Cover-Bild Eine andere Zeit
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 12.03.2023
  • ISBN: 9783458682653
Helga Bürster

Eine andere Zeit

Roman | Die berührende Geschichte zweier Schwestern nach der Wende

Die Schwestern Enne und Suse wachsen in den 1970ern in einem Dorf in Vorpommern auf, wo es kaum mehr gibt als die Fahrradfähre nach Usedom und das so abgelegen ist, dass Fremde schon einmal befürchten, »über den Rand zu kippen«. Suse ist oft krank und Enne muss zurückstecken, weil die Sorge und Zuwendung der Eltern vor allem Suse gilt, was das Verhältnis der beiden Schwestern nicht ganz einfach macht. Es gibt nur wenige Momente der Nähe zwischen ihnen.
Als 1989 Ungarn die Grenzen öffnet, nutzt Suse die Chance und verschwindet in den Westen. Sie lässt nie wieder von sich hören, die Familie rätselt jahrzehntelang darüber, was aus ihr geworden ist. Enne versucht sich in Berlin als Schauspielerin, aber der große Durchbruch bleibt aus und sie geht wieder zurück in ihr Heimatdorf. Dreißig Jahre nach Suses Verschwinden zieht eine geheimnisvolle Frau Pohl bei Enne gegenüber ein und die Gerüchte, wer das sein könnte, schießen ins Kraut …

In Eine andere Zeit erzählt Helga Bürster von einer, die geblieben ist. Und immer wieder auch von den Nachwirkungen der Wende, vom Verschwinden und vom Bleiben, von Identität und Identitätsverlust.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Eine Roman über die Wende-Zeit

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Eigentlich mag ich Romane wie den vorliegenden gerne, die auf zwei Zeitebenen spielen. Hier sind es die 1970er Jahre in einem vorpommerschen Dorf und die Gegenwart im Jahr 2019. Die Familie Jendrich lebt ...

Eigentlich mag ich Romane wie den vorliegenden gerne, die auf zwei Zeitebenen spielen. Hier sind es die 1970er Jahre in einem vorpommerschen Dorf und die Gegenwart im Jahr 2019. Die Familie Jendrich lebt mit zwei Töchtern im Dorf, die Tante mit ihrer Tochter in einer westdeutschen Großstadt. Die ältere Tochter Enne träumt von der Schauspielerei, die jüngere Suse ist kränklich. Die Kusine Christina würde am liebsten in den Osten übersiedeln. Obwohl man es Suse nie zugetraut hätte, ist sie es, die im Sommer 1989 über Ungarn ausreist. Anschließend hat die Familie nie wieder etwas von ihr gehört. 30 Jahre später will Enne mit allem abschließen. Gerade jetzt taucht in der Nachbarschaft eine mysteriöse Frau auf, die vielleicht Suse sein könnte.
Mit den Romanfiguren bin ich nicht so recht warm geworden. Zwischen ihn allen herrscht eine bedrückende Sprachlosigkeit. Das Leben in der ehemaligen DDR mit der beständigen Angst der Leute „vor denen da oben“ wird realistisch dargestellt ebenso der dortige Umgang mit sog. „Asozialen“. Was ich allerdings als nicht sehr realitätsgetreu empfand, war, dass die Familie nicht schon viel früher alles daran gesetzt hat, Suses Verbleib aufzuklären. Vermisst habe ich eine klare Ansage am Ende, was aus ihr geworden ist.

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