernt ihren Arbeitskollegen Raymond kennen, vor ihren Augen bricht ein Mann auf der Straße zusammen und sie gewinnt eine Eintrittskarte zu einem Konzert. Drei auf den ersten Blick voneinander unabhängige Ereignisse, die jedoch den täglichen Trott von Eleanor durchbrechen und den Weg ebnen, doch noch ein einigermaßen normales Leben führen zu können, in dem sowohl eigene Emotionen als auch die Gefühle anderer Menschen eine Rolle spielen. Doch bis zu diesem Punkt ist es ein langer und harter Weg.

Die Geschichte wird von Eleanor in der Ich-Form erzählt. Generell mag ich es eher weniger, wenn der Protagonist von sich selbst erzählt – hier war es jedoch genau der richtige Stil. Gerade weil Eleanor über sich selbst spricht, erfährt der Leser jedes auch noch so kleine Detail ihrer Denkweise und was gerade in ihr vorgeht. Der Schreibstil der Autorin trägt ein Übriges dazu bei, dass man sich als Leser wirklich sehr genau vorstellen kann, was gerade in Eleanors Kopf vor sich geht

Ich fragte mich, ob ich mich unter Umständen auch für eine Feuerbestattung entscheiden würde. Der Gedanke zu verbrennen behagte mir nicht sonderlich. Am liebsten wäre es mir, man würde meine sterblichen Überreste im Zoo verfüttern. Das wäre eine nachhaltige, umweltschonende Methode und zudem ein schöner Leckerbissen für die fleischfressenden Zootiere. Konnte man in seinem Testament eine entsprechende Verfügung machen? Ich nahm mir vor, bei Gelegenheit den WWF anzuschreiben und nähere Informationen einzuholen. (Position 3590)

Der Charakter Eleanor ist jetzt nicht unbedingt von Anfang an ein Sympathieträger. Im Gegenteil – ich brauchte einige Zeit, bis ich mit ihr warm werden konnte. Die meisten Dinge, die ihr begegnen und die sie nicht kennt, werden ausgiebig unter die Lupe genommen und hinreichend kritisiert. Ich hoffe meine Großmutter dreht sich nicht im Grabe um, wenn ich das jetzt schreibe, aber irgendwie kam Eleanor mir anfangs wie meine Oma vor – an allem und jedem gibt es etwas auszusetzen. Wenn man dann jedoch die allwöchentlichen Gespräche mit „Mummy“ verfolgt, dann erschließt sich einem sehr schnell, warum Eleanor so ist wie sie ist und meine anfängliche Abwehr wandelte sich zuerst einmal in Mitleid um. Je besser ich Eleanor dann kennen lernte, desto mehr fing ich an, sie zu mögen.

Raymond, ihr Arbeitskollege aus der IT-Abteilung, ist der typische Nerd. Vom Äußeren her etwas ungepflegt und am liebsten spricht er über Computer und was man damit alles machen kann. Sein Kleidungsstil wird von Eleanor natürlich auch unter die Lupe genommen:

„Er trug Jeans, die unerfreulich tief auf seinen Hüften hingen; wenn er einem den Rücken zuwandte, konnte man einen Streifen Unterhose erkennen – weinrot, ich wünschte, ich hätte es nicht gesehen – und blasse, mit Sommersprossen gespenkelte Haut. Ich fühlte mich an das Fell von Giraffen erinnert, die ja eine ganz ähnliche Musterung haben, wenngleich in deutlich größerem Maßstab. (Position 1316)

Aber auch er entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einem wirklich liebenswerten Typen. Er ist für die Entwicklung von Eleanor unwahrscheinlich wichtig und hilfreich und schon gleich zu Anfang der Geschichte dachte ich mir, dass die 2 zum Ende des Buches sicherlich ein Paar sein werden. Ob das auch so eingetroffen ist? Das verrate ich natürlich nicht.

Eine andere wichtige Person in der Geschichte ist Sammy. Er ist der Mann, der vor den Augen von Eleanor und Raymond auf der Straße zusammengebrochen ist. Auch er spielt eine wichtige Rolle im Entwicklungsprozess von Eleanor.

Zu „Mummy“ möchte ich gar nicht viel schreiben, sie ist die Person, die an allem Ungemach in Eleanors Leben Schuld ist und zum Ende der Geschichte ist Dr. Maria Temple diejenige, die den Knoten bei Eleanor endgültig zum Platzen bringt.

Mir hat lange Zeit beim Lesen die Spannung gefehlt. Die Geschichte plätschert eigentlich nur so vor sich hin. Es passiert immer etwas, auch Dinge, die einen zum Schmunzeln bringen, aber es passiert nix wirklich mitreißendes. Trotzdem wollte ich das Buch zu Ende lesen um zu wissen, was genau in Eleanors Kindheit passiert ist, was sie so hat werden lassen, wie sie ist.

Auf den letzten Seiten wird es dann wirklich richtig spannend, aber auch traurig und jetzt, nach ein paar Tagen Abstand, muss ich zugeben, dass mir das Buch doch besser gefallen hat als ich zuerst dachte.

Eleanor Oliphant – die Geschichte einer Frau, die 30 Jahre ihres Lebens in einem gefühlsarmen Raum gelebt hat, und dann das Leben mit all seinen Emotionen für sich entdeckt.