Sehr ernste und eindringliche Geschichte über Freundschaft
Klappentext
„Annabeth und Noe. Noe und Annabeth. So war es schon immer. Gemeinsam schmiedeten sie Pläne für die Studentenzeit in Paris. Sie würden einen Goldfisch besitzen, die Nächte durchquatschen und ...
Klappentext
„Annabeth und Noe. Noe und Annabeth. So war es schon immer. Gemeinsam schmiedeten sie Pläne für die Studentenzeit in Paris. Sie würden einen Goldfisch besitzen, die Nächte durchquatschen und lauter wilde Partys feiern. Als sich die Schulzeit dem Ende nähert, ist Annabeth daher bereit - bereit für alles. Für eine gemeinsame Zukunft mit ihrer besten Freundin. Doch plötzlich ändert Noe ihre Pläne. Es gibt einen Jungen an ihrer Seite, eine andere Universität ist im Gespräch und die gemeinsamen Nachmittage finden immer seltener statt. Die Freundschaft erscheint wie ein alter Lieblingspulli: ehemals heiß und innig geliebt, jetzt kratzig und viel zu eng. Annabeth muss sich fragen, ob sie bereit ist, Noe aufzugeben, um der Mensch zu werden, der sie wirklich sein will.“
Gestaltung
Das Covermotiv mit der Hand mit dem Luftballon und der Hand mit der Nadel, die den Ballon zum Platzen bringen möchte, passt auf viele verschiedene Interpretationsweisen ziemlich gut zur Geschichte und vermittelt so schon einen ersten Eindruck des Buches. Ich mag zudem die Farbgebung und den Stil sehr gerne, da hier nicht mit Fotos oder anderen Bildern gearbeitet wurde, sondern mit Zeichnungen, die an Wasserfarben oder Aquarelle erinnern.
Meine Meinung
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich mit einer ganz anderen Geschichte gerechnet, als die, die in diesem Buch steckt. „Du & Ich: Best friends for never“ ist viel tiefgründiger als ich erwartet hatte und dies hat mich komplett überrascht. Rechnete ich zunächst mit einer Geschichte über zwei Mädchen, ehemals Freundinnen, die nun ihren eigenen Weg gehen, erhielt ich doch viel mehr.
Dieses Buch ist eine Geschichte über zwei junge Menschen, die sich entfremden. Über Freundschaft und über Erkenntnis. Über Menschlichkeit, das Erwachsenwerden und Entwicklung. Hauptsächlich fokussiert die Handlung auf Annabeth, die ihr Leben zunächst sehr stark auf ihre beste Freundin Noe ausgerichtet hat. Teilweise so stark, das sich mich fragte, ob es noch gesund ist. Annabeth ist sehr unsicher und nur bei ihrer besten Freundin Noe fühlt sie sich angenommen sowie angekommen.
Doch mit Fortschreiten der Handlung erkennt Annabeth, dass ihre Freundschaft mehr Schein als Sein war und dass Noe gar nicht so ist, wie Annabeth es sich immer eingeredet hat. Die Entwicklung die sie daraufhin durchläuft und vor allem ihren Prozess der Erkenntnis fand ich sehr gut dargestellt. Es war nachvollziehbar, authentisch und ging mir unter die Haut. Annabeth erkennt nach und nach Noes leicht manipulative Charakterzüge und dass ihre Freundschaft nicht das ist, was die Bezeichnung verdient hätte. Dies hat mich sehr berührt und mir das Herz schwer werden lassen.
Gleichzeitig fand ich Annabeth als recht authentisch, denn sie ist unsicher und wird als Figur dargestellt, die aufgrund ihrer Lebensgeschichte und Erfahrungen bereits vieles durchgemacht hat. Dies war für mich sehr spürbar und gut dargelegrt. Zudem gibt es aber Momente, wo sie sehr selbstbewusst auftritt und der Charakter durchscheint, der sie werden könnte. Noe hingegen blieb mir etwas zu blass. Zwar lernte ich sie durch Annabeths Augen kennen, aber gerade am Ende hätte ich mir etwas mehr Einsicht in Noe gewünscht, um die Geschichte abzurunden.
Die Themen, die im Buch behandelt werden, gefielen mir auch sehr gut. Es war zwar eine Vielzahl an unterschiedlichen Aspekten, aber zusammen genommen spiegelten sie für mich genau das wieder, was die Jugendzeit ausmacht: es geht viel um die Zukunft, um Ängste, um das Erwachsenwerden, um Familie, um Vertrauen und auch um das Thema der Essstörung. Insgesamt passten diese für mich alle sehr gut zusammen, auch wenn ich manchmal gedacht habe, dass hier ein wenig viel zusammengewürfelt wurde. Aber solche Momente waren eher die Seltenheit, sodass ich geflissentlich darüber hinweg sehen kann.
Fazit
„Du & Ich: Best friends for never“ ist ein ernstes Buch mit ruhigen Tönen über Freundschaft, Erkenntnis und Entwicklung. Annabeth muss erkennen, dass ihre Freundschaft nicht das ist, was sie glaubte. Dies wird sehr eindringlich erzählt und ging mir direkt unter die Haut. Ein wenig schade fand ich, dass ihre beste Freundin Noe etwas blass blieb und nicht so viele Einblicke in ihre Gedanken möglich waren.
4 von 5 Sternen!
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