Was ist Glück?
Der sehr spannende und turbulente sechste Teil der Wakefield Saga "Kampf ums Glück" von Gilbert Morris lässt seine Leser gebannt verfolgen, wie die Protagonisten um die Erfüllung ihres Glückes kämpfen ...
Der sehr spannende und turbulente sechste Teil der Wakefield Saga "Kampf ums Glück" von Gilbert Morris lässt seine Leser gebannt verfolgen, wie die Protagonisten um die Erfüllung ihres Glückes kämpfen müssen.
Andrew Wakefield ist Prediger der mit seiner Frau Dorcas und den Zwillingen Paul und David in Cornwall wohnt.
Die äußerliche Ähnlichkeit von Paul und David ist zwar verblüffend, dennoch unterscheiden sie sich grundlegend in ihren Charakteren. Der vernünftige und ruhige David überdenkt alle seine Taten und widmet sich
gerne der schöngeistigen Dichtkunst. Paul hingegen ist ein waschechter Filou, der gerne junge Mädchen verführt und kaum zu Frieden zu stellen ist.
Als ihr Vater drei Jahre nach einem Unfall verstirbt, nimmt sich sein Bruder George, der das Gut Wakefield führt, der Familie an. Sir George und seine Frau Elizabeth sind kinderlos und so übernimmt nach dem Tod von Onkel George der ältere Zwilling David die Verantwortung für das Gut Wakefield. Paul kann sich nicht damit abfinden leer ausgegangen zu sein und verlässt verstimmt das heimatliche England. Er geht zur Armee, die zu dieser Zeit in einem Krieg zwischen Briten und Franzosen auf amerikanischem Boden eingesetzt wird. Paul lernt im Franzosen Frenchy Doucett einen Trapper kennen. Schon bald verlässt Paul die Armee und macht sich gemeinsam mit Frenchy auf, um das Leben eines Trappers zu führen und insbesondere damit deutlich mehr Geld zu verdienen.
Im Verlauf des Romans hat mich besonders der Verlust von Paul erschüttert und wie dieser sozial derart in Hoffnungslosigkeit abstürzt.
Eine frühere Angestellte, die bei der Geburt der Zwillinge dabei war, entfacht einen Zwist zwischen den Brüdern. Die Zukunft der Zwillinge scheint doch noch einen anderen Verlauf zu nehmen, jedoch wird ihnen
dies tatsächlich das langersehnte Glück bringen?
Die präzise historische Recherche und die detaillierten Beschreibungen sind großartig. Vor dem staunenden Leser entfaltet sich eine lebensecht wirkende historische Kulisse die liebevoll bis hinein in kleinste Facetten, wie beispielsweise die damalige Kleidungsmode und die gereichten Speisen, ausgearbeitet ist.
Dem Leser werden sehr schnell die Personen Dorcas und Bethany an's Herz wachsen. Sie sind tiefgläubig und immer in jeder Lebenslage füreinander da gewesen.
Auffällig ist, dass dieses Buch deutlich geringere christliche Komponenten beinhaltet. Der Hauptfokus liegt in den Geschehnissen rund um die dramatische Entzweiung der beiden Brüder und deren Lebensumstände.
Der Roman hat mir ausgezeichnet gefallen und ich warte mit Sehnsucht auf das angekündigte Finale im nächsten Band. Es ist kaum zu glauben, dass diese schöne Romanserie ihr Ende finden wird und so werde ich die Bücher von Gilbert Morris sehr vermissen. Dessen herrliche Phantasie, präzise Recherche und flüssige, sehr unterhaltsame Sprache waren schon ein besonderes Leseerlebnis. Ich wäre glücklich wenn noch deutlich mehr Romane dieses Schriftstellers übersetzt würden.
Einen herzlichen Dank an SCM HÄNSSLER Verlag für die Publikation dieses erneut wunderschönen und rundum empfehlenswerten Romans.