84 Charing Cross Road von Helene Hanff erschienen im Atlantik Verlag
Dieser Briefroman ist etwas ganz besonderes. Er beginnt als Geschäftskorrespondenz, als schlichte Bücherbestellung. Doch über die Jahre hinweg bekommen die Briefe der Amerikanerin Helen immer mehr Persönlichkeit. ...
Dieser Briefroman ist etwas ganz besonderes. Er beginnt als Geschäftskorrespondenz, als schlichte Bücherbestellung. Doch über die Jahre hinweg bekommen die Briefe der Amerikanerin Helen immer mehr Persönlichkeit. So regt sie sich über ein Protagonisten, aus einem Buch auf oder schwärmt von einer wunderbaren in Leinen gebunden Ausgabe. Sie findet in dem Angestellten Frank, des Londoner Buchgeschäftes, einen Freund. Er teilt die Liebe zu Büchern mit ihr, doch im laufe der Zeit fließt auch immer mal etwas privates in die Briefe mit ein. So schreibt sie in den rund zwanzig Jahren mit Frank, seiner Frau dessen Tochter, zwei anderen Angestellten und noch einigen mehr.
Helene spart regelmäßig darauf hin den Ozean zu überqueren um alle, mit denen sie Freundschaft geschlossen hat, zu besuchen. Doch wird sie es schaffen?
Ehrlich gesagt, waren Briefromane nie so etwas, was mich gereizt hat. Ich kann auch nicht sagen warum. Doch diesmal ist es etwas anders, da mir der Intellekt von einigen Briefen gefallen hat. Die offene, teilweise im ersten Moment platte Art, hat mich fasziniert. Doch mit der Zeit und den gelesenen Briefen, hat man die Menschen immer besser verstanden. Helene hat einen ganz eigenen Humor, z.B. erzählte sie Frank, dass sie für TV-Serien schreibt und gerne über den Buchladen schreiben würde und er sich aussuchen dürfte, ob er lieber der Mörder oder die Leiche seien wolle.
In einem der Brief sagte Helene Hanff auch mal, dass sie sich nicht für Dinge interessieren kann, die Leuten die nie lebten, auch nicht zugestoßen sei. Mir ist es nie sehr schwer gefallen mich in andere Bücherwelten hineinzuversetzen. Ich schrecke eher vor Biografien und Memoiren zurück. Doch irgendwie hat mich dieses Buch angespornt, es doch mal mit solchen Büchern zu versuchen.
Somit gebt mir doch bitte ein paar Tipps bezüglich anderer Briefromane,Biografien/Memoiren ?
Einige Eigenarten von Helene Hanff, im Umgang mit ihren Büchern, fand ich auch sehr interessant, sodass ich sie hier nicht unerwähnt lassen will. So kommt es ihr bei Büchern vor allem auf die Haptik und das Aussehen an, sowie eine gute Übersetzung. Darüber kann sie sich sehr enthusiastisch äußern, was ich echt nachvollziehen kann. Ich sag nur Bibliophilie!
Was ich auch schon von anderen gehört habe ist, dass sie Bücher erst lesen und dann kaufen. Sie leihen sich die Bücher in der Bibliothek aus und wenn sie ihnen gefallen besorgen sie sich eine eigene schöne Ausgabe. Das macht auch Helene so, sie kann ein bestimmtes Buch erst zurück bringen, wenn sie ein eigenes Exemplar daheim hat. Sie ließt ihre Bücher mehrfach und kann Leute nicht Verstehen, die einfach nur die neusten Bücher kaufen, um diese dann ins Regal zu stellen und meistens sie überhaupt nur einmal gelesen zuhaben.
Bei ihr wird zum Frühjahrsputz auch das Bücherregal ausgemistet. Alles was sie nicht nochmal lesen wird, kommt weg. Was Helene auch besonders gerne hat, sind alte Bücher wo schon der Vorbesitzer sich durch Randnotizen verewigt hat. Oder die Bücher an den Stellen aufschlagen wo sie viel gelesen wurden. Ich finde das bei alten Hardcover Büchern auch cool, doch bei Taschenbüchern ist es doch ziemlich unangenehm.
Wie steht ihr zu Helenes Umgang mit ihren Büchern und wie geht ihr damit um?
Fazit:
Es gibt ein sehr Informatives Nachwort. Dort wird unter anderem Berichtet, dass der Briefroman so gut angekommen ist, dass er gleich verfilmt wurde. Den gibt es aber nur auf englisch. Ich finde, dass ist mal eine Lektüre, der sich jeder Bibliophile zulegen sollte.