Kurzweiliges Leseabenteuer mit sinnlichen Momenten
Gleich zu Beginn durfte ich die weibliche Hauptfigur Kathrin Harper, Tochter eines Mafiabosses, kennenlernen. Ihre Charakterzüge waren angenehm und sie wusste mich mit ihrer toughen Art für sich einzunehmen. ...
Gleich zu Beginn durfte ich die weibliche Hauptfigur Kathrin Harper, Tochter eines Mafiabosses, kennenlernen. Ihre Charakterzüge waren angenehm und sie wusste mich mit ihrer toughen Art für sich einzunehmen. Besonders mochte ich an ihr, dass sie nicht sofort klein beigab und einen eigenen starken Willen besaß. Aber auch ihre Loyalität ihrer Familie gegenüber gefiel mir sehr.
Neil hingegen war mir persönlich sehr unangenehm. Sein emsiges Bemühen, Kathrin zu bekommen und damit seine totale Fixierung auf sie, war echt erschreckend. Er erinnerte mich bisweilen an einen Stalker, was er anfänglich auch streng genommen war. Erst im weiteren Verlauf der Geschichte wurde ich warm mit ihm. Wobei er in dieser Reihe sicherlich nicht zu meinen Lieblingscharakteren gehören wird.
Im Wechsel der Kapitel begleitete ich sowohl Kathrin als auch Neil. Durch die ich-Perspektive erfuhr ich viel über die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Protagonisten. Hier arbeitete Grace C. Stone auch sehr deutlich die Unterschiede zwischen ihnen heraus, was zum Großteil auch anhand ihrer Schilderungen klar wurde. So entstand oft eine hitzige Atmosphäre um die beiden, was sich oftmals in fetzigen Dialogen niederschlug. Gut gefallen hatte mir zudem, dass sich die Protagonisten trotz der Kürze der Geschichte weiterentwickelt haben und die Annäherung plausibel war.
Natürlich gab es auch im vierten Band der „American Mafia“ Reihe erotische Elemente, wo es bisweilen schon recht rau zuging. Obwohl manche Bettszenen damit auch teilweise sehr grenzwertig zu bezeichnen waren, wurden sie dennoch mit Feingefühl und Niveau beschrieben. Allerdings möchte ich hier erwähnen, dass es zum Umfeld passte, indem die Geschichte spielte.
Innerhalb des Buches waren die erotischen Szenen eher das Sahnehäubchen, denn der Machtkampf zwischen den einzelnen Mafiaangehörigen hatte die Oberhand. Dadurch wurde die Geschichte extrem spannend und ich habe sie in einem Rutsch durchlesen müssen, aus Angst, ich könnte etwas verpassen. Dies ermöglichte mir vor allem der schön flüssige Schreibstil von Grace C. Stone, der es schaffte, auf kurzer Distanz wahnsinnig viele Emotionen, überraschende Wendungen und tiefere Gefühle zu vermitteln.
Fazit: Mich hat diese Kurzgeschichte bestens unterhalten. Vor allem Kathrin und ihre unbeugsame Art war erfrischend und machte das Erleben der Story zu einem Vergnügen.