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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2024

Sich selbst besinnen im Lockdown

Mitternachtsschwimmer
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Der Lockdown steht in Irland bevor, eine Seuche unbekannten Ausmaßes macht vor niemanden halt und verbreitet Angst und Schrecken. Man kann die Maßnahmen ernst nehmen oder über sie hinweg sehen, ...

Der Lockdown steht in Irland bevor, eine Seuche unbekannten Ausmaßes macht vor niemanden halt und verbreitet Angst und Schrecken. Man kann die Maßnahmen ernst nehmen oder über sie hinweg sehen, man kann sich Sorgen machen oder sich auf seine eigenen ganz persönlichen Probleme, Sorgen und Ängste besinnen und alles andere außen vor lassen und dadurch vielleicht weil alles still steht wieder heilen.
Evan ist an die irische Küste gefahren, um zu trauern, sein Alkoholproblem in den Griff zu bekommen und über seine Ehe nach zu denken.
Grace lebt schon immer hier, sie ist etwas sonderbar aber die Menschen mögen und verstehen sie. Sie kennt das Meer und seine Gefahren, die Menschen dagegen nicht so gut, deshalb lebt sie abseits mit wenig Kontakt. Evan ist genauso kontaktscheu und begegnet den Menschen nur für das Nötigste. Erst der Lockdown zwingt beide zu Kontakten die eigentlich weniger werden sollten.
Es ist eine berührende Geschichte über zwei Menschen die über das Unerträgliche hinaus vom Leben verletzt wurden und ganz langsam anfangen zu heilen. Die Natur wirkt dabei wie ein Heilmittel das in Maßen genommen werden muss.
Die Beschreibung des Meeres ist besonders, lebendig immer wieder anders, mal gefährlich, mal als Nahrungsmittelgeber, mal als Freund.
Diese beiden herausragenden Elemente werden durch die Gefühle für die Familie und andere miteinander verbunden. Im Grunde passiert bis auf ein Ereignis wenig im Buch, es jagt kein Höhepunkt den nächsten, dadurch wirkt es intensiver, um es als Farbe zu beschreiben es ist kein hellblau, sondern ein kräftiges himmelblau und dann zur Abwechslung ein Meerblau oder ein Mitternachtsblau.

Veröffentlicht am 13.07.2024

Eine neue Serie

Ein blitzsauberer Mord
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Tilly ist eigentlich ganz taff, als Raumpflegerin hat sie schon vieles gesehen und hat dadurch die Fähigkeiten erworben jeden Raum in Sekundenschnelle zu scannen und dann das Gesehene auch im Gedächtnis ...

Tilly ist eigentlich ganz taff, als Raumpflegerin hat sie schon vieles gesehen und hat dadurch die Fähigkeiten erworben jeden Raum in Sekundenschnelle zu scannen und dann das Gesehene auch im Gedächtnis zu behalten. Sehr wichtig im Umgang mit schwierigen Kunden. Nun will sie sich selbstständig machen und hat in einem kleinen Ort eine Reinigungsfirma übernommen. Da ist sie erstmal übers Ohr gehauen worden, die Voraussetzungen sind gelinde gesagt schmutzig. Die Angestellten bestehen aus einem Jugendlichen der Sozialstunden leisten muss., das Büro ist eine Bruchbude und so weiter und so weiter. Aber Tilly wäre nicht Tilly wenn sie nicht das Beste aus der Situation machen würde und erstmal anfängt zu arbeiten. Leider findet sie gleich an der ersten Stelle eine Leiche und entsorgt in ihrem Arbeitseifer gleich Beweismaterial, klar das sie sofort zur Verdächtigen befördert wird. Also muss sie neben ihrer eigentlichen Arbeit auch noch ermitteln.
Tilly ist ein Miss Marple und Sherlock Holmes Verschnitt die in einem schwäbischen Ort gelandet ist. Die Eigenschaften der Schwaben außer dem Dialekt sind unter anderem Sparsamkeit. Das ergibt einige kuriose Situationen. Das Team das sich um Tilly bildet ist ziemlich gewöhnungsbedürftig und der Gegenspieler Kommissar Stubsi hat es damit nicht leicht.
Die Geschichte ist locker leicht und humorvoll geschrieben. ohne große Ansprüche ist es eine Krimigeschichte mit Witz und Situationskomik..
Das Ende und die Auflösung kam dann doch sehr schnell und überraschend fügte sich aber doch logisch ein.
Ein kleiner Makel war das Lektorat das hätte besser sein können. Beispiel: Der Hund wird am Stuhlbein des Tisches gebunden. und das E-Auto hat trotz Ankündigung eine unbegrenzte Reichweite.

Veröffentlicht am 04.07.2024

Dann werden wir Freunde

Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht
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Lua Luftwurzel ist eine kleine Elfe die im Wald lebt und dort zur Stelle ist wo sie gebraucht wird. Sie gerät in eine Falle der Hexe Malicia Warzenbuckel ( die Figuren sind sehr detailliert und ...

Lua Luftwurzel ist eine kleine Elfe die im Wald lebt und dort zur Stelle ist wo sie gebraucht wird. Sie gerät in eine Falle der Hexe Malicia Warzenbuckel ( die Figuren sind sehr detailliert und liebevoll gezeichnet, Lua ein kleines zartes Wesen und die Hexe korpulenter nicht so schön anzusehen um vielfaches größer, sie wirkt trotzdem nicht bösartig ). Die Hexe möchte mit ihr Geld verdienen, Lua soll als Bedienstete arbeiten, in der Gefangenschaft trifft sie einen Troll der sich bei der Hexe ganz wohl fühlt. Denn trotz der Freiheitsberaubung sorgt die Hexe gut für sie. Lua strengt sich an zu entkommen aber es misslingt immer wieder. Bis ein wirklicher Bösewicht erscheint und Malicia Hilfe braucht.
Es war eine spannende, freundliche Geschichte, die Freundschaft zwischen Troll und Elfe, die Moral der Hexe und die Unmoral des Zauberers, alles war sehr übersichtlich und mit entsprechenden Illustrationen dargestellt. Am Besten gefiel mir die Reue und Entschuldigung der Hexe am Ende des Buchs, auch das Kind mit dem ich das Buch gelesen habe war von dieser Szene am meisten beeindruckt.
Die Freundschaft die aus diesem Abenteuer entstanden ist, hält länger und kommt auch den Tieren im Wald zugute. Ein schönes Fazit, das Kinder sehr gut nachvollziehen können.
Dazu war die Geschichte mit allen positiven Eigenschaften ausgestattet die ein gutes Kinderbuch zum Lesen und Vorlesen braucht. Ausreichend schöne Bilder, eine Botschaft und aus Erfahrungen lernen.

Veröffentlicht am 28.06.2024

Kreuz und quer durch die Welt

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
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Aubry hat eine seltsame Krankheit, sie kann nie länger an einem Ort bleiben ohne das sie Krämpfe und schwere Blutungen erleidet. Niemand kann ihr helfen, weder Ärzte noch Naturheiler. Sie ist ...

Aubry hat eine seltsame Krankheit, sie kann nie länger an einem Ort bleiben ohne das sie Krämpfe und schwere Blutungen erleidet. Niemand kann ihr helfen, weder Ärzte noch Naturheiler. Sie ist mittlerweile eine Berühmtheit. Eine die mit nichts außer einer Tasche und einem Speer alle Gegenden der Welt durchquert hat. Sie hat sich den Respekt von verschiedenen Männern erworben und die Frauen bewundern sie. Aber niemand möchte mit ihr tauschen. Begleitung hat sie nur ein kurzes Stück.
Aubry erzählt Journalisten und Zufallsbekanntschaften immer nur ein Stück ihrer Geschichte. Dadurch erfahren wir Lesenden nach und nach alles. Was der mögliche Auslöser war, die Erfahrungen während der Wanderungen. Wir lernen die Menschen kennen auf die sie trifft. Unterschiedliche Völker und deren teilweise überraschenden Ansichten und Lebensweisen.
Diese virtuelle Reise die nicht aus dem Anschauen von Sehenswürdigkeiten, sondern aus Empfindungen besteht, war trotz der wenigen aufregenden Ereignisse spannend. Eine ganz andere Art ein Buch zu schreiben.
Es berührte auf einer tieferen Ebene. Nicht die Krankheit, sondern das Lernen steht im Vordergrund. Menschen und ihr Handeln zu verstehen, ihre Sprache sprechen, neue Speisen essen, andere Kleidung tragen. Einfach sich öffnen gegenüber dem Anderen.

Veröffentlicht am 27.06.2024

Selbständig werden

Kikis kleiner Lieferservice
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Die kleine Kiki wird groß, es ist an der Zeit das sie ihr Elternhaus verlässt und selbstständig wird. Nach langen Überlegen hat sie sich entschlossen ihren Neuanfang in einer großen Stadt am ...

Die kleine Kiki wird groß, es ist an der Zeit das sie ihr Elternhaus verlässt und selbstständig wird. Nach langen Überlegen hat sie sich entschlossen ihren Neuanfang in einer großen Stadt am Meer zu wagen. Sie lernt sofort die nette Bäckersfrau kennen und die hilft ihr auch mit guten Ideen zum Start eines Lieferservices.
Die kleinen Geschichten und Abenteuer die Kiki bei ihren Lieferungen erlebt sind sehr schön und trotzdem in einer einfachen Sprache erzählt. Mal sind es Plätzchen die ausgeliefert werden müssen, mal ein vergessener Schnuller für ein Baby. Auch so spannende Aufgaben wie eine kaputte Turmuhr oder ein Schiff mit Erkältungssymptomen gehören dazu.
Kiki ist einfach liebenswert und ihr innerer Kompass funktioniert tadellos, sie scheint zwar etwas übermütig und auch schusselig zu sein aber das macht ihre Persönlichkeit aus und dadurch hätte ich sie auch gern als Freundin.
Die Geschichte erscheint wie ein gutes Märchen ohne eine böse Hexe oder gar böse Mitmenschen, es gibt zwar ein paar nicht so nette Zeitgenossen aber deren Unhöflichkeit sind wie ein mahnender Zeigefinger für die Lesenden.
Gut gelungen vor allem weil sich die einzelnen Aufgaben von Kiki auch gut zum Vorlesen eignen. Jedes mal ein neues Kapitel, mein Lesepatenkind und ich freuen uns schon auf die nächsten Bände.