Cover-Bild Griff nach den Sternen
39,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Propyläen Verlag
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie
  • Genre: Sachbücher / Natur & Technik
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 31.05.2021
  • ISBN: 9783549100271
Harald Meller, Kai Michel

Griff nach den Sternen

Nebra, Stonehenge, Babylon: Reise ins Universum der Himmelsscheibe | Auf der Spur sagenhafter Reiche, Könige und Sterndeuter

Ob Stonehenge, die Tempel Babylons oder ägyptische Göttermythen: Die frühen Zivilisationen versuchten, die Geheimnisse des Himmels zu entschlüsseln. Seit dem spektakulären Fund der Himmelsscheibe von Nebra, der ältesten konkreten Darstellung des Himmels, wissen wir, dass auch in Mitteleuropa vor fast viertausend Jahren eine Kultur blühte, die nach den Sternen griff. Durch Handel reich geworden, ließen sich ihre Herrscher in gewaltigen Grabhügeln bestatten. Harald Meller und Kai Michel stellen in ihrem neuen Buch die Welt der Bronzezeit in faszinierenden Bildern vor. Sie zeigen, wie Archäologen immer neue Kontakte zwischen den Kulturen aufdecken, und präsentieren die neuesten Erkenntnisse der Forschung darüber, auf welche Weise das Wissen der Himmelsscheibe nach Nebra gelangt sein könnte.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Karin1910 in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2021

Neues von der Himmelsscheibe

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Der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer befindet sich aktuell auf seiner Mission "Cosmic Kiss" auf der ISS. Das Logo der Mission ist von der Himmelsscheibe von Nebra inspiriert, von welcher er auch ...

Der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer befindet sich aktuell auf seiner Mission "Cosmic Kiss" auf der ISS. Das Logo der Mission ist von der Himmelsscheibe von Nebra inspiriert, von welcher er auch eine Kopie mit zur ISS genommen hat. Harald Meller, Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle, freut es, dass die Himmelsscheibe auf Reisen ins All geht. In seinem neuesten Buch stellt er uns zusammen mit Kai Michel die neuesten Erkenntnisse zu diesem besonderen archäologischen Fundstück vor.

Der Himmel hat die Menschen seit jeher fasziniert. Mit der Himmelsscheibe von Nebra liegt derzeit die älteste konkrete Darstellung des Himmels vor. Seit sie vor 20 Jahren von Harald Meller aus den Händen von Schatzräubern gerettet wurde, haben sich zahlreiche Wissenschaftler auf der ganzen Welt mit ihr beschäftigt. In "Griff nach den Sternen" bekommen wir einen Einblick in die neuesten Erkenntnisse. Dabei erfahren wir u.a. dass die Materialien für die Herstellung der Scheibe aus weit entlegenen Orten stammen. Gemeinsam mit Harald Meller und Kai Michel begeben wir uns auf eine Reise in die Zeit der Himmelsscheibe. Wir besuchen Stonehenge, die Tempel von Babylon, aber auch das Reich der Pharaonen. Es ist erstaunlich, dass es bereits damals vor 5.000 Jahren einen globalen Handel gab. Das belegen zahlreiche Funde auf der ganzen Welt. Wurde über diese Handelsrouten auch das Wissen der Himmelsscheibe nach Nebra gebracht?

In einen sehr interessanten und informativen Buch erfahren wir viel über die Bronzezeit. Dabei fällt es auch Laien leicht, dem Archäologen zu folgen. Der Schreibstil gefällt mir gut und dank zahlreicher Fotos und Zeichnungen kann man sich ein sehr gutes Bild von den beschriebenen Dingen machen.

Das Buch ist ein Muss für alle Fans der Himmelscheibe von Nebra und auch für alle anderen eine lohnenswerte Lektüre. Wer Lust hat, kann sich anschließend selbst auf eine Reise in das Reich von Nebra begeben und neben dem Fundort der Himmelsscheibe auch weitere interessante Orte in Mitteldeutschland besuchen.

Uns gefällt das Buch sehr gut und wir vergeben 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.07.2022

Bildgewaltige (und etwas spekulative) Reise in die Bronzezeit

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Harald Meller und Kai Michel haben sich bereits in einigen Werken der Himmelsscheibe von Nebra gewidmet. Hier geht es nun vor allem darum, wie das Mitteleuropa der Bronzezeit mit anderen (Hoch)kulturen ...

Harald Meller und Kai Michel haben sich bereits in einigen Werken der Himmelsscheibe von Nebra gewidmet. Hier geht es nun vor allem darum, wie das Mitteleuropa der Bronzezeit mit anderen (Hoch)kulturen seiner Zeit vernetzt war.
Den Ausgangspunkt bildet natürlich wieder eine Beschreibung der Himmelsscheibe, von welcher die Autoren annehmen, dass damit – zu verschiedenen Zeitpunkten – sowohl Vorstellungen aus dem babylonischen (Synchronisation von Sonnen- und Mondkalender) als auch aus dem ägyptischen Kulturkreis (Sonnenkult) festgehalten wurden. Daraus ist schnell der Schluss gezogen, es habe einen Kontinente-übergreifenden Ideenaustausch gegeben.
Anschließend werden daher diverse Zivilisationen der Bronzezeit vorgestellt und auf mögliche Verbindungen zum Reich von Nebra untersucht – von Stonehenge über Kreta, Ägypten und die Levante bis nach Mesopotamien. Auch der Art, wie Herrschaft oder Güteraustausch (hier war für die Aufklärung von Nebras Geschichte besonders die Verteilung von Bernstein aufschlussreich) in der Vergangenheit organisiert wurden, wird nachgegangen.

Tatsächlich gibt es eine Fülle an archäologischen Belegen dafür, dass die Bronzezeit weitaus „globalisierter“ war als vielfach angenommen. Gerade der Stellenwert Mitteleuropas wurde lange Zeit unterschätzt.
Dennoch habe ich den Eindruck, dass die Autoren vor lauter Begeisterung etwas zu weit gehen und sämtliche Tatsachen gerade so auslegen, wie sie am besten zu ihrer Überzeugung passen. Wenn beispielsweise der Fund von zwei kleinen Perlen aus baltischem Bernstein in Assur als Beweis dafür herangezogen wird, dass der spätere Herr der Himmelsscheibe persönlich von Nebra ins Herz des Zweistromlandes gelangt sein muss. Sogar den genauen Verlauf dieser Reise versuchen sie zu rekonstruieren.
Nicht nur, dass viele Spekulationen enthalten sind, waren mir viele Aussagen bereits aus anderen Werken zum Thema bekannt.

Dieses Buch besticht jedoch ohnehin vor allem durch seine zahlreichen Bilder, welche es ermöglichen, in vergangene Zeiten einzutauchen und die Faszination, die von Archäologie ausgeht, nachzuempfinden.
Schon deswegen ist es trotz ein paar inhaltlichen Schwächen empfehlenswert.