Schlaflos
„Es ist der siebzehnte Tag ohne Schlaf.“
So beginnt die Geschichte der Ich-Erzählerin, die eines Nachts verschreckt aufwachte, einen alten Mann am Fuß ihres Bettes stehen sah, der unaufhörlich Wasser ...
„Es ist der siebzehnte Tag ohne Schlaf.“
So beginnt die Geschichte der Ich-Erzählerin, die eines Nachts verschreckt aufwachte, einen alten Mann am Fuß ihres Bettes stehen sah, der unaufhörlich Wasser über ihre Füße schüttete und dann plötzlich doch nicht da war. Seitdem kann sie nicht mehr schlafen, sondern verbringt die Nächte lesend und Remy Martin trinkend auf der Couch, während ihr Mann und ihr Sohn selig schlummern.
Tja, ich weiß nicht so recht, was ich von dieser Erzählung halten soll. Das kleine Buch hat eine sehr schöne Aufmachung und ist mit Bildern von Kat Menschik illustriert, aber leider haben mir die auch nicht wirklich zugesagt, denn irgendwie fand ich den Zusammenhang zwischen den Bildern und dem Erzählten nicht. Und die Ich-Erzählerin sagte mir auch nichts, außer dass sie mehr Zeit für sich selbst hat, jetzt, wo sie sie Nächte durchmacht, während ihr Mann und ihr Kind schlafen und nichts von ihr erwarten.
Ganz blöd fand ich das Ende, denn auch danach sagte mir die kleine Geschichte nichts, außer dass „Anna Karenina“, wenn man es mehrmals hintereinander liest – was die Ich-Erzählerin in ihren schlaflosen Nächten macht – so viele Weisheiten enthält. Vielleicht sollte ich das Buch dann auch mal lesen – vielleicht anstelle eines weiteren Murakami-Werkes, denn irgendwie blieb „Schlaf“ mir sehr fremd.