Cover-Bild Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Liebe und Beziehungen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 15.08.2023
  • ISBN: 9783499008900
Genevieve Wheeler

Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben

Nora Petroll (Übersetzer)

«Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben“ ist gigantisch gut! Traurig schön und doch voller Witz. Ich konnte nicht aufhören zu lesen und werde es all meinen Freundinnen empfehlen.»  Kristina Moninger

Ein Roman für Fans von Sally Rooney bis Colleen Hoover, der perfekt den Nerv der Millenial-Generation trifft. 

Adelaide Williams lebt den Traum der tausend Möglichkeiten: Sie macht die Londoner Pubszene unsicher, versucht, ihren Master abzuschließen und einen Job zu ergattern, der nicht aus unterbezahlten Überstunden im PR-Bereich besteht. Und sie verliebt sich. In den umwerfenden Rory Hughes, immer einen Schritt außer Reichweite. Aber Adelaide weiß: Wenn sie sich ein wenig mehr Mühe gibt, ihn noch etwas mehr liebt, wird er ihre kleinen Fehler schon vergessen. Da stirbt Rorys Exfreundin Nathalie,  Times -Journalistin, Perfektion in Person. Es geschieht, wovor sich Adelaide immer gefürchtet hat: Das genau ausbalancierte Gefüge ihres Lebens fällt in sich zusammen. Egal, wie sehr sie sich bemüht, sie kann sich nicht mit dem Geist von Nathalie messen. Es dauert, bis Adelaide erkennt, dass das Licht gerade dann am hellsten funkelt, wenn es sich in den tausend kleinen Unperfektheiten des Lebens bricht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2023

Absolutes Highlight

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Ich habe hier ein ganz besonderes Buch für euch, ein Buch dass mich mehrfach zum Tränen gerührt hat und dass ich SO SEHR gefühlt habe, wie kein Buch jemals zuvor! Ich habe die letzten 70 Seiten sogar mehrfach ...

Ich habe hier ein ganz besonderes Buch für euch, ein Buch dass mich mehrfach zum Tränen gerührt hat und dass ich SO SEHR gefühlt habe, wie kein Buch jemals zuvor! Ich habe die letzten 70 Seiten sogar mehrfach gelesen, ich habe Zettel eingeklebt und mir Stellen markiert...und sowas tue ich eigentlich nie!

Aber bevor ich hier Schwärme, muss ich zunächst mal meckern. Das Buch behandelt schwere Kost! Wirklich schwere Kost und ich sehe NIRGENDS eine

triggerwarnung ! @rowohltverlag was ist da los?

suizid und alle beinhalteten Themen sollten unbedingt vorher angekündigt werden, finde ich!

Zum Inhalt möchte ich sagen, dass ich das Buch, dass zunächst einmal eine Beziehung mit toxischer Dynamik behandelt, aus Sicht einer Betroffenen gelesen habe, somit fühle ich hier viel intensiver, als jemand, der hier einfach nur einen Roman liest. Der Schreibstil ist tiefgründig, poetisch und durch den Erzählstil lernt man alle Charaktere recht gut kennen, besonders die Protagonistin Adelaide.

Folgende Zitate können glaube ich sehr gut beschreiben, wie der Inhalt geschrieben ist: (Achtung, Spoiler möglich)

Psყᥴhιsᥴhᥱ Erkrᥲᥒkᥙᥒgᥱᥒ ᥕᥲrᥱᥒ Vᥱrᥕᥲᥒdᥣᥙᥒgskᥙ̈ᥒstᥣᥱr. Sιᥱ kᥲmᥱᥒ ιᥒ ᥲᥣᥣᥱrᥣᥱι Formᥱᥒ, ᥲ̈ᥙßᥱrtᥱᥒ sιᥴh ᥲᥙf ᥲᥣᥣᥱrᥣᥱι Artᥱᥒ ᥙᥒd koᥒᥒtᥱᥒ dᥱᥒᥒoᥴh dᥱᥒsᥱᥣbᥱᥒ Nᥲmᥱᥒ trᥲgᥱᥒ.

Es ᥕᥲr fᥲst tröstᥣιᥴh, dᥱm, ᥕᥲs ιᥒ ιhrᥱm Koρf vor sιᥴh gιᥒg, ᥱιᥒᥱᥒ Nᥲmᥱᥒ gᥱbᥱᥒ zᥙ köᥒᥒᥱᥒ. Aᥣs ᥕᥲ̈rᥱ dιᥱ Bᥱᥒᥱᥒᥒᥙᥒg dᥱs Uᥒgᥱhᥱᥙᥱrs dᥱr ᥱrstᥱ Sᥴhrιtt zᥙ sᥱιᥒᥱr Rᥙhιgstᥱᥣᥣᥙᥒg. (Uᥒd sιᥱ ᥕoᥣᥣtᥱ ᥱs ᥙᥒbᥱdιᥒgt rᥙhιg stᥱᥣᥣᥱᥒ.)

Wᥲhrsᥴhᥱιᥒᥣιᥴh ᥲ̈rgᥱrtᥱᥒ sιᥴh ιhrᥱ Koᥣᥣᥱgᥱᥒ ᥙ̈bᥱr ιhrᥱ stᥲ̈ᥒdιgᥱ Abᥕᥱsᥱᥒhᥱιt, ᥲbᥱr Adᥱᥣᥲιdᥱ ᥣᥱrᥒtᥱ gᥱrᥲdᥱ, dᥲss ιhrᥱ Bᥱdᥙ̈rfᥒιssᥱ ᥕιᥴhtιgᥱr ᥕᥲrᥱᥒ, ᥲᥣs kᥣᥱιᥒᥱ Irrιtᥲtιoᥒᥱᥒ ᥲᥒdᥱrᥱr.

Was mich wieder einmal besonders freut ist, dass ich dieses Buch nicht von alleine gekauft hätte und hier nur durch das

Rezensionsexemplar im Newsletter auf den

Roman hingewiesen wurde, ich sehe also immer wieder, dass ich meinen literarischen Horizont unbedingt erweitern muss, von alleine!

Damit ich diesem wunderbaren Buch nun etwas Reichweite schenke, werde ich euch wohl jetzt öfter damit bewerben! Lest es!

5+++/⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Sterne

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Eine bewegende Geschichte

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Der Roman „Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben“ von Genevieve Wheeler hat mir direkt gefallen als ich das zarte Cover gesehen habe.
So wie das Cover ist auch die Geschichte rund um die zarte Protagonistin ...


Der Roman „Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben“ von Genevieve Wheeler hat mir direkt gefallen als ich das zarte Cover gesehen habe.
So wie das Cover ist auch die Geschichte rund um die zarte Protagonistin Adelaide Williams.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und locker, ich habe schnell in die Story hineingefunden und bin nur so durch die Kapitel geflogen.
Die Protagonistin Adelaide wirkt sehr sympathisch und authentisch und auch die Nebenprotagonisten waren gut ausgearbeitet und passen perfekt in den Roman.
Mit Rory wurde ich gar nicht warm, denn er stößt Adelaide immer wieder vor den Kopf und verletzt sie damit sehr.
Das Londoner Setting war sehr gut beschrieben und ich konnte mir die Handlungsorte bildlich gut vorstellen.

Der Titel „Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben“ passt perfekt zu dieser emotionalen und bewegenden Geschichte, die Themen wie toxische Beziehungen und Missbrauch beinhaltet.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und mir einige schöne Lesestunden beschert, wenn ihr tiefgründige Geschichten mögt die sehr ans Herz gehen dann kann ich es euch absolut empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Nahbar und intensiv

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Adelaide ist fast am Ziel ihrer Träume angekommen! Sie lebt in der Stadt ihrer Wahl, hat ihren Master-Abschluss so gut wie in der Tasche, einen gut bezahlten Job, und fantastische Freundinnen, die ihr ...

Adelaide ist fast am Ziel ihrer Träume angekommen! Sie lebt in der Stadt ihrer Wahl, hat ihren Master-Abschluss so gut wie in der Tasche, einen gut bezahlten Job, und fantastische Freundinnen, die ihr immer zur Seite stehen. Nur eines fehlt ihr noch zu ihrem Glück: Der perfekte Freund. Als sie eines Tages den gutaussehenden Rory Hughes kennenlernt, schwebt sie auf Wolke sieben. Allerdings will sich die Verbindlichkeit in der Beziehung einfach nicht einstellen, denn Rory entzieht sich ihr jedes Mal aufs Neue. Da beginnt Adelaide an sich zu zweifeln und gerät immer mehr in einen Strudel aus Selbstvorwürfen, bis ein unbedachter Augenblick ihre Welt zusammenstürzen lässt.

Eine wirklich intensive, berührende Geschichte! Ich bin noch ganz atemlos, vom Tempo in Adelaides Gedankengängen und der Dichte an Demütigungen, die sie in dieser Lebensphase erleiden musste. Die Autorin schildert Adelaides Gefühlswelt nämlich sehr detailliert, mit allen dazugehörigen Verwirrungen und blinden Flecken, die wahrscheinlich jeder von uns auch durchaus kennen mag. Doch die Protagonistin entwickelte sich im Laufe der Handlung zu einer Meisterin der Aufopferung, deren Verhalten unfassbar erschütternde Züge annahm. (Ich möchte an dieser Stelle nicht ins Detail gehen, um den Verlauf der Handlung nicht zu spoilern.) Während des Lesens hatte ich immer wieder die Befürchtung, Adelaide würde sich im nächsten Moment in Luft auflösen, weil sie sich und ihre eigenen Bedürfnisse für andere Menschen aufgab und damit selbst scheinbar überhaupt nicht mehr richtig existierte. So herausfordernd der Roman dahingehend auch war, die zerstörerische Entwicklung Adelaides wurde meiner Meinung fantastisch beschrieben! Die Erinnerung an einzelne Szenen zwischen ihr und Rory rufen immer noch Entsetzen und Wut in mir hervor.

Dabei meinte es die sympathische Adelaide doch nur gut. Sie wirkte immer freundlich und bodenständig, war aufmerksam und hilfsbereit. Eine Freundin, die man sich eigentlich wünschen würde. Doch scheinbar spürte sie ihre Grenzen nicht, denn sie konnte einfach schlecht Nein sagen. Sie komponierte ihr eigenes Drama - an Tragik nicht zu überbieten. Kein Wunder, dass der selbstbezogene Rory hier seine Chance sah.

Glücklicherweise standen der Hauptfigur wunderbare Freundinnen zur Seite. Ich mochte diese lebensfrohen Frauen, die ihre Freundschaft ernst nahmen und gemeinsam lachen und weinen konnten. Vor allem gefiel mir, dass die Freundinnen Adelaide nicht bevormundeten, sondern ihre Entscheidungen bis zu einem gewissen Grad respektierten und trotzdem für sie da waren.

In der zweiten Hälfte des Buches empfand ich die Handlung streckenweise allerdings etwas langatmig, und mit der Diagnose von Adelaides Krankheit ging ich auch nicht hundertprozentig mit. Die Vernachlässigung Adelaides in deren Kindheit und auch der deutlich zu erkennende Narzissmus von Rory wurde meines Erachtens überhaupt nicht beim Namen genannt. Auf mich machte es eher den Eindruck, als stellte man die Protagonistin kurzerhand als schicksalshaft psychisch krank hin – Punkt. Bis auf diesen Aspekt hat mich dann aber das letzte Kapitel, Adelaides neue Lebensphase, doch noch mit der Geschichte ausgesöhnt.

„Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben“ hat emotional viel von mir abverlangt. Gut zu lesen, intensiv, aber nicht komplett zerschmetternd, lässt der Roman Raum hinter die Fassade so mancher Menschen zu blicken. Meines Erachtens ein lesenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Schmerzhafte Geschichte über die dunkle Seite der Liebe, über Ghosting, Missbrauch und selbstzerstörerische Charakterzüge - durch viele kleine Lichtblicke allerdings nicht zu düster

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Nach einer traumatischen ersten Liebe als Teenager führte Adelaide Williams anschließend nur lose Beziehungen, um sich vor erneuten Verletzungen zu schützen. Mit Mitte 20 verliebt sich die Amerikanerin, ...

Nach einer traumatischen ersten Liebe als Teenager führte Adelaide Williams anschließend nur lose Beziehungen, um sich vor erneuten Verletzungen zu schützen. Mit Mitte 20 verliebt sich die Amerikanerin, die inzwischen in London wohnt, unsterblich in den Engländer Rory Hughes, ihren Disneyprinzen und Seelenverwandten. Doch Rory möchte sich nicht festlegen und macht Adelaide nur wenig Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft. Er verabredet sich nur kurzfristig mit ihr, sagt Treffen spontan ab, stellt sie nirgendwo als seine Freundin vor und stößt sie regelmäßig vor den Kopf. Adelaide gibt sich aufgrund ihrer eigenen Unzulänglichkeiten an seinen Abweisungen selbst die Schuld und versucht weiterhin das Herz von Rory zu erobern. Als seine Exfreundin Nathalie bei einem Unfall ums Leben kommt, mit der er sich offenbar immer noch verbunden fühlte, versucht Adelaide ihm über die Trauer hinweg zu helfen und muss auf schmerzhafte Weise feststellen, dass sie niemals mit einer engelsgleichen Toten konkurrieren kann.

Der Roman beginnt bereits bewegend mit Adelaides Tiefpunkt und verheißt keine leicht verdauliche Liebesgeschichte.
Nach dem Prolog erfolgt ein Rückblick in die Jahre 2018/ 2019, als Adelaide und Rory sich so schicksalhaft begegneten und Adelaide dachte, endlich ihre große Liebe gefunden zu haben. Rory ist kein bad guy oder spielt ihr die große Liebe vor. Er stößt sie nie gänzlich von sich, lässt sie aber auch nie nah an sich heran. Er nimmt ihre Liebe und Fürsorge, genießt ihre Aufmerksamkeiten, aber gibt ihr nur wenig zurück.
Die Zurückweisungen, das Ghosting, die knappen Nachrichten und abgesagten Treffen brechen Adelaide immer wieder das Herz. Statt sich zu schützen, anzuerkennen, dass Rory ihr nicht gut tut und einen Schlussstrich zu ziehen, hält Adelaide weiter an einer einseitigen Liebe fest und gibt immer wieder sich selbst die Schuld, dass Rory keine feste Beziehung mit ihr möchte. Sie fühlt sich zu beschädigt, zu überempfindlich, zu anstrengend, nicht gut genug und leidet so lange, bis ihr Herz komplett in Scherben ist. Es ist die Summe an subtilen Gemeinheiten und ein Vertrauensbruch, der Adelaide die Augen öffnet, sie niederringt, aber auch kämpfen lässt.

"Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben" ist wie der dramatische Buchtitel bereits suggeriert, eine emotionale, bewegende Geschichte, die vor allem die dunkle Seite der Liebe erzählt. Überwiegend aus der Sicht von Adelaide geschrieben, kann man sich gut in die junge, so lebenslustige Frau, die ihr Leben in London mit einem verlässlichen Freundeskreis und guten Jobaussichten vor sich hat, hineinversetzen. Die Schilderungen aus der Vergangenheit ihrer Teenagerzeit tragen darüber hinaus dazu bei, dass man ihr Verhalten in Bezug auf die Liebe, ihre Sehnsucht und ihre Verletzlichkeit leichter versteht.

Es ist eine schmerzhafte Lektüre über toxische Beziehungen, über Missbrauch, Ghosting und selbstzerstörerische Charakterzüge, die Betroffene mit ähnlichen Erfahrungen triggern kann.
Das durch den Prolog vorausgestellte Ende macht die Geschichte nicht weniger spannend, zeichnet die sich anbahnende Katastrophe allerdings vor und macht alle Hoffnungen für Romantikerinnen auf ein Happy End mit Rory zunichte.
Trotz ihrer Düsternis hat die Geschichte jedoch vor allem durch Adelaides innige Freundschaften und ihre unerschütterliche, liebenswerte Art viele kleine Lichtblicke und ein Ende, das man Adelaide wünscht und das nach der Erfahrung mit Rory nicht zu kitschig erscheint.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Nur die Stilistik verhindert ein Highlight

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„Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben“ ist mir mehrfach begegnet, ehe ich dann wirklich auch mal zugeschlagen haben. Das mag daran liegen, dass der Titel jetzt nicht unbedingt eine romantische Geschichte ...

„Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben“ ist mir mehrfach begegnet, ehe ich dann wirklich auch mal zugeschlagen haben. Das mag daran liegen, dass der Titel jetzt nicht unbedingt eine romantische Geschichte versprochen hat und der Klappentext hat das dann auch noch bestätigt. Aber das Cover war dagegen einfach süß. Jetzt ist es nicht so, dass ich nur süße Liebesgeschichten lesen würde, aber die verschiedenen Signale haben mich schon etwas stutzig gemacht. Aber letztlich habe ich eben doch dem Buch eine Chance gegeben.

Das Buch ist für Fans von Sally Rooney und Colleen Hoover beworben worden. Während ich Erstere nur vom Namen her kenne und das vor allem wohl wegen ihrer Serienadaptionen, ist Hoover für mich tatsächlich eine Art Queen und das eben nicht, weil sie nur klassische Liebesgeschichten schreibt. In diesem Sinne hat das Marketing also recht, denn Genevieve Wheeler hat auch eine Geschichte geschaffen, die sich abseits von klassischen Normen bewegt. Es geht schon irgendwo um Liebe, aber um keine Bildbuchliebe, sondern um eine Liebe mit vielen tiefen Nuancen, wo es Schmerz genauso wie schöne Momente gibt. Tatsächlich liest man genau solche Geschichten viel zu wenig, wofür ich Wheeler sehr gerne lobe. Ihre Dankesworte lassen auch darauf schließen, dass „Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben“ eine sehr persönliche Geschichte ist und das erfordert eben dann auch noch Mut, zumal eben nichts beschönigt wird, sondern stattdessen eine ganz reale Erzählung geboten wurde.

Nun flippe ich bei „Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben“ aber nicht völlig aus und das liegt am Schreibstil. Schon während des Lesens, aber jetzt auch im Nachhinein habe ich mir viele Gedanken gemacht, was mir das Lese manches Mal erschwert hat. Der Stil ist auf jeden Fall ungewöhnlich. Wenn ich nicht gerade wissenschaftliche Lektüre lesen, so sind mir wahrscheinlich noch nie so viele Sätze in Klammern begegnet. Das war sicherlich schon einmal der erste Punkt, über den ich gestolpert bin. Zumal die Umklammerungen sehr unterschiedliche Funktionen übernommen haben. Mal ging es um direkte Kommentierungen, mal gab es Einblicke in die Zukunft und dann wieder sind andere Perspektiven eingeschoben worden. Ja, es war schon irritierend, zumal diese Technik dann auch noch einen anderen Eindruck verschärft haben. Dass eben die Autorin eine Stilistik gewählt hat, die sie von ihrer Geschichte oft genug entfernt hat. Ich hatte wirklich den Eindruck einer distanzierten Geschichte, was mich dann wiederum sehr überrascht hat, eben weil es für Wheeler ja persönlich zu sein scheint. Aber vielleicht brauchte sie dadurch umgekehrt die Distanz zu Adelaide, um diese Geschichte schreiben zu können. Das ist alles natürlich nur spekulativ, aber für die emotional doch so zugepackte Handlung habe ich nicht immer genug Nähe gespürt, um wirklich alles nachfühlen zu können.

Kommen wir aber nun noch zum Inhalt, denn eigentlich mochte ich sehr, was Wheeler durch Adelaide zu erzählen hatte. Denn es ist im Grunde nur ihre Geschichte. Ich habe gar nicht damit gerechnet, worauf die Handlung am Ende hinauswollte, weil ich eben mehr en Fokus auf toxischen Liebesgeschichten gesehen habe, da Adelaide eben schon als Jugendliche schwer missbraucht wurde und nun mit Rory auch in einem Sog steckt, der ihr sichtlich nicht gut tut. Deswegen habe ich wohl auch die ganzen Zeichen übersehen, was dann aber wiederum sinnbildlich ist, weil wir eben zu oft die Augen vor mentaler Gesundheit verschließen, entweder weil wir ihre Ernsthaftigkeit verleugnen oder weil wir als Teil eigener Unzulänglichkeiten sagen, kann ich nicht gebrauchen, kann ich mich nicht mit aufhalten. Ja, vielleicht ist es auch entlarvend. Aber das macht die Geschichte deswegen auch so gut. Auch wenn es mir die Stilistik oft genug erschwert hat und ich mindestens ein Drittel brauchte, um richtig reinzufinden, aber wenn ich am Ende komplett weiß, was passiere, dann ist eine wirklich gut ausgearbeitete Entwicklung gelungen, mit vielen Themenschwerpunkten, wo es stets um Realität statt um romantische Träumereien ging und wo trotz vielem Negativen immer das Positive doch blieb und andere Perspektiven noch angeboten hat.

Fazit: „Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben“ könnte wirklich richtig gut sein, wäre die Stilistik nicht. Sie ist etwas, woran man sich erstmal gewöhnen muss. Sie ist aber auch etwas, was unnötig Distanz schafft, was speziell in dieser tiefgründigen und vielschichtigen Handlung einfach schade ist. Dennoch würde ich das Lesen empfehlen, denn Wheeler hat eine sehr persönliche Geschichte verfasst, die mich trotz der Hindernisse berührt hat.

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