Spannender Kriminalroman aus den Untiefen der saarländischen Bauwirtschaft
In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Greta R. Kuhn ihre Ermittlerin Veronika Hart vom LKA Saarbrücken in ihren dritten Fall und führt sie dabei in die Untiefen der saarländischen Bauwirtschaft. ...
In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Greta R. Kuhn ihre Ermittlerin Veronika Hart vom LKA Saarbrücken in ihren dritten Fall und führt sie dabei in die Untiefen der saarländischen Bauwirtschaft. Meine erste Begegnung mit der Ermittlerin konnte mich zwar nicht komplett überzeugen, unter dem Strich aber doch gut und spannend unterhalten.
Man kann das Buch dabei auch problemlos ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden der Reihe lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.
Als bei der Eröffnung einer Vernissage auf dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte die Leiche eines bekannten Bauunternehmers auftaucht, befindet sich auch Veronika Hart unter den anwesenden Gästen und kann sofort die Ermittlungen aufnehmen. An Verdächtigen mangelt es nicht, da sich das Opfer mit seinen skrupellosen Machenschaften nicht sehr beliebt gemacht hat. Als es eine weitere Leiche gefunden wird, geraten Veronika und ihr Team unter immer stärker werdenden Druck aus Politik und Öffentlichkeit. Zudem sorgt der neue Staatsanwalt bei Veronika für ziemliche Verwirrung.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran, garniert sie mit jeder Menge Lokalkolorit und bietet am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die an der einen oder anderen Stelle aber doch etwas mehr Tiefe vertragen hätten. Gerade die Mitglieder von Veronikas Team bleiben doch ziemlich blass und austauschbar, da sich das Geschehen weitestgehend auf Veronika und den Staatsanwalt konzentriert. Die Passagen aus der Perspektive des Täters verraten zudem schon so viel über ihn, dass man zu schnell erkennt, dass es bei den Verdächtigen, die ins Visier der Ermittler geraten, nicht um den Täter handeln kann. Dennoch gelingt es der Autorin, ausreichend Spannung aufzubauen und diese auch bis zum Ende zu halten.
Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird mit diesem Buch trotz der kleineren Kritikpunkte insgesamt doch gut bedient und unterhalten.