Robert Stadlober (Sprecher), Annette Hahn (Übersetzer)
Don Tillman steht vor seinem größten Projekt
Hudson, der Sohn von Don und Rosie, ist elf und hat Probleme in der Schule. Er ist schlau, gilt aber als schwieriger Besserwisser, den keiner mag. Doch zum Glück weiß Don Rat: In dieser Frage ist er Experte, denn er hat schon sein ganzes Leben lang erfahren, was es heißt, Außenseiter zu sein. Und jetzt wird er Hudson seine Lösungen beibringen. In seinem Eifer zu helfen sorgt Don für einiges Chaos. Und Hudson hat durchaus eigene Ideen, was ihm guttun könnte. Ein bewegender Familienroman, der unter anderem die Frage stellt: Wie offen bin ich für Menschen, die anders sind?
Robert Stadlober ist einer der sehenswertesten Schauspieler des deutschen Kinos. Seine Don-Tillman-Interpretation ist absolut unwiderstehlich.
Ich habe beide Vorgänger gelesen und freue mich, dass es endlich weiter geht.
Der 11- Jährige Nachwuchs ist alles andere als beliebt in seiner Schule und bekommt in diesem Buch wunderbare Ratschläge von ...
Ich habe beide Vorgänger gelesen und freue mich, dass es endlich weiter geht.
Der 11- Jährige Nachwuchs ist alles andere als beliebt in seiner Schule und bekommt in diesem Buch wunderbare Ratschläge von seinem Vater.
Humorvoll und einfach super erzählt, bin ich auch dieses Mal absolut in den Bann gezogen und würde die gesamte Familie gerne einmal kennenlernen.
Neben dem Buch habe ich mir auch das Hörbuch zugelegt und es ist wundervoll vertont.
Handlung: Nachdem mir "Das Rosie-Projekt" und "Der Rosie Effekt" von Graeme Simsion so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten und letzten Teil der Geschichte rund um Rosie und Don lesen. ...
Handlung: Nachdem mir "Das Rosie-Projekt" und "Der Rosie Effekt" von Graeme Simsion so gut gefallen haben, musste ich natürlich auch den dritten und letzten Teil der Geschichte rund um Rosie und Don lesen. "Das Rosie Resultat" spielt nun elf Jahre nach dem zweiten Buch und setzt sich zum ersten Mal inhaltlich wirklich mit dem Thema Autismus Spektrum und Diagnose auseinander. Das Thema war natürlich zwischen den Zeilen schon die gesamte Reihe über präsent, wurde aber nie aktiv angesprochen und diskutiert. Durch Hudsons Probleme in der Schule wird nun jedoch auch Don dazu gezwungen, sich mit der Möglichkeit einer Diagnose auseinanderzusetzen und bringt dabei die Vorteile und Nachteile einer solchen Einordnung in unserer Gesellschaft auf den Tisch. Für mich als angehende Psychologin war das natürlich besonders spannend, vor allem da der Autor dieses Thema mal wieder mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, aber auch mit viel Humor angeht. Ansonsten ist die Handlung hier etwas dünner als in den vorherigen Bänden und beschränkt sich vor allem auf das Alltagsleben der jungen Familie und deren spezielle Art, Probleme zu lösen. Langweilig wird es allerdings dennoch nie und durch die liebenswerte und originelle Erzählung hat man wieder viel zu lachen.
Schreibstil: Das liegt vor allem am Schreibstil des Autors. Graeme Simsion schreibt hier abermals zuckersüß, spritzig und herrlich selbstironisch aus der Sicht unseres besonderen Protagonisten Don, dessen andere Konfiguration seines Gehirns (so drückt er seine Normabweichung aus, die zu diversen gesellschaftlichen Fehlern im zwischenmenschlichen Umgang führt, ihm jedoch auch unfassbare Fähigkeiten verleiht) dem Leser die ein oder andere absurde Situation beschert. Zwar gibt es hier deutlich weniger der flippigen Don-Zwischenfälle, die Band 1 und 2 geprägt haben, die angesprochenen Themen werden aber dennoch mit viel Humor genommen. Nach ernsteren Themen wie Beziehungsproblemen, Drogenabhängigkeit und Schwangerschaftsdepressionen und elterliche Verantwortung in Band 2 geht es hier vor allem um Familie, Toleranz gegenüber Andersartigkeit und Freundschaften, aber auch Themen wie häusliche Gewalt, Vorurteile und Diskriminierung werden angeschnitten. Damit gelingt dem Autor den Spagat aus unterhaltsamem Wohlfühlbuch und ein wenig Inhalt zum Nachdenken wieder ganz wunderbar!
Figuren: Abermals sehr gut gefallen hat mir die Hauptfigur Don. Mit seiner analytischen Denkweise, seinen oftmals fruchtlosen Anstrengungen, als normal zu erscheinen und seinen nüchternen, staubtrockenen Kommentaren muss man den alles andere als durchschnittlichen Genetiker einfach gernhaben. Mit den Problemen bei Kommunikation, Berührungen und Zwischenmenschlichem in Kombination mit einem sehr hohen IQ und Bedürfnis nach Struktur wird schnell klar, dass Graeme Simsion hier auf das autistische Spektrum abzielt. Statt jedoch nur eine Karikatur einer Diagnose abzuliefern hat der Autor es geschafft, ihn sehr feinfühlig und komplex zu zeichnen, sodass wir ihn in all seiner Genialität und Unbeholfenheit lieben lernen und viele Eigenschaften von ihm auch in uns entdecken. Mir gefällt sehr gut, dass er deutlich macht, dass es sich bei Autismus mehr um ein Spektrum als eine Kategorie handelt und dass nicht unbedingt ein Leidensdruck vorhanden sein muss. Noch mehr hat mich gefreut, dass Don hier über sich hinauswächst und in den elf Jahren, die zwischen dem Vorgängerbuch und dem Finale vergangen sind, sichtlich gereift ist. Ebenso sein Gegenpart Rosie. Während sie in Band 1 noch sehr blass blieb, bekommt sie hier deutlich mehr Profil und ist als Charakter deutlich gewachsen. Ich lasse die Reihe also nur äußerst ungern hinter mir und würde gerne das Leben der Tillmans weiterhin verfolgen.
Das Zitat:
"Neurotypische kritisierten Autisten wegen ihres Mangels an Empathie - ihnen gegenüber -, gaben sich aber selten Mühe mit ihrer Empathie gegenüber autistischen Menschen."
Das Urteil:
"Der Rosie-Resultat" ist etwas handlungsärmer und weniger humorvoll als seine Vorgängerromane. Das macht diesen Abschlussband aber keinesfalls schlechter. Im Gegenteil: Dafür wachsen hier die Figuren über sich hinaus und die dünnere Handlung lässt Raum für eine tolle Auseinandersetzung mit Themen wie Autismus, Anderssein, Toleranz und Freundschaft.
Don Tillmans Sohn Hudson ist inzwischen elf Jahre alt. Grundsätzlich ist er ein aufgewecktes intelligentes Kind, doch in der Schule hat er es nicht ganz leicht. Hudson mag es lieber korrekt und so korrigiert ...
Don Tillmans Sohn Hudson ist inzwischen elf Jahre alt. Grundsätzlich ist er ein aufgewecktes intelligentes Kind, doch in der Schule hat er es nicht ganz leicht. Hudson mag es lieber korrekt und so korrigiert er auch Fehler, viele Schulfreunde hat er nicht und Sport ist nicht sein Lieblingsfach. Als Don und seine Frau Rosie zur Schuldirektorin zitiert werden, ahnt Don nichts Gutes. Das erinnert ihn doch sehr an seine eigene Kindheit und Jugend. Sein Sohn soll es besser haben, ihm muss also unbedingt geholfen werden. Dons eigene Probleme müssen erstmal hinten angestellt werden. Hudson soll eine schöne Schulzeit haben und Freunde.
Zum dritten Mal erfahren Leser und Hörer mehr von Don Tillman, der es trotz oder auch wegen des Asperger-Syndrom, mit dem er lebt, ein erfülltes Leben zu haben. Erfüllt heißt allerdings nicht einfach. Kommunikationsprobleme führen immer wieder zu Schwierigkeiten. Manchmal könnte der Eindruck entstehen, wie der Vater so der Sohn. Doch, um es positiv auszudrücken, sowohl Vater als auch Sohn erweisen sich als findige Problemlöser. Sie nehmen sich der Aufgaben an, die ihnen das Leben stellt. Rosie tut dabei ihr Übriges, um ihre Männer zu verteidigen aber auch zu erden.
In diesem Hörbuch versteht es Robert Stadlober hervorragend dem Leser Dons Gedanken und seinen Tonfall nahezubringen. In seinem Wunsch, seinem Sohn den Weg zu bereiten, hat Don mit etlichen Problemen zu kämpfen. Und mit seiner manchmal naiven, meist analytischen Direktheit wird er die meisten Leser und Hörer für sich einnehmen. Auch wenn sie Veränderungen nicht unbedingt mögen, so ist es doch klasse, wie Don und Hudson sich der Aufgaben annehmen, die ihnen das Leben stellt. In diesem positiven Roman mit seinen sympathischen Hauptpersonen entdeckt man vielleicht, dass die Welt besser wäre, hätte sie mehr Menschen wie die Tillmans. Auch sie haben Probleme und brauchen manchmal Hilfe, aber sie packen es an und machen sich selbst an eine Lösung, möglichst ohne dabei anderen zu Nahe zu treten. Ein Roman, der das Herz erwärmt.