Cover-Bild Gentleman über Bord
Band der Reihe "mare-Klassiker"
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mareverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 14.03.2023
  • ISBN: 9783866486966
Herbert Clyde Lewis

Gentleman über Bord

Klaus Bonn (Übersetzer)

Ein wohlsituierter New Yorker Geschäftsmann stürzt urplötzlich in eine mentale Krise. Um zu gesunden, so spürt er, muss er seinen von grauem Erfolg geprägten Alltag hinter sich lassen, und kurzerhand tritt er eine Schiffsreise an. Kaum auf See, stellt sich die erhoffte Erleichterung tatsächlich ein, doch dann ... macht er einen einzigen falschen Schritt und landet mitten im Pazifik, während sein Schiff sich immer weiter von ihm entfernt. Was denkt ein Mensch in solch einer Situation? Woraus schöpft er Hoffnung? Und wie blickt er nun auf sein Leben, dessen er vor Kurzem noch so überdrüssig war?
Mit Gentleman über Bord gelang Herbert Clyde Lewis ein tiefgründiges, genial komponiertes Meisterwerk, das fast ein Jahrhundert lang weitgehend unbeachtet blieb und in der vorzüglichen Übersetzung von Klaus Bonn jetzt endlich auf Deutsch vorliegt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2024

Tiefgründiger Klassiker

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Meine Meinung:
Ein tiefgründigerKlassiker

Nicht selten hört man von schwerkranken Menschen, wie selbstverständlich sie doch ihr Leben und ihre Gesundheit genommen haben. Vielen belanglosen Dingen zu viel ...

Meine Meinung:
Ein tiefgründigerKlassiker

Nicht selten hört man von schwerkranken Menschen, wie selbstverständlich sie doch ihr Leben und ihre Gesundheit genommen haben. Vielen belanglosen Dingen zu viel Beachtung schenkten.Was uns allen jedoch die größte Sorge bereitet, irgendwann mal hilflos auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Um sich mit solchen Dingen zu beschaftigen, braucht es jedoch nicht immer eine Krankheit. Ein kleines Missgeschick reicht auch. Ein Ölfleck auf dem Deck ist daran schuld, dass der erfolgreiche New Yorker Geschäftsmann Henry Preston Standish kopfüber im Atlantik landet. Der gut situierte Gentleman möchte nicht laut um Hilfe schreien. Zumal es doch eine Schande ist, wenn jemand in seiner Position so tollpatschig mitten im Atlantik landet. So begutachtet er erst mal den wunderschönen Sonnenaufgang. Schaut dem Schiff dabei zu, wie es immer kleiner wird. Ist sich seiner Hilflosigkeit bewusst.Er kann keine Hilfe erwarten, für den Moment.

Den Gedanken von Henry habe ich sehr gerne gelauscht. Befindet er sich doch das erste Mal in seinem Leben in der Situation, sich mit sich selbst befassen zu müssen. Ganz allein im Atlantik lässt er sein Leben Revue passieren. Sehnt sich nach den Dingen, denen er überdrüssig wurde. Was gäbe er jetzt für einen Scotch mit Soda und einer Zigarette. Dieser Klassiker lebt von der Hoffnung, die die Leserschaft für Henry entwickelt. Henry ist doch ein angenehmer Zeitgenosse. Das haben auch die anderen Passagiere bemerkt. Was zeitgleich auf dem Schiff passiert, scheint nicht von dieser Welt zu sein. Lug und Trug und eine gewisse Befangenheit, hindern die Passagiere daran zu melden, dass Mr. Standish von Bord gegangen ist. Keiner möchte dem ruhigen, in sich gekehrten Standish auf die Pelle rücken.

Henrys Gemütszustand wechselt zwischen Verzweiflung, Zorn und Hoffnung hin und her. War doch sein Leben bisher nie von irgendwelchen Entbehrungen geprägt. Zwischen dem Bewusstsein sterben zu müssen, mischt sich immer wieder die Freude seiner Frau und den Kindern von seinem Abenteuer zu erzählen.

Ich habe darauf gewartet, wann Henrys Abwesenheit bemerkt wird und das Schiff umkehrt. Habe Henry stellenweise um seinen Optimismus beneidet. Mir die Geschichte seiner Familie angehört. Hätte ihm gerne seinen geliebten Scotch mit Soda und eine Zigarette gereicht. Irgendwie war ich mir sicher, Henry wird es schaffen!

Fazit:
Was passiert mit einem Menschen, der mitten im Atlantik unbemerkt über Bord geht? Wir wissen es alle. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ich empfehle das interessante Nachwort von Jochen Schimmang zu lesen. Der Autor Herbert Clyde Lewis ist Henry gar nicht mal so unähnlich.

Erwähnenswert ist das wunderschöne in Leinen gebundene Buch in einem Schuber.

Danke Herbert Clyde Lewis. Ein großes Dankeschön an den Mare Verlag, für die Neuauflage dieses Klassikers. Mein Dank geht auch an Klaus Bonn für die Übersetzung. Danke für das informative Nachwort Jochen Schimmang.

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Einzigartig

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Ich fand das Buch schon von der Idee her genial und es wurde auch sehr gut umgesetzt. Das Buch regt zum Nachdenken an und man kann mit der Hauptfigur mitfühlen. Perfekt fand ich auch die Gefühlsschwankungen ...

Ich fand das Buch schon von der Idee her genial und es wurde auch sehr gut umgesetzt. Das Buch regt zum Nachdenken an und man kann mit der Hauptfigur mitfühlen. Perfekt fand ich auch die Gefühlsschwankungen der Hauptfigur von des Lebens überdrüssig, bis wieder Spaß am Leben zu haben und dann kommt mit voller Wucht das Schicksal. Einfach perfekt. Ich fand das Buch sehr lesenswert und vergebe deshalb volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 14.03.2023

Endlich auch in der deutschen Ausgabe

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Ein Jahrzehnte unbeachtetes Werk von Herbert Clyde Lewis, das nunmehr endlich Beachtung findet, und dies absolut wohlverdient, durchleuchtet eine mentale lebensmüde Krise eines wohlsituierten Gentlemans, ...

Ein Jahrzehnte unbeachtetes Werk von Herbert Clyde Lewis, das nunmehr endlich Beachtung findet, und dies absolut wohlverdient, durchleuchtet eine mentale lebensmüde Krise eines wohlsituierten Gentlemans, der, kaum wieder Lebensmut gefasst, von Bord eines Kreuzliner fällt. Nunmehr doch wahrscheinlich dem Tode geweiht, erscheint das Leben in einem anderen Licht.... Ein ganz feiner und tiefgründiger Roman über das Leben, quasi dem Ganzen mit einem wunderschönen Set. Dieses spät entdeckte Werk ist sehr zu empfehlen, dieser Roman ist es Wert nunmehr auch im deutschen Sprachraum die verdiente Beachtung zu bekommen. In seiner Art doch einzigartig und empfehlenswert!!!!

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Veröffentlicht am 16.06.2024

Zu gut erzogen zum Schreien

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Erinnert ihr Euch? Im vergangenen Jahr erlebte dieses schmale in Leinen gebundene Buch einen neuen großen Auftritt. Da war ich natürlich neugierig. Der Roman ist bereits 1937 in New York erschiene, nun ...

Erinnert ihr Euch? Im vergangenen Jahr erlebte dieses schmale in Leinen gebundene Buch einen neuen großen Auftritt. Da war ich natürlich neugierig. Der Roman ist bereits 1937 in New York erschiene, nun übersetzt von Klaus Bonn und mit einem Nachwort von Jochen Schimmang versehen besonders edel im Schuber erschienen.
Auf knappen 150 Seiten in 10 Kapiteln erleben wir ein Drama, dass einem Versehen geschuldet ist. Denn auf einem Frachtschiff, dass auch einige wenige Passagiere an Board hat, geht der erfolgreiche New Yorker Börsenhändler Henry Preston Standish über Board. Ohne Absicht, ein dummer Fehler, wie so vieles tragische sich aus Missgeschicken entspinnt.
Was die Tragödie umso bedrückender macht, ist die Tatsache, dass seine Abwesenheit auf dem Schiff selbst sehr lange unentdeckt bleibt. Der Roman wechselt zwischen der Perspektive Standishs im Wasser und den Personen an Board.
Herbert Clyde Lewis, selbst eine zutiefst tragische Person, hat sich hier in Kürze en Detail damit beschäftigt was einem durch den Kopf geht, wenn man im Wasser landet und dazu noch ein Gentleman für den es unschicklich ist, sich laut zu äußern und so zunächst nicht nach Hilfe schreit. Auch sind die anderen Passagiere nebst Personal des Schiffes grandios gezeichnet.
Den ein und anderen Absatz haben ich quergelesen, weil dem im Wasser treibende Mann seine ganze Trostlosigkeit bewusst wird und etwas lamentiert. Extrem real, denn die Zeit dehnt sich dann sicherlich aus wie Kaugummi. Meine Geduld war dann strapaziert. Aber trotz dieses Aspektes eine gelungene Geschichte!
Fazit: Wer bald auf einem Dampfer, Kreuzfahrtschiff oder einfach nur am Ufer eines Meeres sitzt, dem kann ich diese Lektüre „Gentleman über Board“ ans Herz legen.

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