Cover-Bild Ein mögliches Leben
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 30.08.2019
  • ISBN: 9783548060132
Hannes Köhler

Ein mögliches Leben

Roman

»Hannes Köhler schreibt von einer Reise in die Vergangenheit, die das Verzeihen möglich macht und die Gegenwart verstehen lässt. Ein ungemein wertvolles Buch.« Lucy Fricke

Ein Wunsch, den Martin seinem Großvater Franz nicht abschlagen kann: eine letzte große Reise unternehmen, nach Amerika, an die Orte, die Franz seit seiner Gefangenschaft 1944 nicht mehr gesehen hat. Martin lässt sich auf dieses Abenteuer ein, obwohl er den Großvater eigentlich nur aus den bitteren Geschichten seiner Mutter kennt. Unter der sengenden texanischen Sonne, zwischen den Ruinen der Barackenlager, durch die Begegnung mit den Zeugen der Vergangenheit, werden in dem alten Mann die Kriegsjahre und die Zeit danach wieder lebendig. Und endlich findet er Worte für das, was sein Leben damals für immer verändert hatte.

Mit jeder Erinnerung, mit jedem Gespräch kommt Martin seinem Großvater näher, und langsam beginnt er die Brüche zu begreifen, die sich durch seine Familie ziehen. Er erkennt, wie sehr die Vergangenheit auch sein Leben geprägt hat und sieht seine eigene familiäre Situation in einem neuen Licht.

Ein vielschichtiger Roman über die tiefen Spuren, die der Krieg bis heute in vielen Familien hinterlassen hat.

Ausgezeichnet mit dem Buchpreis 2018 der Stiftung Ravensburger Verlag für den besten Familienroman des Jahres.

»In einer äußerst präzisen Sprache, mit sehr feinen Beobachtungen und der Genauigkeit eines Historikers hat Hannes Köhler eine literarische Studie über die Nachwirkzeit von Erfahrungen geschaffen.« Inger-Maria Mahlke

 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2019

Eine ganz andere Seite des Zweiten Weltkriegs

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"Ein mögliches Leben" von Hannes Köhler steckt voller Überraschungen. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass es sich bei dem Roman "mal wieder" um eine Abhandlung über den Zweiten Weltkrieg handelt, bei ...

"Ein mögliches Leben" von Hannes Köhler steckt voller Überraschungen. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass es sich bei dem Roman "mal wieder" um eine Abhandlung über den Zweiten Weltkrieg handelt, bei der man auf jeder Seite den erhobenen Zeigefinger vor sich sieht. Weit gefehlt - "Ein mögliches Leben" ist so viel mehr als das!
Der Roman spielt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, allerdings weit weg von den Hauptkriegsschauplätzen in den USA. Franz und seine Kameraden im Gefangenenlager kriegen wenig vom Kriegsgeschehen mit - die einen sind froh darüber, den Greuel entflohen zu sein, während die anderen noch dem verlorenen Heldenruhm nachtrauern. Nach und nach geraten die beiden Gruppen aneinander - mit verheerenden Folgen...
Der Autor hat die verschiedenen Charaktere hervorragend herausgearbeitet, ich konnte das Dilemma, in dem der Protagonist Franz aufgrund seiner Erziehung, aber auch aufgrund seiner Erlebnisse steckte, förmlich spüren. Die Entwicklung, die er im Laufe des Romans durchlebt, ist durchwegs nachvollziehbar - bis hin zu der Erkenntnis, welches "mögliche Leben" Franz sich gewünscht und warum er es am Ende aufgegeben hat.
Neben alledem ist der Roman auch eine ergreifende Familiengeschichte, die zeigt, wie die Erlebnisse und Entscheidungen eines einzelnen auch seine nächsten Verwandten beeinflussen können. Köhler hat dieses Thema auf sehr sensible Weise umgesetzt, ohne dabei kitschig oder realitätsfremd zu werden.

Für dieses Buch vergebe ich fünf von fünf Sternen und empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 13.05.2021

ein mögliches Leben

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Martins Großvater Franz hat einen letzten großen Wunsch. Er will eine letzte Reise machen, an den Ort, den er seit 1944 nicht mehr gesehen hat. Es ist ein verlassener Ort in Texas, Amerika, in dem Franz ...

Martins Großvater Franz hat einen letzten großen Wunsch. Er will eine letzte Reise machen, an den Ort, den er seit 1944 nicht mehr gesehen hat. Es ist ein verlassener Ort in Texas, Amerika, in dem Franz Kriegsgefangener war.
Martin, der Enkel, hat keine enge Bindung an Franz, kennt ihn nur aus den Erzählungen seiner Mutter, doch er läßt sich auf die Reise ein.
Stück für Stück nähern sich Enkel & Großvater an. Auch weil Martin begreift, wie es für Franz in der Fremde als Kriegsgefangener gewesen sein muss und warum er wieder zu Hause in Deutschland so schweigsam und gefühlskalt gegenüber seiner Frau und Martins Mutter war.

Als Leser ist man gefordert, den ersten Teil durchzuhalten, denn es braucht etwas bis sich der Sog dieser Geschichte entwickelt, bis man nicht mehr aufhören kann zu lesen. Es ist spannend wie auch berührend, selbst wenn man weiß, dass Franz überlebt.
Hannes Köhler wird die Geschichte vieler Familien hier aufgeschrieben haben, auch wenn unsere Großväter nicht in den USA in Gefangenschaft waren, so waren sie doch vom Krieg gezeichnet und ebenso schweigsam und abweisend wie Franz. Viele fehlten wohl die Worte, das erlebte, das Grauen zu teilen. Nur selten blitzten diese Dinge bei meinen Großeltern auf. Doch nach der Lektüre dieses Buches habe ich das Gefühl sie ein bisschen besser zu verstehen, auch wenn ich nicht mehr fragen kann….


4 STERNE

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