Cover-Bild Jamie & die Schlange im Paradies
9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 09.12.2016
  • ISBN: 9783404174454
Ira Severin

Jamie & die Schlange im Paradies

Katzenkrimi
Rebekka Frey ist leidenschaftliche Köchin - und sie hat eine echte Spürnase. Was läge da näher, als das Praktische mit dem Nützlichen zu verbinden und sich als Foodjournalistin auf die Suche von alten Rezepten zu spezialisieren? Ihr neuester Rechercheauftrag führt sie ins Alte Land. Doch statt auf kulinarische Höhepunkte stößt Rebekka erst einmal auf eine Leiche. Wie gut nur, dass ihr bei der Jagd nach dem Killer jemand mit noch schärferer Spürnase zur Seite steht: Kater Jamie.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2017

Bemerkenswert lesenswerter Cosy-Krimi mit viel Lokalkolorit, der mir viel Lesespaß bereitet hat. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung!

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Nachdem sein Frauchen Lydia hingemeuchelt wurde, ist der Streunerkater des Dorfes Bradehusen im Alten Land gelegen, äußerst unglücklich. Er hing sehr an der verblichenen, alten Dame und liebte ihre Kochkünste. ...

Nachdem sein Frauchen Lydia hingemeuchelt wurde, ist der Streunerkater des Dorfes Bradehusen im Alten Land gelegen, äußerst unglücklich. Er hing sehr an der verblichenen, alten Dame und liebte ihre Kochkünste. Doch eines Tages zieht für ein paar Wochen, eine junge Frau in Lydias Haus, die scheinbar ebenfalls ein Händchen fürs Kochen und Backen besitzt. Es ist Rebekka Frey, eine Foodbloggerin, die nach Bradehusen gekommen ist, um alte Familienrezepte der Dörfler zusammenzutragen, denn Rebekka plant nebenher ein Kochbuch zu schreiben, in dem die gute alte Landhausküche mit pfiffigen Gewürzen aufgepeppt, in neue, spannende Gerichte umgewandelt werden soll. Rebekkas erste Kontakte mit der Dorfbevölkerung, sind zunächst alles andere als vielversprechend, doch immerhin zeigen sich die Nachbarin, ihr geistig behinderter Sohn und ein alter Herr, den Rebekka vor dem Friedhof trifft, etwas aufgeschlossener.

Als Rebekka den ausgemachten Termin mit dem älteren Herren auf seinem Hof wahrnehmen möchte, der ihr Rezepte von seiner verstorbenen Frau versprochen hat, findet sie den Mann tot vor und es ist ihr, als ob sich noch jemand in dem Haus aufhält. Erschrocken ruft sie die Polizei, doch die glaubt schnell, der Herr wäre, genau wie auch einige andere ältere Herrschaften, die kürzlich den Tod fanden, eines natürlichen Todes erlegen. Lediglich Rebekkas bester Freund York glaubt Rebekkas Vermutungen. Als ein Ermittler aus Stade hinzugerufen wird, der pro forma, dem jüngsten Todesfall auf den Grund gehen soll, kommt der Stein endlich ins Rollen. Rebekka hatte Recht, es geht ein Mörder um in Bradehusen, doch was ist sein Motiv? Lydias Streunerkater, den Rebekka Jamie genannt hat, weil er keiner kulinarischen Köstlichkeit aus dem Wege gehen kann, weiß mehr. Wie kann er sich Rebekka gegenüber mitteilen?

Zunächst sprach mich das niedliche Buchcover, das eine schwarze Katze ziert, an, doch nach dem Lesen des Klappentextes, wurde ich zudem dann sehr neugierig auf die Geschichte. Ich versprach mir einen Cosy-Krimi mit viel Lokalkolorit, knorrigen Dörflern und eine unterhaltsame Story und bekam dann am Ende viel mehr als das geboten. Ich war positiv überrascht, wie die Autorin den gewitzten Kater Jamie in die Story integriert hat. Denn Jamie denkt genau wie ein Mensch, kann sie halt nur nicht mitteilen, was ihn sehr frustriert und oft an den dummen Menschen zweifeln lässt. Auch Jamies Hang zu gutem Essen fand ich witzig dargebracht, wobei eine Katze streng genommen wohl eher nur ungewürzte Kost zu sich nehmen sollte, aber schließlich ist dies hier ja ein Roman und kein realitätsnaher Bericht.

Die Autorin besitzt einen sehr angenehmen, bildhaften und guten Schreibstil und auch der Kriminalplot ist über weite Strecken recht verzwickt geraten. Zugegeben, ab dem Moment, an dem Hochprozentiges ausgeteilt wurde, hatte ich schon so eine Vermutung ob des wahren Täters, doch hinsichtlich des Motives tappte ich bis zuletzt im Dunkeln und selbst ein spannendes Showdown erwartet die Leser hier. Ich war ein wenig unschlüssig darüber, ob ich einen halben Punkt abziehen sollte, weil die Romanheldin Lydia sich in gewissen Momenten wirklich sehr unbedacht verhält- andererseits gäbe es so den spannenden Showdown nicht. Außerdem hat mich der Roman bestens unterhalten und so bleibe ich dann doch bei der Höchstbewertung. Ich könnte mir auch gut eine Fortsetzung vorstellen, denn auch wenn der Krimiplot am Ende abgeschlossen wird, gibt es doch noch ein paar offene Handlungsfäden. (Rebekka und York, Rebekkas Mutter, das Zusammenleben von Rebekka und Jamie usw.) Die Akteure in diesem Roman sind facettenreiche Figuren, doch über allem schwebt eine beschwingte Leichtigkeit mit der die Autorin ihre Geschichte erzählt und die von sehr schmackhaften Rezepten untermalt wird, die einem beim Lesen das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Übrigens sind die wichtigsten Rezepte am Ende des Buches für die Leser zum Nachkochen und Backen aufgeführt worden.