Cover-Bild Ein Dings namens Schröder
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: TULIPAN
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 64
  • Ersterscheinung: 28.06.2017
  • ISBN: 9783864293580
Hartmut El Kurdi

Ein Dings namens Schröder

Marine Ludin (Illustrator)

Besinnliche Weihnachten? O du fröhliche? Nicht in Lillys Familie! Mama beschwert sich bei Papa wegen des Baums, Papa schimpft über die Schwiegermutter, Oma besteht auf Gänsebraten und Lillys Schwester will Weihnachten bei ihrem Freund sein. Da verbringt Lilly den Nachmittag lieber mit ihrem Freund Karim im Schnee. Doch auch hier geht es nicht ruhiger zu. In letzter Sekunde kann Lilly ausweichen, als sie von einem plötzlich auftauchenden Motorroller fast umgefahren wird. Der Aufprall an eine Laterne ist der Fahrerin nicht gut bekommen. Die Dame im weißen Overall und mit den zerzausten Haaren weiß nicht einmal mehr, wie sie heißt. Allerdings beschließt sie fröhlich, Lilly nach Hause zu begleiten. Wie soll Lilly ihrer Familie erklären, dass sie an Heiligabend einen Gast mitbringt, der aussieht wie ein verrückter, vom Himmel gefallener Engel? Aber Weihnachten ist sowieso verkorkst, das kann nicht mehr schlimmer werden. Vielleicht sogar im Gegenteil…

Ausstattung: 2-farbige Illustrationen

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2017

ein weihnachtliches Buch über respektvolles und tolerantes MIteinander

0

Es ist Heiligabend und Lilly ist stinksauer auf ihr Eltern, die sich streiten und damit wohl das Fest ruinieren. Kurz entschlossen haut sie ab und trifft auf ihren Freund Karim, der als Muslim kein Weihnachten ...

Es ist Heiligabend und Lilly ist stinksauer auf ihr Eltern, die sich streiten und damit wohl das Fest ruinieren. Kurz entschlossen haut sie ab und trifft auf ihren Freund Karim, der als Muslim kein Weihnachten feiert. Lilly kann sich aussprechen und bei einer Schneeballschlacht bekommt sie den Kopf wieder frei von ihren Sorgen. Dann wird sie jedoch fast von einem Motorroller überfahren. Der Fahrer entpuppt sich als Frau, die offensichtlich ihr Gedächtnis verloren hat. Aber sie findet einen Zettel bei sich, auf dem Schröder, der 24. Dezember und Lillys Name und Adresse vermerkt ist. Ab dem Zeitpunkt ist sie Schröder (nicht Frau Schröder, sondern einfach nur Schröder) und "das Ding" besteht auch darauf, Lilly nach Hause zu begleiten. Aber wie soll sie ihren Eltern erklären, dass sie eine Fremde am Heiligabend mitbringt? Mit Klartext und einer Portion Magie seitens Schröder läuft der Heiligabend dann doch anders als gedacht.

Das Buch mit den 64 Seiten und schönen, in Rottönen gehaltenen, Illustrationen ist schnell gelesen und doch beleuchtet der kleine Roman viele verschiedene Aspekte. Weihnachten ist für Familien oft auch ein Stressfaktor und es verstehen sich nicht immer alle Familienmitglieder (Thema Schwiegermütter) gut. Aber vielleicht sollte man Schröders Tipps folgen und einfach einen tollen Abend miteinander verbringen. Mit Lillys besten Freund Karim wird auch beleuchtet, dass es in Deutschland auch viele Menschen gibt, die kein Weihnachten feiern. Ein guter Punkt, um mit Kindern über die Bedeutung des Weihnachtsfests und die unterschiedlichen Religionen ins Gespräch zu kommen. Und Karim findet Weihnachtbäume sooo toll, dass er auch gerne einen hätte. Ob Schröder dafür auch eine Lösung hat?

Das Buch ist emotional, gefühlvoll, aber durch Schröder auch lustig. Einfach ein besonderes Buch unter den Weihnachtsbüchern! Die Zielgruppe sind Kinder von 7-9 Jahren, entweder zum Vorlesen oder für bereits fortgeschrittene Leseanfänger auch zum Selbstlesen. Meinem großen Räuber (7) habe ich das Buch vorgelesen und er fand Schröder sehr witzig, vor allem weil es einfach nur Schröder heißt.

Veröffentlicht am 17.11.2017

Lasset die Engel zu Euch kommen!

0

Dies ist eine ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte, auch wenn der Titel es nicht vermuten läßt!
Es ist Heiligabend, das Fest der Liebe und der Versöhnung steht vor der Tür. Aber leider nicht bei Lilly! Ihre ...

Dies ist eine ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte, auch wenn der Titel es nicht vermuten läßt!
Es ist Heiligabend, das Fest der Liebe und der Versöhnung steht vor der Tür. Aber leider nicht bei Lilly! Ihre Eltern streiten sich wie die Kesselflicker, über den krummen Baum, das Essen und überhaupt und sowieso. Manchmal brauchen Paare ja keinen Grund zum Streiten. Für die Kinder ist es dennoch entsetzlich und so rettet sich Lilly schnell auf den Hof, denn sie ahnt, daß es mit dem Eintreffen der Omas noch schlimmer werden wird! Auf dem Hof trifft sie ihren muslimischen Freund Karim, der auch so gerne einen Weihnachtsbaum hätte, aber nicht darf. Um sich von ihrem Kummer abzulenken unternehmen sie ein Wettretten. Dummerweise kommt es dabei zu einem Unfall mit einer Rollerfahrerin im weißen Overall und mit wilden blonden Locken, die anschließend ihr Gedächtnis verloren hat. Dieser wie vom Himmel gefallene Engel beschließt einfach Lilly nach Hause zu begleiten, sie hat da so ein Gefühl, so wie sie meint Schröder zu heißen und ein Dings zu sein. Dieser etwas schräge Engel sorgt für das schönste Weihnachtsfest für Lilly und irgendwie auch für Karim.
Dieses Buch ist wirklich sehr ungewöhnlich, denn es beginnt mit Zank und Streit. Aber es behandelt aber viele wirklich aktuelle Themen für Kinder, mit sehr viel Humor und Einfühlungsvermögen! So hätte Karim gerne einen Weihnachtsbaum, einfach weil er ihn so schön findet und das ohne sich von seiner Herkunft und seiner Religion distanzieren zu wollen. Das geht vielen Kinder von Migranten, überall auf der Welt so. Lilly hingegen wünscht sich vor allem, daß ihre Familie endlich mal aufhört zu streiten, auch das ist leider Alltag. Ebenso die die verwirrte Omi und die herrische Oma, die noch zusätzlich die schlechte Stimmung anheizen, obwohl doch alles so schön sein könnte, mit etwas Geduld und Toleranz. Die Hauptsache ist es doch, daß man sich liebt, den Rest bekommt man dann auch schon hin. Eine wichtige Erkenntnis, die im Alltag leider viel zu oft untergeht und in Nichtigkeiten ertrinkt. Manchmal kommt das Glück wie hier unverhofft und unangemeldet, es drängt sich einfach hinein und dann sollten wir es zulassen, uns darüber freuen und mit ihm lachen.
Es ist ein wunderbar warmherziges und lustiges Buch, doch des Familienzanks. Man sollte es selbst lesen oder vorlesen, um es sich besser vorstellen zu können und wird dabei durch viele farbenfrohe, fröhliche Bilder von Marine Ludin noch belohnt.
Diese Weihnachtsgeschichte kommt aus der Tulipan Reihe: Kleiner Roman, der sicheren Leseanfängern mit längeren Geschichten ein Erfolgserlebnis vermittelt, daß sie es schon geschafft haben, einen ganzen Roman alleine zu lesen! Dies ist eine schöne Idee, da jeder kleine Leser anders ist. Einige brauchen ganz kurze Sätze und wenig Text pro Seite, an diese richtet sich die Tulipan ABC Reihe, dass seine Geschichte nach Lesekompetenzstufen, statt nach Alter einteilt und diese Reihe ist eben für die besonders engagierten Jungleser! Dennoch ist das Vorlesen dieses Buches gerade in der Weihnachtszeit nicht verboten!