Anspruchsvoll und poetisch
"Vertraute Welt" ist ein gesellschaftskritischer Roman, der uns den Spiegel vorhält und daran denken lässt, dass nicht jeder im gleichen Maß vom rasanten Wirtschaftswachstum seines Landes profitiert. Mit ...
"Vertraute Welt" ist ein gesellschaftskritischer Roman, der uns den Spiegel vorhält und daran denken lässt, dass nicht jeder im gleichen Maß vom rasanten Wirtschaftswachstum seines Landes profitiert. Mit einem 13-jährigen Jungen als Protagonisten sehen wir die Welt aus der Sicht eines Kindes, das kaum anderes im Leben kennengelernt hat und nicht im "Großen Ganzen" denken kann. Für Glubschaug ist es sein im Gefängnis sitzender Vater, der durch seine Abwesenheit schuld ist, an der Situation, in der Kind und Frau stecken. Später ist es der verhasste Stiefvater, der ein Taugenichts und Trinker ist. Manchmal ganz beiläufig und fast schon gleichgültig, so als wäre es etwas ganz normales, wird geschildert, was dem Jungen widerfährt. Erst später im Buch, als er älter wird, erkennt er "Wir sind die Ausnahmen, nicht die anderen." Es war eine erfrischende und ehrliche Geschichte von Korea zur damaligen Zeit. Die Kultur wird sehr lebhaft dargestellt ohne zu verschönern. Was mir besonders gefallen hat, waren all die Charaktere, die so warmherzig und menschlich waren.