Cover-Bild Bibliomanie
Band 2529 der Reihe "Insel-Bücherei"
8,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 68
  • Ersterscheinung: 07.03.2021
  • ISBN: 9783458205296
Gustave Flaubert

Bibliomanie

Farbintensiv und ausdrucksvoll in Szene gesetzt vom Illustrator Burkhard Neie
Erwin Rieger (Übersetzer), Burkhard Neie (Illustrator)

Der Buchhändler und Antiquar Giacomo lebt zurückgezogen in einer stillen Gasse in Barcelona. Seine Liebe gilt allein den Büchern. Er berauscht sich am Geruch ihres Papiers, dem Einband, der Vergoldung der Lettern und der Druckerschwärze. Sein Traum: der Aufbau einer eigenen Bibliothek. Bei dem Erwerb bibliophiler Schätze steht ihm allerdings sein Rivale Baptisto im Weg, der Buchhändler vom Königsplatz. Allmählich steigert sich Giacomos Leidenschaft zum verbrecherischen Wahn ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2023

Den Büchern verfallen

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In Barcelona lebt ein Buchhändler namens Giacomo. Ein normaler Buchhändler ist er nicht, denn er handelt nicht einfach mit raren Büchern, er ist schlichtweg besessen von ihnen. Nichts stellt seine Bibliomanie ...

In Barcelona lebt ein Buchhändler namens Giacomo. Ein normaler Buchhändler ist er nicht, denn er handelt nicht einfach mit raren Büchern, er ist schlichtweg besessen von ihnen. Nichts stellt seine Bibliomanie so sehr unter Beweis wie das Auftauchen eines wohlhabenden Studenten, der Giacomo seinen wertvollsten Besitz abkaufen will. Der fantatische Buchhändler ist nicht gewillt sich von der seltenen Handschrift zu trennen, die er oft betrachtet, den Buchschnitt bewundert, den Einband streichelt und den ehrwürdigen Geruch einatmet. Doch durch einen Trick gelingt es dem Studenten Giacomo zum Verkauf zu bewegen, denn er stellt ihm das Wissen um den Fundort einer noch größeren Rarität in Aussicht. Giacomo verliert sich immer mehr in der Jagd um das seltenste Buch, um am Ende nicht nur alles zu verlieren, sondern darum zu betteln sein Leben zu verlieren. Da er den größten Schatz nicht haben kann, ist ihm auch sein Leben nichts mehr wert.

Seltsames kleines Buch, das laut Anhang die erste Publikation von Gustave Flaubert ist und aus dem Jahre 1837 stammt. Es offenbart sich im Laufe der kurzen Geschichte, dass der Buchhändler Giacomo ein Stümper ist, der keine antiquarischen Qualitäten besitzt, nicht mal des Lesens mächtig ist und die begehrlichen, raren Bücher ausschließlich nach äußeren Kriterien bemisst. Da zieht man unweigerlich Parallelen dazu, wie Frauen häufig auch heute noch bewertet werden. Zum Glück war das nur ein kurzer Ausflug in den Wahnsinn.