Kämpfer
Tim Sander war zu einem Auslandseinsatz in Afghanistan abkommandiert. Dort ist er nur knapp dem Tod entronnen und hat Dinge gesehen, deren Anblick einem eigentlich erspart bleiben sollte. Wieder daheim ...
Tim Sander war zu einem Auslandseinsatz in Afghanistan abkommandiert. Dort ist er nur knapp dem Tod entronnen und hat Dinge gesehen, deren Anblick einem eigentlich erspart bleiben sollte. Wieder daheim kommt er zunächst in eine Reha-Einrichtung in Süddeutschland. Dort trifft er den Polizisten Felix Mey aus Düsseldorf kennen, der dort ebenfalls wegen schwer zu verwindender Ereignisse zur Kur ist. Mit ihm tauscht sich Sander aus, besonders über seine Frau Julie, die sein Halt und sein ein und alles ist. Zurück in Düsseldorf wechselt Mey in die Mordkommission und während seines ersten Einsatzes stößt er auf eine Tote, bei der es sich zu seinem großen Erschrecken um Julia handelt.
Was während der Auslandeinsätze der Soldaten geschieht, dürfte weitgehend unbekannt sein und bleiben. Wüsste man alles, könnte man derartige Einsätze, auch wenn sie wohl tatsächlich der Schaffung oder Erhaltung eines brüchigen Friedens dienen, vermutlich nie gutheißen. Tim Sander möchte, dass einige Sachen ans Licht kommen, doch er wird herbe ausgebremst. Unklar ist, weshalb seine Frau Julia sterben musste. Zwar stellt sich heraus, dass sie so manches Geheimnis hatte, aber nichts wirkt so, dass es eine so grausame Tat rechtfertigen würde.
Ein Themenmix, der insbesondere was die Afghanistanschiene anbelangt sehr brisant und interessant wirkt, der aber gerade in anderen Bereichen auch Mitempfinden hervorruft. Mit seiner herausragenden Recherche und seiner ansprechenden Komposition fesselt Horst Eckert auch mit diesem einem seiner früheren Werke. Schier unglaublich erscheinen einige der Ereignisse und man gerät ins Nachdenken und die geschilderten Vorgänge entwickeln einen besonderen Nachhall.
Als Hörbuch vorgetragen wirkt das Buch allerdings sehr getragen. Sicher ist es Geschmacksache, ob einen eher mit neutraler Stimme gelesenen Vortrag bevorzugt oder ob einem eine actiongeladenere Darbietung lieber ist. Wenn einem allerdings letzteres näher ist, könnte man hier eine kleine Enttäuschung erleben.