Cover-Bild Antirassistisch handeln.
(4)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 10.01.2022
  • ISBN: 9783442771479
Ibram X. Kendi

Antirassistisch handeln.

Ein Arbeitsbuch
Christiane Bernhardt (Übersetzer)

Wer die Gesellschaft verändern will, muss bei sich selbst beginnen

Mit seinem inspirierenden Arbeitsbuch gibt uns der amerikanische Bestsellerautor Ibram X. Kendi eine so ermutigende wie mitreißende Anleitung zum Handeln. Denn: »Es reicht nicht aus, kein Rassist zu sein, wir müssen Antirassisten sein«, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier es auf den Punkt gebracht hat, indem er die zentrale Forderung von Ibram X. Kendi aufnahm. Das vorliegende Arbeitsbuch hilft dabei, unseren eigenen Rassismus zu verstehen, zu identifizieren und konkret dagegen anzugehen.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2022

Ein sehr intensives und bewegendes Arbeitsbuch

1

Zum Inhalt:
Nach seinem Bestseller "How to be an antiracist" liefert Ibram X. Kendi nun ein Arbeitsbuch, dass seine Statements nochmal auf den Punkt bringt und eine Anleitung an die Hand gibt, Rassismus ...

Zum Inhalt:
Nach seinem Bestseller "How to be an antiracist" liefert Ibram X. Kendi nun ein Arbeitsbuch, dass seine Statements nochmal auf den Punkt bringt und eine Anleitung an die Hand gibt, Rassismus zu erkennen, zu verstehen und dagegen vorzugehen. Seite für Seite werden hier mit gezielten Fragen brandaktuelle Themen rund um Rassismus angerissen, die man für sich beantworten und die eigenen Gedanken wie in einem persönlichen Journal niederschreiben kann.

Meine Leseerfahrung:
Die letzten Monate habe ich mich sehr intensiv mit diesem Buch beschäftigt. "How to be an antiracist" von Ibram X. Kendi hatte ich bereits gelesen und mir danach tatsächlich praxisnahe Literatur zu diesem Thema gewünscht. Ein Arbeitsbuch in der vorliegenden Form hat daher schnell mein Interesse geweckt.

Bereits im Vorgänger lieferte Kendi Lösungsansätze zu den verschiedensten Varianten von Rassismus und untermauerte seine Behauptungen auch mit Anekdoten aus der eigenen Vergangenheit. Damit hatte das Buch durchweg eine persönliche Note, was natürlich hauptsächlich auf "Schwarzsein in USA" basiert. Einige Lebensumsände sind dann naturgemäß nicht 1:1 auf unsere Gesellschaft übertragbar. Dennoch kann man Parallelen ziehen und in Sachen Selbstreflektion sich in bestimmte Situationen hinein versetzen.

Das Arbeitsbuch ist nunmal direkt auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten, mE aber im Großen und Ganzen durchaus übertragbar auf die gesellschaftlichen Strukturen in Europa. Die Seiten sind tagebuchartig unterteilt und bieten viel Platz für die eigenen Notizen. Es werden vermehrt Fragen zu spezifischen Themen gestellt, die man für sich beantworten kann. Fragen wie "Wie versuchen rassistische Amerikaner deiner Meinung nach antirassistischen Amerikanern das Gefühl zu geben, machtlos zu sein?" kann man zur Not auch auf die deutsche Gesellschaft beziehen und gedanklich umstrukturieren, was im deutschaktuellen Kontext wohl eher Sinn macht. Andere spezifischere Fragen, die zB die Jim-Crow-Ära betreffen, konnte und wollte ich auch nicht beantworten, da mir einfach das entsprechende Wissen zum Thema fehlt. Mich haben insbesondere die persönlichen Fragen am Stärksten gereizt, die ganz klar darauf abzielen, die eigene rassistische Gesinnung zu erkennen und auch zu verstehen. Das ist überhaupt der erste Schritt, um effektiv dagegen vorgehen zu können.

Mir gefällt an diesem Buch insbesondere die Tatsache gut, dass es umfassend ist. Es behandelt beispielsweise auf einigen Seiten auch den Feminismus und geht auf Homophobie bzw. Transphobie ein. Denn: "Wir können nicht antirassistisch sein, wenn wir homophob oder transphob sind." Solche Literatur hätte ich mir schon zu meiner Schulzeit gewünscht und hoffe, dass viele Pädagogen sich ihrer bedienen werden. Überhaupt gehören solche Bücher mE zum schulischen Pflichtprogramm in Deutschland, zumal unsere Gesellschaft auf Grund der historischen Vorgeschichte in der Verantwortung steht.

Fazit:
"Antirassistisch Handeln" ist ein durch und durch aufrüttelndes und damit wichtiges Arbeitsbuch von Ibram X. Kendi, das mit jeder einzelnen Seite unter die Haut geht und zum Umdenken und Handeln bewegt. Auf der persönlichen Reise zur Selbsterkenntnis eine wichtige und horizonterweiternde Unterstützung für diejenigen, die mutig genug sind, sich aus ihrer Komfortzone zu bewegen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2022

Futter für die grauen Zellen!

0

Das Gegenteil von ‚rassistisch‘ ist nicht ‚nicht rassistisch‘, sondern ‚antirassistisch‘.
.
Selbst nicht rassistisch zu sein, aber auch nichts gegen Rassismus zu unternehmen - ein Status quo, in dem sich, ...

Das Gegenteil von ‚rassistisch‘ ist nicht ‚nicht rassistisch‘, sondern ‚antirassistisch‘.
.
Selbst nicht rassistisch zu sein, aber auch nichts gegen Rassismus zu unternehmen - ein Status quo, in dem sich, denke ich, viele von uns befinden, auch ich selbst.
.
Ich bin nicht rassistisch (behaupte ich - das selbst zu beurteilen ist auch schwierig, aber wer könnte es besser beurteilen?). Und in brenzligen Situationen behaupte ich auch, dass ich antirassistisch agiere. Aber generell stelle ich mich nicht aktiv gegen Rassismus - weder absichtlich noch unabsichtlich, weil ich kaum damit in Berührung komme.
.
Ich hatte mir von dem Buch erhofft, etwas mehr Verständnis für das Sozialverhalten der Gesellschaft, mehr Einsicht in gegenwärtige Situationen zu bekommen, meinen Horizont zu erweitern, die Augen weiter auf zu machen.
.
In gewisser Weise ist das auch passiert, viele Fragestellungen und Gedanken des Autors weisen darauf hin, wo man genauer hinschauen sollte. Allerdings fehlt mir ein bisschen der Bezug dazu. Amerikanischer Autor, amerikanische Szene - klar. Die amerikanische Gesellschaft hat aber eine andere Dynamik, als die österreichisch/europäisch Gesellschaft, zumindest in den Facetten, wie ich beide kennen gelernt habe.
.
Daraus resultiert für mich: Zu vielen beschriebenen Situationen, Fragen und Co. kann ich keinen Gedanken erfassen, weil ich sie nicht kenne. Und den Mund zu etwas aufzumachen, das mir unbekannt ist, und meine Meinung zu Dingen über die ich nichts weiß, zu streuen, finde ich falsch.
.
Und daraus ziehe ich weiter den Schluss: Bücher sind in diesem Fall schön und gut. Aber wenn ich mehr wissen will und mich weiterbilden will, um auch aktiv feministisch/antirassistisch agieren zu können, muss ich mit denjenigen reden, die davon betroffen sind. Und nicht darauf hoffen, dass sich durch das Lesen eines Buches einen „Aha“-Moment erlebe.
.
Fazit: Ein guter Einstieg in das Thema Antirassismus. Das Buch erfüllt seinen Zweck: Es regt zum Denken an.
.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.07.2022

Super zum Reflektieren geeignet

0

Ich habe in meinem Leben schon ein paar Bücher über Rassismus und Antirassismus gelesen, aber ein Arbeitsbuch habe ich dazu noch nicht ausgefüllt. Darum war ich sehr gespannt darauf, ob ich von dem Arbeitsbuch ...

Ich habe in meinem Leben schon ein paar Bücher über Rassismus und Antirassismus gelesen, aber ein Arbeitsbuch habe ich dazu noch nicht ausgefüllt. Darum war ich sehr gespannt darauf, ob ich von dem Arbeitsbuch „Antirassistisch Handeln“ profitieren kann.
Es beginnt mit einer kurzen Einführung und dann kommen direkt die ersten Reflexionsfragen. Zwischen den Arbeitsaufträgen gibt es auch immer wieder sinnvolle Zitate und genug Platz für Notizen. Optisch ist das Buch auch wirklich ansprechend gestaltet und es fördert die wahrgenommene Handlungskompetenz.
„Antirassistisch Handeln“ ist sehr gut für eigene Reflexionsarbeit geeignet und bietet interessante Gedankenexperimente. Manchmal hätte ich mir aber Feedback oder Beispielantworten gewünscht. Eigentlich ist das Buch zum allein ausfüllen gedacht, aber ich habe es mir nicht nehmen lassen, einzelne Fragen mit meiner Familie zu diskutieren und Meinungen auszutauschen. Es ist also auch für Diskussionsrunden bestens geeignet.
Ich liebe es, dass das Buch intersektional ist und auch Sexismus, Homophobie und Transfeindlichkeit aufgreift. Es verfolgt generell einen wertschätzenden und lösungsorientierten Ansatz. Nur mit einzelnen Fragen konnte ich persönlich wenig anfangen, weil sie zu spezifisch auf Amerika zugeschnitten waren.
Für alle, die ein bisschen in sich gehen und die eigenen Ansichten reflektieren wollen, kann ich das Buch wirklich empfehlen. Aber man muss damit rechnen, dass man sich selbst ein paar unangenehme Dinge eingestehen muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2022

Selbstreflektion und Weiterentwicklung

0

„Es reicht nicht aus, kein Rassist zu sein, wir müssen Antirassisten sein.“

Nach seinem erfolgreichen Buch „How to be antiracist“, vertieft Ibram X. Kendi das Thema mit einem Arbeitsbuch, das demder Leserin ...

„Es reicht nicht aus, kein Rassist zu sein, wir müssen Antirassisten sein.“

Nach seinem erfolgreichen Buch „How to be antiracist“, vertieft Ibram X. Kendi das Thema mit einem Arbeitsbuch, das demder Leserin ermöglicht, sich tiefgreifend, mit dem eigenen (Anti)Rassismus auseinanderzusetzen.

Dies geschieht anhand von Fragen und Aufgaben, die dazu animieren selbst zu reflektieren, über das eigene Handeln nachzudenken und sich weiter zu entwickeln. Stets bleibt genügend Platz, um auch einmal ausführlicher zu antworten und sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit einer Frage zu beschäftigen. Das ganze Buch enthält einen intersektionalen Ansatz und behandelt auch unter anderem Feminismus, Klassismus, Homophobie und Transphobie, sodass mensch sich auch mit den Überschneidungen unterschiedlicher Diskriminierungsformen beschäftigt und erkennt, wie sehr diese dazu führen, dass bereits marginalisierte Gruppen unter noch mehr Diskriminierung leiden.

Auch wenn ich schon einige Bücher gelesen habe, die sich mit (Anti)Rassismus beschäftigen, ist es mir dennoch nicht gelungen, alle Fragen zu beantworten, was mehrere Gründe hatte: zum einen setzt der Autor ein relativ hohes Vorwissen voraus, was sicherlich nicht alle besitzen, sodass ich mir etwas mehr Input an einigen Stellen gewünscht hätte. Des weiteren wird sehr schnell deutlich, dass das Buch für den us-amerikanischen Raum geschrieben wurde. Immer wieder hat mir einfach das nötige Wissen über Verhältnisse oder bestimmte Erfahrungen gefehlt. Ein ausführlicheres Glossar, weiterführende Texte, Bücher und Links wären hier sicherlich sinnvoll gewesen.

Wenn das Vorwissen vorhanden ist, stellt das Buch aber auf jeden Fall eine Bereicherung dar, die dazu beiträgt, sich mit seinen eigenen Vorurteilen und Rassismen auseinander zu setzen und eine antirassistische Haltung zu entwickeln. Beendet habe ich das Buch noch nicht, da es mir unterschiedlich schwer fällt, die Fragen zu beantworten und ich mir genug Zeit lassen will, über die Dinge ausreichend zu reflektieren und zu lernen, denn lernen muss ich sicherlich noch viel. Es ist ein Prozess. Ein Prozess, den jede*r gehen sollte.

Als Einstieg sind dennoch wohl eher „Exit racism“ von Tupoka Ogette oder „Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“ zu empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere