Liebe, Verrat und Politik interessant verknüpft
Im Jahr 1982 wird die Stadt Beirut aufgrund eines brutalen Mörderkrieges sowie des Einmarsches der israelischen Truppen fast zerstört. Mitten im Geschehen treffen die Krankenschwester Hannah und der verheiratete ...
Im Jahr 1982 wird die Stadt Beirut aufgrund eines brutalen Mörderkrieges sowie des Einmarsches der israelischen Truppen fast zerstört. Mitten im Geschehen treffen die Krankenschwester Hannah und der verheiratete Leif Wilberg aufeinander. Zusammen mit anderen Norwegern kämpfen sie ums Überleben. 35 Jahre später, im Jahr 2017, kommt ausgerechnet Leif Wilberg bei einer Autobombe ums Leben. Seine Frau Hannah ist spurlos verschwunden. Tommy Bergmann vom norwegischen Geheimdienst stellt die Ermittlungen auf und muss sich dabei in die Vergangenheit begeben. Dabei stößt er auf ein schreckliches Geheimnis.
Beim Kriminalroman "Der schwarze Sommer" handelt es sich um den fünften Fall für Tommy Bergmann. Die vorherigen Bänder habe ich leider nicht gelesen, hatte aber keine Probleme, um in das Buch einzusteigen. Alle grundlegenden Informationen werden vom Autor auf den ersten Seiten kurz und knapp erläutert.
Der Fall ist durch Gard Sveen sehr gut durchdacht. Er konzipiert das Buch auf zwei Erzählsträngen. Wie man es sich schon denken kann, wird die Handlung einerseits zu der Zeit 1982 in Beirut erzählt sowie in der Gegenwart in Oslo. Beide Erzählstränge weisen zahlreiche Stärken auf. Besonders gelungen fand ich die Erzählung aus Beirut, da der Autor in diesem Fall kein Blatt vor den Mund nimmt und man teilweise erschreckt, wenn man liest, was in Beirut passiert ist. Die Erzählung aus Oslo im Jahre 2017 unterliegt einer guten Spannung, da man mitfiebert und ganze Zeit überlegt, wer wirklich hinter den Angriffen stecken mag. Ab und zu lagen langatmige Szenen vor, welche den Lesefluss beeinträchigten. Diese glichen sich aber mit spannenden Momenten aus. Politische Themen, die Liebe sowie der Verrat werden in diesem Thema gut in Szene gesetzt. Gard Sveen hat es geschafft, diese Themen so interessant zueinander in Bezug zu bringen, sodass ich wirklich positiv überrascht war.
Tommy als Protagonist wirkte sehr sympathisch, jedoch merkte ich, dass er aufgrund des Figurenpensums teils in den Hintergrund gerückt ist. Dies fand ich schade, da ich Tommy total mochte.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass es dem Autor gelingt, einen spannenden Kriminalroman zu verfassen, der auf wahren Ereignissen basiert. Teil schockierend, teils atemraubend schafft der Autor den Leser auf über 300 Seiten mit einem interessanten Buch zu fesseln.