Cover-Bild Der Unfall auf der A35
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Europa Verlage
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 02.03.2018
  • ISBN: 9783958901544
Graeme Macrae Burnet

Der Unfall auf der A35

Claudia Feldmann (Übersetzer)

Eigentlich gibt es nichts Außergewöhnliches an dem tödlichen Autounfall auf der A35 unweit des elsässischen Städtchens Saint Louis. Doch eine Frage treibt Kommissar Georges Gorski um: Wo war das Unfallopfer Bertrand Barthelme in der Nacht, in der er mit seinem Wagen frontal gegen einen Baum krachte? Als Barthelmes Spuren zu einer jungen Prostituierten in Straßburg führen, die just in jener Nacht erdrosselt wurde, ist der kauzige Provinzkommissar alarmiert. Schnell verstrickt sich Gorski in einem mysteriösen Rätsel um den Toten, das tief hinter die harmlose Fassade der verschlafen wirkenden Kleinstadt Saint Louis blicken lässt. Und auch Barthelmes Sohn Raymond beginnt dem Geheimnis seines verstorbenen Vaters nachzuspüren, das die wohlgeordnete Welt des 17-Jährigen schon bald gehörig ins Wanken bringt … Bestsellerautor Graeme Macrae Burnet meldet sich mit einem außergewöhnlichen literarischen Kriminalroman zurück, der die Fans von Sein blutiges Projekt und Das Verschwinden der Adèle Bedeau begeistern wird. Gewohnt raffiniert und voller schwarzem Humor blickt er in Der Unfall auf der A35 erneut tief in die Psyche seiner Charaktere und spürt den dunklen Seiten des elsässischen Kleinstadtlebens nach. Ein meisterhafter Kriminalroman, der das Genre ebenso geschickt wie sprachlich brillant neu erfindet.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2018

Viele Zigaretten, viel Alkohol, sehr französisch

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Nur wenige Kilometer von meinem jetzigen Wohnort verläuft die A35 im Elsass. Genau deswegen fand das Buch mein Interesse, zugegebenermaßen ein etwas seltsamer Grund für eine Leseentscheidung. Denn vom ...

Nur wenige Kilometer von meinem jetzigen Wohnort verläuft die A35 im Elsass. Genau deswegen fand das Buch mein Interesse, zugegebenermaßen ein etwas seltsamer Grund für eine Leseentscheidung. Denn vom Autor hatte ich bislang nichts gehört und nichts gelesen. Aber vom Verlag dafür umso mehr.

In der Handlung geht es in der Tat um einen Autounfall auf der A35, nahe des verschlafenen Städtchens Saint Louis. Bertrand Barthelme, der Fahrer, ist nachts frontal gegen einen Baum gefahren und dabei umgekommen. Nicht besonders spektakulär. Aber da gibt es den schrulligen Kommissar Georges Gorski, der sich ein ganz eigenes Bild von dem Toten und seinem Vorleben macht. Und auch Barthelmes 17-jähriger Sohn Raymond beginnt, Geheimnissen im Leben seines verstorbenen Vaters auf die Spur zu kommen…

Langweilig ist es nicht, das Buch. Spannend ist es auch nicht. Seltsam ist es, und in seiner Seltsamkeit wiederum fesselnd. Wird eine fiktive Geschichte erzählt, eine Geschichte, die sich nur aus Vermutungen ernährt, oder lesen wir doch einen klassischen Kriminalroman mit der üblichen Aufklärung am Ende? Es bleibt verwirrend. An den etwas spröden Sprachfluss musste ich mich erst einmal gewöhnen, an die ausufernd geschilderten Barbesuche auch. Und an dieses endlos höfliche Miteinander unter Kollegen oder im Umgang mit Zeugen, diese konfliktvermeidenden Konversationen, die nie auf den Punkt kommen und doch erhellend sind. Weitschweifig wird erzählt. Bis ins letzte Detail versehene Schilderungen, mit scharfer Beobachtungsgabe wahrgenommen, füllen die Seiten und haben mir Einiges an Geduld abverlangt. Das Buch verhält sich oft seitenlang so, als wolle es gar nicht gelesen werden, als entziehe es sich dem Leser willentlich. Der Autor schafft es zum Beispiel, eine halbe Buchseite lang allein darüber zu referieren, welche Gedanken und Mutmaßungen ein offener Schnürsenkel bei Gorski hervorruft. Und entwickelt aus solchen Schilderungen heraus klammheimlich ein intensives Psychogramm des Betreffenden. Das ist kunstvoll, aber auch anstrengend.
Das Buch mutet mich an wie einer dieser französischen Spielfilme, die langsam, sehr langsam eine Geschichte in vielen Facetten erzählen, aber nicht wirklich von der Stelle kommen. Viele Zigaretten, viel Alkohol – und die Frage, wie ein Schotte so schreiben kann, als sei er ein Franzose, und zwar einer der alten Schule?

Veröffentlicht am 27.07.2019

Eine weitere Geschichte aus Saint-Louis

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Wie schon „Das Verschwinden der Adele Bedeau“ ist auch dieser Roman in der elsässischen Kleinstadt Saint-Louis der frühen 1980er Jahre angesiedelt.
Als Kommissar Gorski eines Nachts am Schauplatz eines ...

Wie schon „Das Verschwinden der Adele Bedeau“ ist auch dieser Roman in der elsässischen Kleinstadt Saint-Louis der frühen 1980er Jahre angesiedelt.
Als Kommissar Gorski eines Nachts am Schauplatz eines tödlichen Verkehrsunfalls eintrifft, scheint es sich dabei um eine Routine-Angelegenheit zu handeln. Doch weil die Witwe des Opfers, des Rechtsanwalts Bertrand Barthelme, ihn bittet, herauszufinden, wo ihr Mann die Stunden vor seinem Tod verbracht hat, sieht er sich den Fall doch genauer an. Dabei bekommt er mehr und mehr den Eindruck, dass Barthelme etwas zu verbergen hatte.
Auch Raymond, der Sohn des Verstorbenen, stellt seine eigenen Nachforschungen an, nachdem er im Schreibtisch seines Vaters einen Zettel mit einer Adresse gefunden hat.

Kommissar Gorski mit all seinen Minderwertigkeitskomplexen, seltsamen Gedankengängen und privaten Problemen entspricht sicher nicht dem Bild eines typischen Polizeibeamten, ist aber auf jeden Fall eine interessante Persönlichkeit.
Zu Raymond konnte ich dagegen keine rechte Beziehung aufbauen. Als Typ passt er dennoch gut in dieses Ambiente und seine Abenteuer treiben die Handlung voran.
Es ist durchaus unterhaltsam, die beiden bei ihren jeweiligen Unternehmungen zu begleiten und in ihre Lebenswelten einzutauchen. Ihre Aktionen sowie Charakterisierungen diverser anderer Bewohner von Saint-Louis und des nahe gelegenen Mülhausen machen den Großteil des Inhalts aus.
Der Kriminalfall tritt demgegenüber eher in den Hintergrund. Daher wird auch kaum Spannung aufgebaut. Die Auflösung ist dann zwar teilweise vorhersehbar und etwas unvollständig, wirkt aber doch stimmig und passt zur Atmosphäre dieses Buches.

Ich würde jedenfalls gerne noch mehr Geschichten aus Saint-Louis lesen.

Veröffentlicht am 08.12.2018

kein konventioneller Krimi

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Wer Burnets großartigen Roman „Sein blutiges Projekt“ kennt, weiß, dass ungewöhnliche Stilmittel zu erwarten sind und kein konventioneller Krimi.

Der eigenbrötlerische Kommissar Georges Gorski passt jedoch ...

Wer Burnets großartigen Roman „Sein blutiges Projekt“ kennt, weiß, dass ungewöhnliche Stilmittel zu erwarten sind und kein konventioneller Krimi.

Der eigenbrötlerische Kommissar Georges Gorski passt jedoch bestens ins typische Krimibild, genau wie seine verhaltene Ermittlungsarbeit.
Der Unfall mit einem toten Autofahrer, den er untersucht, führt ihn auf die Spuren des Toten und dessen Geheimnisse. Der Sohn des Toten, Raymond, steht ebenfalls oft im Mittelpunkt des Geschehens.

Kommissar Gorskis Privatleben ist aus der Spur, seine Frau hat ihn mit Tochter verlassen, ob sie zurückkehrt ist ungewiss.

Mich begeistern die Beschreibungen des Alltags der Menschen und wie sich der Autor hierfür viel Zeit lässt. Sie sind detailreich, aber nicht übertrieben.
Burnet lässt den Leser oft in die Gedanken seiner Figuren blickén. Auch die Dialoge funktionieren gut.
Die erzeugten Stimmungen sorgen dafür, dass man einen wirklich spannenden Plot nicht vermisst.