Rasselbande
Eigentlich wollte Ellen schon immer aufs Land ziehen, aber nicht so. Ihr Mann ist fremd gegangen und nun braucht er Abstand. Da hat er aber nicht mit Ellen gerechnet. Sie ist es, die Nägel mit Köpfen macht. ...
Eigentlich wollte Ellen schon immer aufs Land ziehen, aber nicht so. Ihr Mann ist fremd gegangen und nun braucht er Abstand. Da hat er aber nicht mit Ellen gerechnet. Sie ist es, die Nägel mit Köpfen macht. Sie nimmt sich die Hälfte des Geldes und sorgt dafür, dass das Haus verkauft wird. Am Stadtrand erwirbt sie ein Cottage und sie packt ihre Siebensachen, die Kinder und den Hund. Die 15jährige Jane und der 13jährige Peter sind alles andere als begeistert und wie echte Pubertiere machen sie es ihrer Mutter wirklich schwer. Doch Ellen bleibt bei ihrer Entscheidung.
In diesem dritten Teil der „Mami“-Reihe erzählt Ellen in Tagebuchaufzeichnungen wie es ihr nach der Trennung ergeht. Und sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Wenn sie etwas nicht gut findet, sagt sie das. Natürlich nimmt sie den Kindern gegenüber Rücksicht. Oder auch mal nicht. Aber Simon, ihr Ex kriegt schon deutliche Worte ab. Fremdgehen und Selbstverwirklichung suchen, ha. Einfach so Schluss machen und alles läuft wie am Schnürchen, das wäre schön. Im wirklichen Leben läuft es aber nicht so. Ellen leidet unter der Trennung, auch sie muss sich neu sortieren. Dabei kommt sie ausgerechnet auf die Idee, sich den häßlichsten Hund aus dem Tierheim als Zweithund zu holen.
Wenn man so im Vorbeigehen auf dieses farbenfrohe Cover schaut, muss man anhalten und das Buch kaufen. Wenn man sich die Schattenrisse auf dem Umschlag anschaut, weiß man ungefähr, was einen erwartet: ein Festival, ein kleiner Hund, ein großer Hund, ein Trinkgelage, regnerische Zeiten, doch auch die fröhlichen Farben. Die direkten Worte Ellens sind meist erfrischend, manchmal witzig, manchmal überkandidelt, manchmal ernst. Ellen wirkt authentisch, eine, mit der man Pferde stehlen kann, die Schwierigkeiten hat zuzugeben, dass sie auch mal Hilfe braucht. Man blättert die Seiten dieses Romans um, ist gut unterhalten und wünscht, dass Ellen weiterhin fleißig in ihr Tagebuch schreibt.