Was ist wichtig im Leben
Dieser Frage geht Genki Kawamura in seinem Roman mit dem neugierig machenden Titel nach.
Ein Briefträger erfährt von seinem Arzt, dass er wegen eines Hirntumors nur noch ganz kurz zu leben hat. Er kann ...
Dieser Frage geht Genki Kawamura in seinem Roman mit dem neugierig machenden Titel nach.
Ein Briefträger erfährt von seinem Arzt, dass er wegen eines Hirntumors nur noch ganz kurz zu leben hat. Er kann überhaupt nicht mit der Diagnose umgehen, hört dem Arzt nicht weiter zu und kommt irgendwie wieder bei sich zuhause an. Hier erwartet ihn in seiner Verzweiflung seine Katze Weißkohl und - der Teufel. Dieser macht ihm ein perfides Angebot. Er kann sein Leben um einen Tag verlängern, wenn er dafür sorgt, dass etwas von der Welt verschwindet. Was das ist, schlägt der Teufel vor. Er muss nur zustimmen. Es beginnt ganz einfach....
Genki Kawamura hat das Thema "was ist Überfluss, was ist wirklich notwendig und - wie furchtbar wichtig bin ich selbst" mutig angefasst. Nach jedem verlängerten Tag geht der Protagonist in sich und ist verzweifelt. Er denkt oft an die verpassten Gelegenheiten in der Vergangenheit. Aber er nutzt auch die erkaufte Zeit, um noch etwas gutzumachen.
Der Autor hat den Roman in sieben Abschnitte (Tage) gegliedert und sehr flüssig in der Ich-Form geschrieben. Der Leser erlebt alles hautnah mit, alle Gedanken und Taten, als sei er der totkranke Briefträger.
Ich mochte den wiederkehrenden Teufel, aber als Katzenfreund war ich auch rasch vernarrt in Weißkohl.
Das Buch wurde aus dem Japanischen übersetzt von Ursula Gräfe und erscheint im Verlag C. Bertelsmann