Abgesehen vom irreführenden Titel ein sehr schönes Buch
Als ich vor einem Weilchen vor der Bibliothek in Tempelhof gewartet habe, bis diese ihre Tore öffnet, habe ich in den Auslagen das Buch „Die Flöte von Rungholt“ entdeckt. Als Nordseefan lockte mich das ...
Als ich vor einem Weilchen vor der Bibliothek in Tempelhof gewartet habe, bis diese ihre Tore öffnet, habe ich in den Auslagen das Buch „Die Flöte von Rungholt“ entdeckt. Als Nordseefan lockte mich das Buch an, und ich hab es mitgenommen.
Im 14. Jahrhundert wandert Endres durch Norddeutschland als Tolmetsch (heute Dolmetscher) und sucht Arbeit. Doch er ist ist auf der Hut, denn bereits zu dieser Zeit werden Juden verfolgt, und Endres ist Jude. Als er auf Rungholt Arbeit findet, lernt der Levke und ihren Vater kennen. Endres verliebt sich in Levke. Als sich herausstellt, dass Levke ebenso dem jüdischen Glauben angehört, kann Endres sein Glück nicht fassen. Doch das Glück wird getrübt, denn Hinnerk hat auch ein Auge auf Levke geworfen, und versucht nicht nur einmal sein Glück bei der Schäferstochter. Als seine Übergriffe kaum noch zu vertreten sind, fliehen Endres und Levke mit Levkes Vater. Bei der Flucht geraten sie in die schlimme Flut, die viele Inseln verwüstet hat. Doch Hinnerk verfolgt die beiden und spürt beide auf. Können Levke und Endres sich gegen Hinnerk wehren? Und welche Rolle spielt die Okarina?
Von diesem Buch wurde ich nicht enttäuscht. Die Stimmung des Buches lässt einen in eine vergangene Welt abtauchen, es blieb spannend, geschichtlich lehrreich und die Liebesgeschichte war nicht zu seicht. Die Charaktere waren wunderbar ausgearbeitet und hatten die erforderliche Tiefe. Das einzige, was ich derzeit zu bemängeln habe, ist dass die Flöte, sprich die Okarina eine sehr geringe Rolle spielt. Der Titel ist toll, verführt hier aber dazu, etwas mehr zu erwarten als ein Bindeglied zwischen zwei Zeitachsen.
Dennoch ein schönes Buch für ein paar gemütliche Lesestunden.