Cover-Bild Drei Uhr morgens
Band 145 der Reihe "Transfer Bibliothek"
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Folio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 187
  • Ersterscheinung: 28.03.2023
  • ISBN: 9783852567693
Gianrico Carofiglio

Drei Uhr morgens

Verena von Koskull (Übersetzer)

Schlaflos in Marseille: Die bewegende Geschichte der Annäherung von Vater und Sohn.
Eine Fahrt nach Marseille wird für Antonio und seinen Vater zu einer Reise in die Erinnerung und nach innen. Der verschlossene Gymnasiast muss zu einer neurologischen Untersuchung, die vorschreibt, zwei Tage und zwei Nächte ohne Schlaf zuzubringen. Sein Vater, der früh die Familie verlassen hat und zu dem er ein kühles Verhältnis hat, begleitet ihn. Erstmals erfahren die beiden eine nie gekannte Intimität: Der Vater erzählt von seiner Jugend, von der Bekanntschaft mit der Mutter des Jungen – der Sohn von seinen Hoffnungen und Ängsten. Der Aufenthalt vollzieht sich zwischen Wachzustand und Erschöpfung, er führt in anrüchige Viertel, an atemberaubende Strände, ins Herz der pulsierenden Stadt. Eine Begegnung, die zwei Menschen für immer verändert.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2024

Wunderbarer Vater-Sohn-Roman!

0

Antonio ist gerade 18, als er mit seinem Vater von Italien nach Marseille reist. Ein besonders fähiger Arzt soll den jungen Mann wegen seiner im Kindesalter aufgetretenen Epilepsie begutachten und diese ...

Antonio ist gerade 18, als er mit seinem Vater von Italien nach Marseille reist. Ein besonders fähiger Arzt soll den jungen Mann wegen seiner im Kindesalter aufgetretenen Epilepsie begutachten und diese bestenfalls neu bewerten. Dort angekommen erwartet die beiden ein ungewöhnlicher Auftrag. Sie sollen zwei Nächte wach bleiben, Antonios Körper so in einen Ausnahmezustand versetzt und auf seine Belastbarkeit hin überprüft werden. Überraschend sehen Vater und Sohn sich nun mit viel freier, gemeinsamer Zeit konfrontiert, einem Zustand, der ihnen auf Anhieb wenig geheuer ist. Denn wie plötzlich umgehen mit diesem fast fremden Menschen? Die Trennung der Eltern ist lange her, Vater und Kind sich lange schon nicht mehr vertraut. Sie lassen sich treiben, folgen anfangs noch zaghaft der Strömung der flirrenden Stadt, den Ratschlägen der Einheimischen und beginnen zunehmend Gefallen an der Sache zu finden, aneinander und am Zauber des Balikwas. „Das ist Tagalog, die Hauptsprache der Philippinen. Es ist schwer zu übersetzen. Es bedeutet so viel wie: unverhofft in eine neue Situation springen, den Blickwinkel ändern, die Dinge, die wir zu kennen glauben, in einem anderen Licht sehen.“ S. 171

Völlig ohne Kitsch und Pathos kommt diese Geschichte einer zarten Annäherung aus, die sich intensiv und atmosphärisch auf wenigen Seiten entfaltet, eine leichte Melancholie verströmend, die mich konstant umfangen hielt. Da steckt ganz viel Klugheit drin, Sanftheit, ein sicheres Gespür für Beziehungen und ihre Tücken, für Nähe und Distanz, und wie die eine die andere zu überwinden vermag in kleinen Momenten wahrer Intimität. Eine ganz zauberhafte, inspirierende Lektüre, die es auch schon als Taschenbuch gibt. Lesen bitte!

„Als mein Vater geendet hatte und dem Echo der beiden abschließenden, wehmütigen Tonfolgen nachsann, brandete warmherziger Beifall auf. Ich applaudierte ebenfalls und klatschte so lange, bis ich mir sicher war, dass er mich gesehen hatte, denn ich begann zu begreifen, dass es Missverständnisse gibt, und in diesem Moment sollte es keine geben. In den Jahren danach sollte ich noch jede Menge unterschiedlichsten Jazz hören. Ich sollte Begriffe kennenlernen, von denen ich in jener Nacht in Marseille nicht den leisesten Schimmer hatte: Variationen, Paraphrasen, Dissonanzen, Cluster, Chromatik, Wechselspiel, modale Improvisation, Free Jazz. Doch alles - sei es viel oder wenig -, was ich wirklich über Jazz weiß, habe ich in jener Nacht gelernt.“ S. 114

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2024

Zeit für Gespräche

0

Der von der Mutter getrennte Vater verbringt zwei Tage und Nächte in Marseille mit seinem erwachsenen Sohn, der aus medizinischen Gründen zwei Nächte nicht schlafen darf.

Bisher habe ich von diesem Autor ...

Der von der Mutter getrennte Vater verbringt zwei Tage und Nächte in Marseille mit seinem erwachsenen Sohn, der aus medizinischen Gründen zwei Nächte nicht schlafen darf.

Bisher habe ich von diesem Autor nur Krimis gelesen, die mir gut gefallen haben. aber dieses Buch ist absolut kein Krimi, sondern eine Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn, ein neues Kennenlernen, erstaunliche Seiten zu entdecken, die bisher verborgen waren, Erfahrungen auszutauschen, für einander dazusein. Das Vertrauen gegenseitig führt auch zu manchen Geständnissen, Mitteilen von Geheimnissen.
Sehr gerne habe ich dieses Buch gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2020

Mir waren es ein paar Seiten zu wenig

0

Gebundene Ausgabe: 184 Seiten
Verlag: Folio (20. August 2019)
ISBN-13: 978-3852567693
Originaltitel: Le tre del mattino
Übersetzung: Verena von Koskull
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Mir waren ...

Gebundene Ausgabe: 184 Seiten
Verlag: Folio (20. August 2019)
ISBN-13: 978-3852567693
Originaltitel: Le tre del mattino
Übersetzung: Verena von Koskull
Preis: 20,00 €
auch als E-Book erhältlich

Mir waren es ein paar Seiten zu wenig

Inhalt:
Antonio ist Epileptiker. Kurz vor seinem 18. Geburtstag reist er mit seinem Vater, den er kaum kennt, nach Marseille zu einem Termin in der Klinik. Um herauszufinden, ob Antonio inzwischen vielleicht geheilt ist, trägt der behandelnde Arzt ihm einen Stress-Test auf. Dabei soll Antonio zwei Tage und Nächte nicht schlafen. 48 Stunden, in denen sich Vater und Sohn näher kommen, sich einander öffnen und auch einiges über sich selbst lernen.

Meine Meinung:
Mir gefällt der Schreibstil von Gianrico Carofiglio recht gut. Er ist klar und prägnant. Für seine Protagonisten bringt der Autor viel Empathie auf und lässt die Leserschaft in deren Innerstes blicken. Es ist berührend, mit zu verfolgen, wie sich die beiden ungleichen Männer einander zaghaft annähern und Vertrauen aufbauen.

Allerdings sind mit 180 Seiten für ein solches Unterfangen einfach zu wenig. Hier muss zwangsläufig doch vieles auf der Strecke bleiben.

Nichtsdestotrotz ist das Buch sehr lesenswert.

★★★★☆