Cover-Bild Alle meine Wünsche
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 08.10.2014
  • ISBN: 9783455600186
Grégoire Delacourt

Alle meine Wünsche

Roman
Claudia Steinitz (Übersetzer)

Grégoire Delacourts zauberhafter Roman jetzt in einer wunderschönen Geschenkausgabe mit beiliegendem Wunschzettel und einem Nachwort des Autors.

Strickwaren, Hosenknöpfe, Baumwoll- und Elastikspitze oder Bänder mit Pailletten - darum dreht sich die Welt in Jocelynes Kurzwarenladen. Darum kreist auch ihr Blog, mit dem sie immer mehr Frauen das Vergnügen des Handarbeitens nahebringt. Jocelyne hat zwei erwachsene Kinder und ein drittes bei der Geburt verloren, was ihrer Ehe einen zeitweiligen Riss gegeben hat. Ihr Mann ist alles andere als der erträumte Märchenprinz, doch Jocelyne liebt auch ihn. Sie ist einfach glücklich mit ihrem bescheidenen Leben - bis sie sich von ihren Freundinnen überreden lässt, einmal, nur ein einziges Mal Lotto zu spielen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2020

beinahe zu kurzer Roman

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Die Geschichte dieses ruhigen, besinnlichen Romans ist schnell erzählt. Jo hat einen kleinen Kurzwarenladen. Hin und wieder verirren sich Kunden dorthin. Sie hat also viel Zeit. Deshalb beginnt sie im ...

Die Geschichte dieses ruhigen, besinnlichen Romans ist schnell erzählt. Jo hat einen kleinen Kurzwarenladen. Hin und wieder verirren sich Kunden dorthin. Sie hat also viel Zeit. Deshalb beginnt sie im Internet-Zeitalter einen kleinen Blog und gibt dort Tipps zu Nadel, Faden und Stoffe. Sie erzählt aus ihrem Leben, von ihren Kindern, von ihrem Mann, den sie trotz aller männlichen Eigenheiten sehr liebt. Sie weiß zwar nicht warum, aber sie liebt ihn. Auch ein Flirt schafft es nicht, sie von ihrem Mann wegzuziehen. Sie träumt davon, ihrem Mann vielleicht einmal alle seine Wünsche erfüllen zu können: einen Porsche, eine teure Armbanduhr, eine Kreuzfahrt. Alles solche Sachen, von denen Männer träumen, wenn sie als kleiner Arbeiter oder Angestellter in einem großen Konzern arbeiten, bei dem sie nie das Geld zur Verwirklichung ihre Träumen verdienen werden. Da passiert etwas Unvorhergesehenes: Jo gewinnt in der Lotterie 18 Millionen Euro. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Der 1960 geborene Delacourt hat einen besinnlichen Roman geschrieben. Als Mann hat er die Geschichte aus der Sicht der Protagonistin erzählt und daher eine nüchterne, beinahe naive Sprache gefunden. Viele Sätze klingen wie belanglos dahin geredet, lassen aber um so mehr Tiefe zu. Sicherlich trägt auch die Übersetzerin Claudia Steinitz einen Anteil daran, wenn die schlichten Worte so wirkungsvoll klingen, wie beispielsweise in dem Abschnitt, in welcher Jo von ihrem Ehemann Jo erzählt: „Wir machten lange Spaziergänge auf der Steilküste und hielten uns bei den Händen; manchmal, wenn keine Spaziergänger da waren, drückte er mich an den Felsen und küsste mich auf den Mund, seine freche Hand verirrte sich in meine Unterhose. Er hatte schlichte Worte, um sein Verlangen zu beschreiben. Schinken ohne Schwarte. Ich kriege einen Ständer. Du machst mich geil. Und an einem Abend …“ Übrigens erfährt der Leser natürlich im Roman, warum der Ehemann von Jo ebenfalls Jo heißt. Doch auch ein zweites Zitat soll Auskunft darüber geben, wie schön so manche Tatsache beschrieben werden kann. Als die Protagonistin von dem Freund ihrer Tochter erzählt und eigentlich nur aussagt, dass sie eine Nebenrolle in einem Film spielen durfte: „Einmal war er mit uns in Bristol und zeigte mir das Ardman Studio, wo er arbeitet; er gab der Blumenverkäuferin, an der Gromit im Film vorbeirennt, mein Gesicht. Ein Tag so schön wie die Kindheit.“ Der Schriftsteller zeigt mit viel Feingefühl, dass Besinnlichkeit nicht bedeutet, humorlos zu sein. Denn immer wieder platzen der Hauptfigur Worte heraus, die dem Leser ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. Ein kurzer (127 Seiten), beinahe zu kurzer Roman, der den Leser an viele Alltäglichkeiten erinnert und ihn in eine kleine Welt zieht. Ein Genuss für jede Jahreszeit.

Veröffentlicht am 08.06.2023

Kann man lesen muss man aber nicht

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Was hier wie ein Kinderbuch mit dem „Charme“ der späten 60er Jahre daherkommt, ist ein extrem tragische Kurgeschichte, die man durch das Cover so garantiert nicht erwartet.
Neu ist die Idee wahrlich nicht: ...


Was hier wie ein Kinderbuch mit dem „Charme“ der späten 60er Jahre daherkommt, ist ein extrem tragische Kurgeschichte, die man durch das Cover so garantiert nicht erwartet.
Neu ist die Idee wahrlich nicht: es geht um Lebenslügen, Aufopferung der Frau, Bosheit des Mannes und der Frage, ob ein Lottogewinn glücklich macht.
Ein Stereotyp jagt den nächsten und wir lernen, dass eine fast fünfzig jährige Frau begehrenswerter ist, wenn sie abnimmt 🙄
Die Geldthematik finde ich vom alten Harsanyi zehnmal besser umgesetzt, der versucht zumindest nicht krampfhaft sich in eine Frau reinzuversetzen.
Und Frau Heidenreichs Empfehlungen sind mittlerweile für mich eher Warnhinweise.
Nö, das war nix… allerdings war es schnell gelesen.

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