Cover-Bild Jenseits der Mur
Band der Reihe "Historischer Kriminalroman"
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 25.08.2022
  • ISBN: 9783740816254
Gudrun Wieser

Jenseits der Mur

Historischer Kriminalroman
Ein feinsinniger und detailreich recherchierter historischer Kriminalroman aus der Kaiserzeit.

Steiermark, 1882: In einem gestrengen Mädchenpensionat in der Nähe von Graz ereignen sich mysteriöse Todesfälle unter den Schülerinnen. Alle Opfer tragen eine rosafarbene Schleife an ihrer Kleidung. Als der jungen Lehrerin Ida Fichte noch weitere merkwürdige Details auffallen, beginnt sie gemeinsam mit dem feschen Gendarmen Wilhelm Koweindl zu ermitteln. Doch bald schon werden die beiden in ein abgründiges Spiel hineingezogen, in dem nichts ist, wie es scheint.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2023

Mädchenpensionat

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Im Jahr 1882 hat es Ida Fichte gleich zwei Mal gewagt, Heiratsanträge abzuwehren. Und nun ist sie in einem der wenigen Berufe tätig, die Frauen offen stehen. Im Mädchenpensionat der gestrengen Oberlehrerin ...

Im Jahr 1882 hat es Ida Fichte gleich zwei Mal gewagt, Heiratsanträge abzuwehren. Und nun ist sie in einem der wenigen Berufe tätig, die Frauen offen stehen. Im Mädchenpensionat der gestrengen Oberlehrerin Stieglitz. Nach einem der seltenen Tanzvergnügen in den Räumen des Hauses wird eine Schülerin tot aufgefunden. Sie trägt ein weißes Gewand mit rosa Schleifen, dabei hat sie Rosa überhaupt nicht gemocht. Und nun ist selbstverständlich die Polizei da. Der ansehnliche Gendarm Wilhelm Koweindl und seine Kollegen sollen herausfinden, wieso die junge Dame getötet wurde. in den Augen der Schulleiterin Stieglitz geht dieser entsetzliche Vorfall glimpflich aus, weil nicht gleich alle Mädchen von der Schule genommen werden.

Bei Ida Fichte handelt es sich um ein gewitztes und intelligentes Frauenzimmer. Sie macht sich eigene Gedanken, die sie gerne mit Wilhelm Koweindl teilt. Der Gendarm glaubt zunächst nicht, dass eine Frau etwas Hilfreiches zu seinen Untersuchungen beitragen kann, schnell stellt er jedoch fest, dass er sich da mächtig getäuscht hat. Das fängt schon bei den rosafarbenen Bändern an, deren Tönung er wegen seiner Farbenblindheit nicht genau erkennen kann. So richtig kommen die Untersuchungen zunächst nicht voran. Allgemein scheinen alle froh zu sein, dass sie weiter im Pensionat sind und bald herrschen wieder die gewohnten alltäglichen Abläufe.

Wenn man die schönen Blumen auf dem Cover sieht, denkt man, das passt zum Frühling. Ganz so frühlingshaft geht es in dem Krimi allerdings nicht zu. Es wird schon sehr deutlich, dass Frauen es alles andere als leicht hatten, ein eigenständiges Leben zu führen. Die Mädchen werden für die Ehe ertüchtigt. Einem Mörder sollen sie natürlich nicht begegnen. Doch die Lehrerin Ida Fichte erweist sich als kluge Ermittlerin, die sich schon bald auf den Austausch mit dem Gendarmen freut. Das zarte Pflänzchen an Gefühlen zwischen den beiden ist der Zeit angemessen zurückhaltend geschildert, ebenso wie die kleine Tolpatschigkeiten des Wilhelm Koweindl, der das Herz am rechten Fleck hat. Die Sprache, die die Autorin in ihrem Roman verwendet, ist der Zeit angemessen, in der die Handlung angesiedelt ist. Zu Beginn benötigt man etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen, später hilft es eher, sich in die Zeit hineinzuversetzen. Im Spätsommer kann ein zweiter Band mit diesen sympathischen Ermittlern erwartet werden.