Cover-Bild Clair de Lune (Steidl Nocturnes)
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Steidl Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 01.12.2023
  • ISBN: 9783969992647
Guy de Maupassant

Clair de Lune (Steidl Nocturnes)

Andreas Nohl (Herausgeber), Paul Wiegler (Übersetzer), Friedrich von Oppeln-Bronikowski (Übersetzer), Emmi Hirschberg (Übersetzer), Elise Münzer (Übersetzer), Charlotte Braun-Wogan (Übersetzer), Wilhelm Cremer (Übersetzer), August Kuhn-Foelix (Übersetzer), Karl Esche (Übersetzer)

Eines Nachts verlassen kostbare Möbel ein Herrenhaus: Schränke, Spiegel, Stühle, Betten – fassungslos beobachtet der Hausherr vom Park aus das seltsame Geschehen. Keine Diebe in Sicht. Monate später findet er Einzelstücke bei einem Händler in Rouen. Was ist passiert? Ein Jurastudent prahlt vor seinen Freunden mit dem Erwerb der abgeschlagenen, fachmännisch mumifizierten Hand eines Verbrechers – bis sie ihm an die Gurgel geht. Besitz macht offenbar nicht glücklich. Noch Übleres widerfährt dem Protagonisten in »Der Horla«, der von einem unerklärlichen Wesen gleichen Namens langsam besessen, ausgesaugt und seiner selbst enteignet wird. (Diese berühmte Geschichte in Tagebuchform regte Bram Stoker zu seinem Vampirroman »Dracula« an.)
Doch was wäre ein Band mit Nocturnes von Maupassant ohne die Liebe? So kommt auf den Schwingen des Mondlichts die Leidenschaft über eine junge Frau: Clair de Lune. Unsere Auswahl klingt aus mit einer der bewegendsten Novellen, die Maupassant geschrieben hat: Das Kind. In der Hochzeitsnacht erfährt der Bräutigam, dass seine ehemalige Mätresse mit einem Kind niedergekommen ist und im Sterben liegt. Er bricht auf und kehrt noch in der gleichen Nacht mit dem Neugeborenen zu seiner Braut zurück ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2024

Eine gelungene Auswahl düsterer, unheimlicher Novellen

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Das in der Reihe "Steidl Nocturnes" erschienene Büchlein mit einer gelungenen Auswahl von 9 Novellen von Guy de Maupassant, dessen erste Novelle - Clair de Lune - dem Buch auch den Titel gibt, wurde im ...

Das in der Reihe "Steidl Nocturnes" erschienene Büchlein mit einer gelungenen Auswahl von 9 Novellen von Guy de Maupassant, dessen erste Novelle - Clair de Lune - dem Buch auch den Titel gibt, wurde im Verlag Steidl, Göttingen (HC, gebunden, 122 Seiten, 2023) verlegt.

Ich habe vor wenigen Jahren einen Roman dieses klassischen Autors gelesen, der mir sehr gefallen hat (Ein Leben) und war sehr neugierig auf diese teils unheimlichen Novellen.


Zum Autor:

Guy de Maupassant (1850 -1893) wurde in der Normandie geboren und starb im Alter von nur 43 Jahren an Syphilis. De Maupassant war ein französischer Schriftsteller und Journalist. Er gilt neben Stendhal, Balzac, Flaubert und Zola als einer der großen französischen Erzähler des 19. Jahrhunderts und war sowohl Novellist als auch Romancier (wobei er zu letzterer Literaturgattung tendierte, die ihm als eine seriöse Gattung erschien). In Frankreich zu Lebzeiten wenig oder kritisch beachtet, wurden seine Werke im Ausland ganz anders, positiv wahrgenommen.

Im informativen Nachwort setzt Andreas Nohl die Novellen Guy de Maupassants in die französischen Strömungen der damaligen Zeit, wobei Flaubert ab 1873 der Mentor des Autors war. Seine schriftstellerische Karriere währte durch seinen frühen Tod (und die mit der Krankheit düster werdendere Stimmung seiner Werke) nur zehn Jahre, jedoch schrieb er oft wie besessen (insgesamt 300 Novellen, 6 Romane, Reiseberichte und Essays).


Die Auswahl des vorliegenden Bandes gehört überwiegend in die 2. Hälfte seiner Schaffensperiode (1885-1890) und die Düsterkeit spiegelt sich in den letzten Jahren seiner Schaffenskraft wider.


Die Novellen:


Clair de Lune

Hier begegnen wir einer jungen Frau, die mit ihrem gleichmütigen Ehemann auf Reisen ist und sich zu einem anderen Mann stark hingezogen fühlt und deren Schwester sie sich schließlich anvertraut.


Totenwache

Hier lernen wir einen schwindsüchtigen Mann auf einer Bank vor einem Hotel kennen, der stundenlang lesend dort sitzt, bis es zu kalt wird, bis sich jemand zu ihm gesellt...


Der Tick

Hier werden wir in die Auvergne entführt und verweilen in einem Bade- und Kurort, in deren Hotels schnell Freundschaften geschlossen und Sympathien verschenkt werden: Doch wer sind die beiden Neuankömmlinge, bei denen es sich um Vater und Tochter zu handeln scheint und im Erzähler etwas Reizvolles, aber auch Trauriges auslösen?


Der Horla

Hier handelt es sich um eine bekannte Novelle de Maupassant's, die tagebuchartig das Seelenleiden eines Mannes beschreibt, der Unglaubliches erlebt und Reißaus nimmt, verreist auf der Flucht vor etwas, das er nicht greifen kann....


Die Herberge

Hier bewohnen wir ein Gasthaus in den Bergen, gemeinsam mit Gaspard und Ulrich, einem älteren und einem jungen Menschen, die zurückbleiben, wenn der Winter naht und die Familie vor dem Schneefall ins sichere Tal zieht. Die Atmosphäre der Alpenlandschaft und das Zusammenleben auf engstem Raum der beiden sehr unterschiedlichen Menschen, die nun gemeinsam mit einem Hund aufeinander angewiesen sind, um den Winter zu überstehen, fand ich großartig. Beide müssen ab und zu Wild erlegen, um zu überleben und frisches Fleisch essen zu können: Eines Tages geht Gaspard alleine in die menschenleere Schneelandschaft....


Der Wolf

Hier findet sich eine Jagdgesellschaft bei einem alten Marquis, der als einziger nicht bei der Jagd teilnahm. Weshalb er so handelt, davon zeugt eine unglaubliche Geschichte, die er dann erzählt.


Wer weiß?

Ein Mann, der aus Klugheit und Angst zugleich in einer Klinik ist, schreibt seine Geschichte auf: Wir haben es mit einem notorischen Einzelgänger zu tun, der die Anwesenheit anderer Menschen, vor allem für längere Zeit, schwer ertragen kann und daher sehr abgelegen wohnt. Seine Bediensteten wohnen hinter dem Gemüsegarten und er fühlt sich sehr wohl in seinem Haus und seiner Abgeschiedenheit. Bis etwas Unglaubliches passiert - mit ihm und auch mit den ihn umgebenden Dingen....


Das Kind

Hier geht es um einen Schwerenöter, Jaques Bourdillère, einem eingefleischten Junggesellen, der doch eines Tages beschließt, zu heiraten und den seine Vergangenheit einholt...


Fazit:

Sehr lesenswerte, zeitlose Novellen de Maupassant's, die allesamt eine tiefere Botschaft in sich tragen, die der Leser sich selbst erschließen sollte. Einige sind düster, unheimlich, andere (Das Kind) sehr emotional und berührend sowie menschlich. Meine Lieblingsnovelle ist "Die Herberge", da ich sie als sehr atmosphärisch und voller Kraft wie auch dramatisch empfand. Ein Autor, der viele literarische Facetten hatte und dessen Geschichten nichts an Glanz verloren haben, zeitlos sind. 5* und eine Leseempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Ein einmaliger Klassiker!

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Klappentext:

„Eines Nachts verlassen kostbare Möbel ein Herrenhaus: Schränke, Spiegel, Stühle, Betten – fassungslos beobachtet der Hausherr vom Park aus das seltsame Geschehen. Keine Diebe in Sicht. Monate ...

Klappentext:

„Eines Nachts verlassen kostbare Möbel ein Herrenhaus: Schränke, Spiegel, Stühle, Betten – fassungslos beobachtet der Hausherr vom Park aus das seltsame Geschehen. Keine Diebe in Sicht. Monate später findet er Einzelstücke bei einem Händler in Rouen. Was ist passiert? Ein Jurastudent prahlt vor seinen Freunden mit dem Erwerb der abgeschlagenen, fachmännisch mumifizierten Hand eines Verbrechers – bis sie ihm an die Gurgel geht. Besitz macht offenbar nicht glücklich. Noch Übleres widerfährt dem Protagonisten in »Der Horla«, der von einem unerklärlichen Wesen gleichen Namens langsam besessen, ausgesaugt und seiner selbst enteignet wird. (Diese berühmte Geschichte in Tagebuchform regte Bram Stoker zu seinem Vampirroman »Dracula« an.)

Doch was wäre ein Band mit Nocturnes von Maupassant ohne die Liebe? So kommt auf den Schwingen des Mondlichts die Leidenschaft über eine junge Frau: Clair de Lune. Unsere Auswahl klingt aus mit einer der bewegendsten Novellen, die Maupassant geschrieben hat: Das Kind. In der Hochzeitsnacht erfährt der Bräutigam, dass seine ehemalige Mätresse mit einem Kind niedergekommen ist und im Sterben liegt. Er bricht auf und kehrt noch in der gleichen Nacht mit dem Neugeborenen zu seiner Braut zurück ...“



Der steidl-Verlag hat hier wahrlich einen wunderbaren Klassiker im Repertoire. Wir dürfen hier verschiedene, bekannte Werke von Maupassant erlesen und somit in verschiedene Welten abtauchen. Die Nocturnes entführen uns in die ewige Dunkelheit der Nacht und erzählt dabei verschiedenste Geschichten. Einmalig schön und bewegend zugleich! Auf 128 Seiten dürfen wir durch das Mondlicht schreiten und den bezaubernden Worten Maupassant‘ folgen - ein absoluter Genuss erster Güte und ein Klassiker, den man gelesen haben muss! 5 Sterne hierfür!