Distanziert
Zum Inhalt:
Ein Stipendium in Oxford führt den jungen, südamerikanischen Ich-Erzähler nach England in das Haus einer Witwe, die er kurz danach – gemeinsam mit dem Mathematik-Professor Seldom – tot auffindet. ...
Zum Inhalt:
Ein Stipendium in Oxford führt den jungen, südamerikanischen Ich-Erzähler nach England in das Haus einer Witwe, die er kurz danach – gemeinsam mit dem Mathematik-Professor Seldom – tot auffindet. Da Seldom angibt, eine mysteriöse Nachricht gefunden zu haben, welche auf eine Mordserie hinweist, und um Beth, die Enkelin der Ermordeten zu entlasten, versuchen sie, der Polizei behilflich zu sein. Und das ist kein dummer Einfall, denn weitere Nachrichten treffen ein, weitere Tode geschehen.
Mein Eindruck:
Es ist kein Wunder, dass dieses Buch verfilmt wurde, denn es verfügt über eine überaus clevere Geschichte, zwei interessante Hauptpersonen unterschiedlichen Alters, eine schöne Umgebung und ein gewisses Niveau. Darüber hinaus lassen sich Anflüge von britischem Humor (obwohl der Autor – wie sein Protagonist – Argentinier ist) finden, subtil und selten, dafür umso feiner. Leider lassen sich ein paar Kritikpunkte nicht verhehlen: Die Frauenfiguren wirken unausgegoren und trotz einiger Todesfälle fehlt es der Erzählung an Spannung und Gefühl. In den Passagen, in denen es um mathematische Probleme, deren Lösung und die Abfolge von Reihen geht, läuft der Autor zur Hochform auf, will er allerdings Liebe oder Verzweiflung darstellen, fehlt ihm das Händchen dafür, - möglicherweise dem Umstand geschuldet, dass Martinez selber Mathematiker ist und sich gerne in dieser Profession verliert.
Mein Fazit:
Absolut intelligent, sehr klinisch