Cover:
Im großen und ganzen betrachtet, finde ich das Cover schon schön. Doch hat man hier mehr "Kleidungsgewusel" als wirklich einen Bezug zur Geschichte aufbauen zu können. Von den beiden Personen sieht man auch lediglich die Kinnpartie, weshalb man auch nicht versuchen kann, durch Mimik oder Gestik etwas zu deuten.
Meinung:
Mit dem Ende von "Colide - Unwiderstehlich" wurde ich ganz schön neugierig zurück gelassen, sosehr habe ich mit Gavin und Emily gelitten und nun kam endlich die Fortsetzung.
Das Emily zögerlich ihre Entscheidung für Dillon oder Gavin gefällt hat, war für mich gut nachvollziehbar, so schlecht etwas auch laufen mag, so hat man auch immer "gute" Erinnerungen die es einem schwer machen etwas hinter sich zu lassen. Aber auch Gavins Enttäuschung ist durchaus verständlich, denn wer wird schon gerne von jemandem vor den Kopf gestoßen, den man liebt.
Gavin kann ich es demnach auch nicht vorwerfen, dass er sich Ablenkung gesucht hat, obwohl dass sogar meinem Herzen einen kleinen Stich versetzt hat, da wir ja auch Emilys Kampf miterleben.
Beide sind sich letztendlich einig was sie wollen und ich halte es Gavin sehr zu gute, dass er zwar anfangs etwas zögerlich war und seine Bedenken hatte, aber diese auch schnell verflogen und er Emily keine Vorwürfe gemacht hat.
>>Ich akzeptiere dein Angebot, solange ich dich an den Kronleuchter binden und mit dir anstellen darf, worauf immer ich Lust habe.<< Kichernd legte Emily den Kopf schief. >>Wer bist du? Christian Grey?<<
Erstaunlich fand ich den Wandel von Emily im Laufe dieser zwei Bände. Dillon hat ohne Frage sehr viele Fehler gemacht und Emily damit einen großen Teil ihres Freiraums und ihrer Selbständigkeit genommen, doch nachdem sie sich endlich von ihm lossagt, haben wir eine starke Frau vor uns, die man kaum wieder erkennt und das im positiven Sinne.
>>Das war ja ganz schön einfach! Ich hätte definitiv damit gerechnet, dass ich ein bisschen mehr dafür kämpfen muss. Es lag an meinem Striptease, stimmt's?<< >>Ganz genau Gavin<<, erwiderte sie schlicht. Ihre Augen funkelten belustigt. >>Der hat es rausgerissen. Absolut.<<
Eine Hürde überwunden steuern die beiden doch gleich auf eine noch viel Größere zu. Dillgürkchen taucht in der Geschichte zwar ab und zu auf, aber der Druck, den er Emily und Gavin macht, macht ihn die ganze Zeit über präsent.
Das Gavin ein Traum von einem Mann ist - und damit meine ich nicht nur sein Aussehen, sondern vor allem seine Charakterzüge - hat er in dieser schweren Zeit in vielerlei Hinsicht bewiesen. Er ist die Sache direkt richtig angegangen und hat sich gefragt, was wäre das Endergebnis der zwei Optionen, die er zur Verfügung hatte. In meinen Augen hat er sich für die richtige entschieden und das, obwohl ich ihm den anderen Weg nicht hätte verübeln können.
>>Soll ich jetzt eine Liste mit all den Gründen schreiben, weshalb ich dich brauche, Emily? Denn so ist es. Du bist ein Bedürfnis. Nicht einfach nur ein Wunsch.<<
Ein Kapitel dieses Buches hat mich vollkommen in Schockstarre verfallen lassen. Nun endlich ihr Glück gefunden und so vielen Hindernissen zu trotz, wäre für Emily eine Welt zusammen gebrochen, in ihrer Lage auch noch jemanden zu verlieren, für den man alles tun würde. Ich frage mich jedoch, ob dieses Ereignis aus dem Druck von Dillon resultiert ist oder ob es der Hormoneinfluss war.
Verfolge deine Träume, solange du die Zeit dazu hast.
Gavins Eltern waren für mich bisher schwer einzuschätzen, während ich seinen Bruder von Anfang an mochte. Die Reaktion seiner Mutter auf Emilys Geheimnis fand ich traurig, doch als Mutter gesehen verständlich. Das Emily sogar bereit war ein Opfer zu bringen um das Verhältnis von Gavin zu seiner Mutter im reinen zu halten fand ich bemerkenswert und das sollte letztendlich auch belohnt werden.
Lass die Zeit nicht versteichen, ohne das zu tun, was du wirklich tun willst.
Olivia ist ein Charakter, der dem Buch zusätzlich nochmal eine ordentlich Portion pepp verleiht, doch im betrunkenen Zustand würde ich ihr nicht gerne über den Weg laufen. Wie sehr selbst wenige Worte verletzen können, musste Emily am eigenen Leib erfahren. Freunde sollten ohne Frage offen und ehrlich zu einem sein, einem Dinge sagen, die auch mal nicht so schön sind, aber doch bitte so formuliert, dass man nicht noch jemanden tritt, der schon am Boden liegt.
Charaktere:
Emily ist mit Dillon ein Schatten ihrer selbst und das wird deutlich, als sie den richtigen Weg findet und diesen beschreitet. Selbst mit Steinen im Weg bleibt sie doch ein lebensfroher Charakter den man nicht mehr anders erleben möchte.
Gavin hat bewiesen das die Liebe jedes Hindernis überbrücken kann. Stärke bedeutet nicht, dass man nicht auch mal zweifeln darf oder auf Anhieb den richtigen weg findet, sondern gerade trotz Zweifeln und Unsicherheiten eine Richtung einschlägt, dessen Ende man noch nicht absehen kann.
Schreibstil:
Mit Problemen konfrontiert, kenne ich durch viele Bücher das die Charaktere immer wieder aufs gleiche reagieren. Sie flüchten, ziehen sich zurück und brauchen dann sehr lange, um zu erkennen was ihnen eigentlich wirklich wichtig ist.
Gail McHugh hat ihren eigenen Weg gefunden und mich damit sehr beeindruckt.
Dillon ist ein Mann, denn ich nicht gerne in meinem Leben hätte aber doch ist er für dieses Buch unabdingbar.
Tritt man die Herausforderungen an, die einem begegnen, kann man letztendlich nur daran wachsen und diese Erkenntnis hat mir die Autorin auf besonderem Weg näher gebracht.