Auftakt einer österr. Krimi-Reihe
Franz Gasperlmaier, seines Zeichens seit 20 Jahren Dorfpolizist im steirischen Altaussee, entdeckt während des Ausseer Kirtags im Bierzelt eine Leiche. Es ist vermutlich seinem Alkoholkonsum und seiner ...
Franz Gasperlmaier, seines Zeichens seit 20 Jahren Dorfpolizist im steirischen Altaussee, entdeckt während des Ausseer Kirtags im Bierzelt eine Leiche. Es ist vermutlich seinem Alkoholkonsum und seiner Heimatverbundenheit zu zuschreiben, dass er den Toten zur WC-Anlage schleppt, um den Kirtag störungsfrei weitergehen zu lassen. Professionell ist das jedenfalls nicht.
Dieser Tote im Bierzelt wird nicht der einzige Tote bleiben. Die aus dem zuständigen Bezirkskommando Liezen herbeigerufenen Kriminalistin Dr. Kohlross kommt Gasperlmaier recht bald auf die Schliche.
Meine Meinung:
Franz Gasperlmaier ist trotz seiner Tollpatschigkeit liebenswürdig. Allerdings würde er im echten Leben nicht lange Polizist bleiben (oder es vielleicht gar nicht werden). Seine Vorliebe für gutes (fettes) Essen und Alkohol sowie sein Faible für die holde Weiblichkeit. Es bleibt zwar beim Schauen, aber es fällt mir ein wenig unangenehm auf, dass fast alle Männer den Frauen entweder in den Ausschnitt oder auf den Hintern glotzen. Daran sieht man, dass das Buch schon 2011 erschienen ist, und das damals wenige Leser gestört hat. Unter diesem Aspekt ist der Gerichtsmediziner Dr. Kapaun, der alle mit seinen schlüpfrigen Witzen nervt, die noch größere Peinlichkeit.
Auf der einen Seite wirkt Gasperlmaier etwas vertrottelt, aber auf der anderen entdeckt er Zusammenhänge, die sich aus dem dörflichen Umfeld ergeben und Externe nicht so gleich sehen können. Gasperlmaiers Frau Christine ist beinahe die bessere Ermittlerin. Vermutlich, weil sie sich weder durch üppiges Essen noch durch ausladende Dekolletés ablenken lässt.
Fazit:
Ich habe diesen Krimi schon kurz nach seinem Erscheinen im Jahre 2011 gelesen und ihn nun, anlässlich einer Leserunde zum 7. Fall nochmals gelesen. Interessant, wie sich der Lesegeschmack ändern kann. Damals habe ich den Krimi sehr gut und spritzig gefunden. Heute reicht es gerade einmal für 3 Sterne.