Berührende Geschichte
„...Vor seinem Tod hatte ich nie einen Gedanken an unsere finanzielle Situation verschwendet. Wir waren weder reich noch arm. Wir hatten ein hübsches Haus in einer netten Wohngegend, es gab jeden Abend ...
„...Vor seinem Tod hatte ich nie einen Gedanken an unsere finanzielle Situation verschwendet. Wir waren weder reich noch arm. Wir hatten ein hübsches Haus in einer netten Wohngegend, es gab jeden Abend ein warmes Essen...“
Seit drei Jahren ist der Vater des jetzt 12jährigen Eddie tot. Mittlerweile weiß der Junge, dass seine Mutter rechnen muss, um über die Runden zu kommen. Sein Vater hatte ihm einst gesagt:
„...“Die Regierung ist dafür da, um als Sicherheitsnetz zu fungieren“, so erklärte er mir eines Abends, „aber nicht als Bonbonautomat.“...“
Diese Worte hat auch seine Mutter verinnerlicht. Solange sie arbeiten kann, wird sie keine Hilfe in Anspruch nehmen. Nun steht Weihnachten vor der Tür. Eddie wünscht sich nichts sehnlicher als ein Fahrrad.
Der Autor hat ein berührende Weihnachtsgeschichte geschrieben.
Der Schriftstil lässt viel Raum für die Gefühle der Protagonisten. Mir gefallen auch die Lebensweisheiten, die die Mutter ihren Sohn mit auf den Weg gibt.
„...Jeder ist seines Glückes Schmied. Spaß und Freude finden sich oft genau unter deiner Nase, du musst nur die Augen öffnen, um es zu erkennen...“
Zur Bescherung bekommt Eddie nicht sein Fahrrad, sondern einen grünen handgestrickten Pullover. Er bedankt sich zwar, lässt aber in seinem Zimmer den Pullover zerknüllt auf den Boden fallen. Die traurigen Augen seiner Mutter rühren ihn nicht.
Die Reise zu den Großeltern findet unter gespannter Atmosphäre statt.
Eddie wird noch heftige Erschütterungen erleben, bis er begreift, mit welcher Liebe seine Mutter das Geschenk bereitet hat. Ein Sturm der Gefühle wird sein Leben durcheinander wirbeln. Eddie fühlt sich verletzt und betrogen – und verletzt die Menschen, die ihn lieben.
Überraschend war für mich das Ende des Buches. Ich hatte den Klappentext nicht gelesen. Der deutet – leider – viel zu viel an.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.