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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2024

Arabisch inspirierte Romantasy

We hunt the Flame
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Zum Inhalt:
Zafira kann als einzige Person den verfluchten Wald durchqueren. Sie jagt für die Menschen in ihrem Dorf, allerdings immer als Mann verkleidet, da ihr sonst eine Bestrafung droht. Eines Tages ...

Zum Inhalt:
Zafira kann als einzige Person den verfluchten Wald durchqueren. Sie jagt für die Menschen in ihrem Dorf, allerdings immer als Mann verkleidet, da ihr sonst eine Bestrafung droht. Eines Tages erscheint ihr eine Hexe, die sie darauf ansetzt, ein bestimmtes Artefakt zu finden, mit dessen Hilfe der sich immer weiter ausbreitende Fluch gebrochen werden kann. Auch Nasir, der Sohn des Sultans, wird von seinem tyrannischen Vater auf genau dasselbe Artefakt angesetzt. Nasir, der auch Prinz des Todes genannt wird, erhält jedoch zusätzlich den Auftrag, den Jäger des verfluchten Waldes zu ermorden...

Meine Leseerfahrung:
Im Grundschulalter hatte ich mal ein altes Buch mit arabischen Märchen in die Hände bekommen und fand die Geschichten toll. Orientalische Märchen waren sozusagen meine ersten Fantasybücher. Daher war ich sehr gespannt auf die Welt, die Hafsah Faizal da für uns gezeichnet hat. Die Einbettung der Geschichte in ein arabisches Setting hat mich sehr beeindruckt.

Noch beeindruckender fand ich aber die facettenreichen Charaktere; jede einzelne Figur wurde ganz sicher mit Liebe zum Detail geschaffen. Zafira als starke Hauptprotagonistin habe ich direkt ins Herz geschlossen. Im Laufe der Geschichte entsteht zufem eine Schicksalsgemeinschaft von sehr unterschiedlichen Personen, die sich gemeinsam auf die Suche nach dem Artefakt begibt. Man merkt sofort, dass zwischen den einzelnen Personen einfach die Chemie stimmt. Das wird insbesondere an den Dialogen deutlich, die authentisch, geistreich und stellenweise sehr amüsant sind. Hinzu kommt, dass Faizal mit einer nahezu poetischen Erzählweise schreibt. Ich war sofort im Lesefluss und konnte vor Neugierde, was das nächste Kapitel bereithält, das Buch kaum aus den Händen lassen.

Die Story von Zafira und Nasir gefällt mir tatsächlich sogar besser als "A Tempest of Tea". Slow Burn vom Feinsten, denn für die Romanze muss man als Leser wirklich viel Geduld aufbringen. Aber die Spannung und das Knistern zieht sich bis zum Ende, und das wiederum macht das Buch regelrecht zu einem Pageturner.

Fazit:
"We hunt the Flame" ist großartige Romantasy mit starken Charakteren und einer magischen Geschichte mit Tiefgang. Eingebettet in eine lebhafte arabisch inspirierte Welt hebt sich das Buch deutlich im Fantasy-Genre ab und bietet ein einzigartiges Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Harte Themen, Spannung pur

Verstummt
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Zum Inhalt:
Detective Michael Ormewood wird zu einem Tatort gerufen, bei der eine Prostituierte brutal ermordet wurde. Da der Fall Parallelen zu anderen Fällen mit vergewaltigten und ermordeten Mädchen ...

Zum Inhalt:
Detective Michael Ormewood wird zu einem Tatort gerufen, bei der eine Prostituierte brutal ermordet wurde. Da der Fall Parallelen zu anderen Fällen mit vergewaltigten und ermordeten Mädchen aufweist, wird Ormewood der Special Agent Will Trent vom GBI zugeteilt, der mit ihm gemeinsam ermitteln soll. Als dann die junge Nachbarin von Ormewood tot aufgefunden wird, ist schnell klar, dass der Serienmörder ganz in der Nähe ist und alle Fälle auf irgendeine Weise zusammehängen müssen. Denn allen Opfern wurde die Zunge abgebissen...

Meine Leserfahrung:
Ich bin mittlerweile Fan der Bücher von Karin Slaughter, bin allerdings irgendwann in der Mitte in die Georgia-Reihe eingestiegen. Die ersten zwei Bücher mit Will Trent hatte ich noch nicht gelesen. Dass die Reihe einen neuen Coverlook bekommen hat, begrüße ich sehr. So kann ich auch die ungelesenen Bücher der Reihe nach und nach vornehmen.

"Verstummt" ist der Auftakt und ich bedaure es sehr, dass ich nicht schon früher damit angefangen habe. Im ersten Teil erfährt man bereits so viel über Will Trent und seine On-Off-Beziehung mit Angie Polaski sowie ihre gemeinsame Vergangenheit. Es gibt reichlich Rückblicke, sowohl bezüglich der Ermittler als auch der potenziellen Verdächtigen. Für manche mag das langatmig erscheinen, für den Fall sind die gelieferten Informationen jedoch enorm wichtig, zumal sich die Figuren ja durch die Reihe hindurch auch entwickeln. Außerdem hatte ich oft einen Aha-Effekt, wenn ich die Vorgeschichte von Will Trent las und Rückschlüsse zu den aktuelleren Büchern mit ihm schließen konnte.

Karin Slaughters Schreibstil ist glasklar, direkt und authentisch. Nichts wird in Watte gepackt, sondern knallhart formuliert. Daher ist dieser Thriller wie auch ihre anderen Bücher nichts für Zartbesaitete. Auch wenn man bereits früh erahnen kann, wer hier der Täter ist, verliert das Buch kein bisschen Spannung. Und das ist schon eine Kunst für sich, die Slaughter sehr gut beherrscht.

Fazit:
"Verstummt" ist ein solider Auftakt der Georgia-Reihe um Will Trent, der die Leserschaft mit harten Themen wie Mord, Vergewaltigung, Pädophilie, Prostitution und Drogenmissbrauch konfrontiert. Keine leichte Lektüre, dafür aber sehr authentisch und aufrüttelnd. Ganz klare Leseempfehlung für alle Thriller-Begeisterte!

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Pechschwarzer Humor, ordentlich Brutalität und jede Menge Spice

Butcher & Blackbird - Selbst die dunkelsten Seelen sehnen sich nach Liebe
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Zum Inhalt:
Sloane und Rowan sind zwei Gleichgesinnte mit dunklen Seelen. Beide sind Serienmörder auf der Jagd nach anderen Serienmördern. Als die beiden aufeinander treffen, beginnt eine außergewöhnliche ...

Zum Inhalt:
Sloane und Rowan sind zwei Gleichgesinnte mit dunklen Seelen. Beide sind Serienmörder auf der Jagd nach anderen Serienmördern. Als die beiden aufeinander treffen, beginnt eine außergewöhnliche Freundschaft, die sich über Jahre hält. Einmal im Jahr treten sie gegeneinander an und jagen die übelsten Mörder Amerikas. Doch die freundschaftlichen Gefühle zwischen den beiden werden mit der Zeit intensiver und leidenschaftlicher. Und am Ende haben sie mehr zu verlieren, als sie gegen ein wahrlich böses Monster antreten. 

Meine Leseerfahrung:
Ich lese viel Thriller und Fantasy. Darin darf auch hin und wieder mal eine Romanze vorkommen. Aber reine Liebesgeschichten sind mir zuwider. Eine Dark RomCom hatte ich noch nie und wollte damit ein wenig aus meiner Komfortzone kommen. Abwechslung ist gut, dache ich. Ich hatte ja keine Ahnung.

Gereizt hat mich eigentlich eher die Tatsache, dass es um zwei rivalisierende Serienkiller geht, die gleichgesinnt sind und Jagd auf andere Serienkiller machen. Da ich aktuell die Serie "Dexter" durchsuchte, habe ich angenommen, dass dieses Buch genau das Richtige für mich wäre. Dann habe ich die vorangestellten Triggerwarnungen gelesen,... und ja, die sollte man wirklich ernst nehmen. Inhaltlich hätte ich mir ehrlich gesagt mehr Morde gewünscht, auch wenn das etwas makaber klingt. Schließlich sind hier Serienmörder am Werk. Die Handungsebene erschien mir daher leider etwas zu seicht. Aber es ist ja eigentlich eine Liebesgeschichte, wobei man diese in Anführungsstriche setzen kann. 

Da es meine erste Dark Romance ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie ich das Buch insgesamt bewerten soll. Aber weil ich im Ergebnis sehr unterhaltsame Lesestunden hatte und auch nur so durch die Seiten geflogen bin, gibt es von mir gute 4 Sterne. Allerdings spricht mich der schwarze Humor auch an und heikler Content ist für mich persönlich auch kein Thema, da ich von Thrillern schon so Einiges gewöhnt bin. Was mich allerdings etwas kalt erwischt hat, war die absolut detailliert dargestellten Sexszenen. Von zarter Romanze kaum ne Spur, hier geht es direkt ins Eingemachte. Aber was kann man auch Anderes von zwei Serienkillern erwarten?

Ab Januar folgt bereits der zweite Teil und ich werde sicherlich wieder mit dabei sein. Ich brauche in diesem Genre definitiv noch mehr Vergleichsmöglichkeiten. 

Fazit:
"Butcher & Blackbird" von Brynne Weaver kombiniert schwarzen Humor und Serienkiller-Vibes mit Düsternis und extremen Spice. Nichts für schwache Nerven, aber auf seine verstörende Art sehr unterhaltsam!

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Was zum Gruseln...

Das flüsternde Haus
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Zum Inhalt:
Harry Adams ist alleinerziehende Mutter und arbeitet als Haushaltshilfe für einen berühmten Filmregisseur namens Javier Castillo, der bekannt ist für seine Horrorfilme. Eigentlich ein Traumjob, ...

Zum Inhalt:
Harry Adams ist alleinerziehende Mutter und arbeitet als Haushaltshilfe für einen berühmten Filmregisseur namens Javier Castillo, der bekannt ist für seine Horrorfilme. Eigentlich ein Traumjob, denn Harry ist ein großer Fan des Genres und das Haus steckt voller Requisiten und Kostüme aus den bisher produzierten Filmen. Doch die gruselig wirkende Villa hat ein verschlossenes Zimmer. Manchmal klopft es hinter der Wand und manchmal hört Harry Hilferufe...

Meine Leseerfahrung:
Die Bücher von Christina Henry lese ich deswegen gerne, weil sie abwechslungsreiche Geschichten zu bieten hat. Mit "Das flüsternde Haus" beglückt Sie uns mit einer soliden Gruselgeschichte, die absolut halloweentauglich ist. Die gesamte Atmosphäre ist unheimlich und düster. Es knistert vor Spannung. Man ist gespannt, was als Nächstes passiert. Doch Henry zieht die Situation oft in die Länge und strapaziert unsere Nerven. Auch wenn es einige langatmige Stellen gibt, insbesondere wenn man viel über Harrys Vergangenheit erfährt, hat das Buch durchaus Potenzial, um Gänsehaut zu erzeugen.

Ich bin allerdings selbst Fan von alten Horror-Klassikern und kann die Begeisterung von Harry und ihrem Teenie-Sohn gut nachvollziehen. Die Gruselvilla konnte ich mir dank der bildhaften Erzählweise von Henry sehr gut vorstellen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und konnte die Auflösung kaum abwarten.

Das Ende war stimmig, nicht besonders neu, aber dafür ziemlich kreativ geschrieben. Insgesamt kann ich sagen, dass dieses Buch trotz einiger kleiner Schwächen eher meinen Geschmack getroffen hat. Ich finde spannende Geistergeschichten allerdings auch sehr ansprechend, insbesondere wenn das Setting in einer gruselig anmutenden Villa oder einem Schloss etc. angesiedelt ist.

Fazit:
"Das Flüsternde Haus" von Christina Henry bietet eine solide Geistergeschichte mit Spannung und Grusel. Insbesondere Fans von Horrorfilmen kommen hierbei voll auf ihre Kosten. Gute Unterhaltung in der gemütlichen Herbstzeit!

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Veröffentlicht am 18.10.2024

Tiefe Einführung in die japanische Kultur

Das alte Japan. Sagen, Mythen, Märchen, Bräuche
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Zum Inhalt:
Der Diplomat Algernon Bertram Mitford verbrachte als Attaché der britischen Gesandtschaft einige Zeit in Japan und trug 1871 Kurzgeschichten, Märchen und Sagen dieses geheimnisvollen Landes ...

Zum Inhalt:
Der Diplomat Algernon Bertram Mitford verbrachte als Attaché der britischen Gesandtschaft einige Zeit in Japan und trug 1871 Kurzgeschichten, Märchen und Sagen dieses geheimnisvollen Landes in seinem Buch "Tales of old Japan" zusammen. Teilweise suchte er die Erzählungen aus diesem Sammelband aus sehr seltenen alten japanischen Quellen zusammen. Dieses Standardwerk ist nun in einer Neuauflage im Anaconda Verlag als Hardcover mit 560 Seiten erschienen und beinhaltet neben Volkstraditionen, Erzählungen von berühmten Persönlichkeiten und Schilderungen japanischer Gebräuche und Riten, auch sehr anschauliche Illustrationen in schwarzweiß.

Meine Leseerfahrung:
Kein anderes Land hat eine dermaßen komplexe Kultur wie Japan, was mich schon seit meiner Jugend sehr faszinierte. Das Standardwerk von Mitford war mir daher bereits ein Begriff. Allerdings hatte ich mich wegen der beträchtlichen Seitenzahl bisher nicht an dieses Buch herangewagt. Die Neuauflage hat mE das bisher beste Buchcover, was ebenfalls ein Anreiz dafür war, das Buch mal endlich in die Hand zu nehmen.

Vorab muss ich anmerken, dass man viel Zeit fürs Lesen einplanen sollte. Der stellenweise etwas zähe Schreibstil ist anfangs noch sehr hinderlich. Ich habe etwas gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Sehr hilfreich waren allerdings die enthaltenen Fußnoten, die bestimmte Begrifflichkeiten näher erläutern. An einer Stelle füllt der Text einer Fußnote sogar die halbe Seite und geht sogar noch auf der darauf folgenden Seite weiter. Das kann durchaus irritieren, meinen Lesefluss hat es allerdings nicht gestört.

Ganz besonders gefielen mir die Märchen, die nebenbei viel Lebensweisheiten weitergeben, sowie der Abschnitt über Sagen, Mythen und Aberglauben, die ebenfalls voller tiefer Bedeutungen stecken. Insgesamt kann man sagen, dass fast jede Erzählung belehrend ist und zur Selbstreflektion dient. Dass dabei oft die Geisterwelt eine Rolle spielt, war für mich sehr faszinierend, zumal die japanische Kultur stark geprägt ist von Geistern der Vergangenheit. Die übernatürliche Ebene der Geschichten war sicherlich zur Zeit der Veröffentlichung des Buches etwas grundlegend Neuartiges; auch heute noch haben sie nichts von ihrem Zauber verloren. Die Erzählungen entführen uns in eine fremdartige Welt voller kurioser Begebenheiten und einer sehr facettenreichen Kultur.

Ich habe sehr viel Neues über die Kultur und Historie der Japaner lernen können und hatte oft nachhallende Denkanstöße nach einigen Leseabschnitten. Trotz der zähen Erzählweise ist das Buch absolut lesenswert und auch zum Nachschlagen ideal.

Fazit:
Mitford hat mit seinem Standardwerk "Das alte Japan" einen Grundstein in Sachen japanische Literatur gesetzt und die erlesensten Erzählungen, Märchen und Sagen zusammengetragen. Das Buch gibt einen umfassenden Einblick in die japanische Kultur, sowie auch in die Vergangenheit des Landes und die Mentalität seiner Menschen.

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