Cover-Bild Letzter Kirtag
Band 70 der Reihe "HAYMON TASCHENBUCH"
15,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 264
  • Ersterscheinung: 17.04.2023
  • ISBN: 9783852188706
Herbert Dutzler

Letzter Kirtag

Ein Altaussee-Krimi
Schluss mit lustig: ein Dorffest, ein tollpatschiger Ermittler und eine Leiche in Lederhosen
Kirtag in Altaussee: Aber der Mann, den Dorfpolizist Franz Gasperlmaier am Montag in der Früh im Festzelt findet, ist keiner der üblichen Übriggebliebenen, die ein bisserl zu tief ins Bierglas geschaut haben. Ein Erstochener in nigelnagelneuen Altausseer Lederhosen auf einer Bierbank, das ist selbst dem Gasperlmaier zu viel. Dabei ist er seit mehr als zwanzig Jahren Polizist. Und so trifft er eine falsche Entscheidung. Nicht die letzte an diesem Tag. Und auch der Tote, der in seinem eigenen Blut im Festzelt hockt, wird nicht das einzige Opfer bleiben. Zu allem Überfluss erscheint dann auch noch die taffe Ermittlerin Frau Doktor Kohlross auf der Bildfläche – und jagt dem Gasperlmaier ordentlich Respekt ein …

Dürfen wir vorstellen: Franz Gasperlmaier
Mit Gasperlmaier hat Herbert Dutzler einen Ermittler geschaffen, den du so schnell nicht vergessen wirst: jenseits der 50 (wie weit jenseits, verraten wir hier nicht, es wäre ihm wahrscheinlich nicht recht), Familienvater, Polizist. Zurückhaltend (man könnte sagen schüchtern, aber das wäre ihm wohl auch nicht recht), zuweilen mit einem ausgeprägten Talent fürs Ins-Fettnäpfchen-Treten. Ehrlich, denn mit dem Lügen ohne rot zu werden hat er so seine Schwierigkeiten. Aber wenn es sein muss, wächst Franz Gasperlmaier über sich hinaus: agiert geschickt, kombiniert, wo andere von der Dorfidylle geblendet sind, und handelt blitzschnell. Manchmal. Welche schwierigen Fälle auch auf ihn zukommen: Franz Gasperlmaier bleibt sich treu.

Friedliches Urlaubsparadies und ländliche Abgründe: das Ausseerland
Herbert Dutzler setzt in seinem ersten Krimi ein mörderisches Karussell in Gang, das die unschönen Seiten der Ausseer Postkartenidylle zeigt: eingeschworene Einheimische, die Leute von auswärts nicht immer mit offenen Armen willkommen heißen, touristische Vermarktung von Brauchtum und Tracht. Zugleich spürt man auf jeder Seite Dutzlers große Zuneigung für das Ausseerland und seine Leute, die wunderschöne Landschaft und die liebenswerten Eigenheiten. Eine gelungene Mischung aus Lokalkolorit, aufregenden Ermittlungen, scharfen Beobachtungen, einer guten Portion Humor – und dem einen oder anderen Schnapserl.

Bisher erschienen sind:
Letzter Kirtag
Letzter Gipfel
Letzte Bootsfahrt
Letzter Saibling
Letzter Applaus
Letzter Fasching
Letzter Stollen
Letzter Jodler
Letzter Knödel

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2019

Auftakt einer österr. Krimi-Reihe

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Franz Gasperlmaier, seines Zeichens seit 20 Jahren Dorfpolizist im steirischen Altaussee, entdeckt während des Ausseer Kirtags im Bierzelt eine Leiche. Es ist vermutlich seinem Alkoholkonsum und seiner ...

Franz Gasperlmaier, seines Zeichens seit 20 Jahren Dorfpolizist im steirischen Altaussee, entdeckt während des Ausseer Kirtags im Bierzelt eine Leiche. Es ist vermutlich seinem Alkoholkonsum und seiner Heimatverbundenheit zu zuschreiben, dass er den Toten zur WC-Anlage schleppt, um den Kirtag störungsfrei weitergehen zu lassen. Professionell ist das jedenfalls nicht.
Dieser Tote im Bierzelt wird nicht der einzige Tote bleiben. Die aus dem zuständigen Bezirkskommando Liezen herbeigerufenen Kriminalistin Dr. Kohlross kommt Gasperlmaier recht bald auf die Schliche.

Meine Meinung:

Franz Gasperlmaier ist trotz seiner Tollpatschigkeit liebenswürdig. Allerdings würde er im echten Leben nicht lange Polizist bleiben (oder es vielleicht gar nicht werden). Seine Vorliebe für gutes (fettes) Essen und Alkohol sowie sein Faible für die holde Weiblichkeit. Es bleibt zwar beim Schauen, aber es fällt mir ein wenig unangenehm auf, dass fast alle Männer den Frauen entweder in den Ausschnitt oder auf den Hintern glotzen. Daran sieht man, dass das Buch schon 2011 erschienen ist, und das damals wenige Leser gestört hat. Unter diesem Aspekt ist der Gerichtsmediziner Dr. Kapaun, der alle mit seinen schlüpfrigen Witzen nervt, die noch größere Peinlichkeit.

Auf der einen Seite wirkt Gasperlmaier etwas vertrottelt, aber auf der anderen entdeckt er Zusammenhänge, die sich aus dem dörflichen Umfeld ergeben und Externe nicht so gleich sehen können. Gasperlmaiers Frau Christine ist beinahe die bessere Ermittlerin. Vermutlich, weil sie sich weder durch üppiges Essen noch durch ausladende Dekolletés ablenken lässt.

Fazit:

Ich habe diesen Krimi schon kurz nach seinem Erscheinen im Jahre 2011 gelesen und ihn nun, anlässlich einer Leserunde zum 7. Fall nochmals gelesen. Interessant, wie sich der Lesegeschmack ändern kann. Damals habe ich den Krimi sehr gut und spritzig gefunden. Heute reicht es gerade einmal für 3 Sterne.