Eine Lektüre, die perfekt auf das Weihnachtsfest vorbereitet
„Der gestohlene Weihnachtsbaum“ versammelt vier weihnachtliche Erzählungen von Hans Fallada. Den Beginn macht die titelgebende Geschichte „Der gestohlene Weihnachtsbaum“: Da das Geld knapp ist, versuchen ...
„Der gestohlene Weihnachtsbaum“ versammelt vier weihnachtliche Erzählungen von Hans Fallada. Den Beginn macht die titelgebende Geschichte „Der gestohlene Weihnachtsbaum“: Da das Geld knapp ist, versuchen die Kinder der Familie Rogge auf eigene Faust einen Tannenbaum im Wald zu schlagen – was eigentlich verboten ist. Es folgt „Familienbräuche“. Ein Ich-Erzähler erzählt hier retrospektiv von den (vor-)weihnachtlichen Bräuchen seiner Familie (ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass in dieser Geschichte auch autobiographische Elemente einfließen). Diese Geschichte ist für mich das Highlight des Bandes: Die erzeugte Atmosphäre ist heimelig und stimmungsvoll, die Bräuche liebevoll und die Sehnsucht des Ich-Erzählers nach den Weihnachtsfesten seiner Kindheit ist ebenso greifbar wie die Freude und das Gespanntsein seines kindlichen Ichs. In „Lüttenweihnacht“ bereiten die Kinder des Ortes Baumgarten ein besonderes Fest vor: Ein Weihnachtsfest für die Tiere, wofür sie (im Geheimen) einen Tannenbaum besorgen müssen. Die vierte Geschichte „Fünfzig Mark und ein fröhliches Weihnachtsfest“ handelt von einem frisch verheirateten Ehepaar, das mit wenig Geld versucht, ein schönes Weihnachtsfest zu feiern. Abgerundet wird der Band durch stimmige Illustrationen von Ulrike Möltgen. Insgesamt sind die vier Geschichten, die in „Der gestohlene Weihnachtsbaum“ abgedruckt sind, atmosphärisch und stimmungsvoll erzählt, sodass sie perfekt auf das Weihnachtsfest vorbereiten.