Cover-Bild Dunkle Flut
Band 1 der Reihe "Die Nordsee-Morde"
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 15.03.2016
  • ISBN: 9783832189150
Isa Maron

Dunkle Flut

Die Nordsee-Morde (1)
Stefanie Schäfer (Übersetzer)

»DUNKLE FLUT ist ein düsterer Thriller, messerscharf und rasant geschrieben und mit einer genialen Plotline.« Sebastian Fitzek

Ein mysteriöser Mordfall in Amsterdam-Nord: An einer Laterne hängt ein toter Mann. Die Szene erinnert an eine berühmte Rembrandt-Zeichnung. Durch Zufall ist Kyra Slagter eine der ersten am Tatort. Die 19-Jährige will unbedingt Polizistin werden. Auf eigene Faust beginnt sie zu ermitteln, was Maud Mertens, die mit dem Fall betraut wird, natürlich nicht gefällt. Die altgediente Kommissarin hat eine pubertierende Tochter zuhause und nimmt die selbsternannte Kollegin zunächst nicht ernst. Aber dann findet Kyra eine Spur – und gerät selbst ins Visier des Täters, dessen Blutgier noch lange nicht gestillt ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Gelingt es Mertens den Mörder zu fassen, bevor es zu spät ist?

Die Nordsee-Morde:
Band 1: Dunkle Flut
Band 2: Kalte Brandung
Band 3: Schwarzes Wasser
Band 4: Tödliche Gezeiten

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2017

Ungleiches Ermittler-Paar

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"Irgendwann werden sie Kollegen sein. Sie ist hautnah dabei.“ S. 10. Kyra Slagter ist 19, im Abiturjahr, liest forensische und andere Fachliteratur, um ihrem Traumjob bei der Kriminalpolizei näher zu kommen. ...

"Irgendwann werden sie Kollegen sein. Sie ist hautnah dabei.“ S. 10. Kyra Slagter ist 19, im Abiturjahr, liest forensische und andere Fachliteratur, um ihrem Traumjob bei der Kriminalpolizei näher zu kommen. Während der ältere Bruder Jarno sie dabei unterstützt, sind die Eltern mehr mit sich selbst beschäftigt, Gründe gibt es durchaus. Maud Mertens arbeitet bei der Kriminalpolizei – die beiden ungleichen Protagonistinnen begegnen einander bei einer Leiche, die an einen Laternenmast am früheren Galgenfeld (sic!) geknüpft wurde. Der Tote war zufällig Lehrer an Kyras Schule. Die Schülerin beginnt mit ihren Ermittlungen parallel zur Polizei. Doch die Informationen, die sie über den an der Schule beliebten Lehrer hat, bringen Kyra nicht nur Probleme mit ihren Freundinnen ein.

DAS wäre genau das Buch gewesen, das ich liebend gerne als Teenager gelesen hätte, irgendwie die erwachsenere, realistische Version nach meinen Kindheits-Enid-Blyton-Abenteuern, über Agatha Christie hinaus, nahe an meinem „damaligen Ich“. Kyra wirkt auf mich durch und durch glaubwürdig – wäre mir damals die Literatur zugänglich gewesen, wären die Internet-Recherchen möglich gewesen – ich hätte die gleichen Texte wie sie gelesen. Heute kann ich natürlich auch Maud verstehen, die bei ihrer Teenager-Tochter Roos das Gefühl beschleicht, wohl phasenweise auf verschiedenen Planeten zu leben…Die Figurenzeichnung im Buch gefällt mir also richtig gut, und man kann quasi mit ermitteln. Das Ermittler-„Duo“ ist eine richtig gute Idee.

Dazu kommt, dass es mindestens eine Geschichte neben und hinter der aktuellen gibt: Sarina, Kyras ältere Schwester, ist vor vier Jahren spurlos verschwunden. Und irgendwie sehe ich kommendes Unheil bei Roos und bei Kyras Schulleiter, aber es gibt ja noch bislang zwei weitere Bände – wobei die niederländische Autorin Isa Maron mit diesem ersten Band in der Reihe der „Nordsee-Morde“ es beherrscht, einen Fall wirklich abzuschließen und DENNOCH Fragen offen zu lassen, ohne diese fiesen Cliffhanger zu nutzen, bei denen man eigentlich alle Bücher lesen MUSS. „Dunkle Flut“ erschien in deutscher Sprache im März 2016, auf Niederländisch als „Galgenveld“ 2014 – soviel kann selbst ich von der Sprache erraten, der Originaltitel passt wesentlich besser (warum nur, liebe Verlage???).

Manko? Ein winziges: Es gibt so einen, ich nenne es einmal „modernen Zug“ bei Krimis und Thrillern: in den älteren Werk hieß es „das Opfer wurde vom Täter gefoltert und mit Messerstichen verletzt“. Heute wird gerne die Tat selbst aus der Sicht des Täter oder des Opfers beschrieben, währenddessen, dabei, direkt. Das ist sicherlich realistischer – aber auch irgendwie ekliger. Jetzt ist Maron nicht Cody McFadyen, aber es gibt einige etwas unappetitlichere Details – weniger jedoch auf sexueller Ebene, für hierbei empfindlichere Leser.

Veröffentlicht am 02.06.2018

Nachwuchsermittlerin

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Kyra ist seit dem Verschwinden ihrer Schwester sehr interessiert an Mord und Totschlag. Als ihr Bruder eine Leiche entdeckt und ihr Bescheid gibt, bevor die Polizei auftaucht, ist ihr Interesse mehr als ...

Kyra ist seit dem Verschwinden ihrer Schwester sehr interessiert an Mord und Totschlag. Als ihr Bruder eine Leiche entdeckt und ihr Bescheid gibt, bevor die Polizei auftaucht, ist ihr Interesse mehr als geweckt.

Sie ist besessen davon, den Mord an ihren Kunstlehrer aufzuklären und nervt nicht nur ihre Freundinnen, ihre Eltern sondern auch die Hauptermittlerin. Eigentlich soll sie für ihre Abschlussprüfung lernen, aber in ihren Kopf gibt es fast nur Platz für den aktuellen Fall und ihrer verschwundene Schwester.

Die zwei Hauptprotagonisten, Kyra und die Ermittlerin Maud Mertens, wirken beide sehr realistisch und authentisch. Man kann mit beiden Fühlen und Leiden. Auf unterschiedliche Weise nähern sie sich dem Ziel und die Spannung steigt von Seite zu Seite.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Problemlos kann man zwischen den Ansichten, Gefühlen, Gedanken von Kyra, Maud, dem Mörder und anderen wechseln.

Fazit: Ein Krimi, welcher spannend ist, aber im privaten Bereich Fragen offen lässt und einen somit zu Band zwei drängt.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Schwestern

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Vor vier Jahren verschwand Sarina die ältere Schwester von Kyra. Nun ist Kyra 19, genauso alt wie ihre Schwester damals, ebenfalls im Schulabschluss. Kyra weiß ganz genau, was sie will, auch wenn es den ...

Vor vier Jahren verschwand Sarina die ältere Schwester von Kyra. Nun ist Kyra 19, genauso alt wie ihre Schwester damals, ebenfalls im Schulabschluss. Kyra weiß ganz genau, was sie will, auch wenn es den Eltern nicht gefällt. Sie wird irgendwas mit Kriminalistik studieren, sie wird das Geheimnis um das Verschwinden ihrer Schwester aufklären. Als ihr Bruder zufällig dabei ist, wie ein offensichtlich erhängter Toter gefunden wird, ruft dieser Kyra hinzu. Mit einem Fall muss man schließlich anfangen zu üben. Kommissarin Maud Merten ist davon überhaupt nicht begeistert. Gewissenhaft beginnt sie den Spuren nachzugehen, immer auf der Hut Kyra nicht zu sehr in die Ermittlung einzubeziehen.

Sie sind schon kein Team, die junge Kyra, die Polizistin werden will, um dem Schicksal, das ihre Schwester erlitten hat, auf den Grund zu gehen, und die erwachsene Kommissarin, die von einer Schülerin gar keine Hilfe gebrauchen kann. Doch man sollte eine junge Frau, die in den Abschlussprüfungen steht, nicht unterschätzen. Auf ihre laienhafte Art, aber gemäß ihrem Berufswunsch, geht Kyra sehr methodisch vor. Mit manchen unkonventionellen Gedanken ist sie der Polizei in manchen Momenten voraus. Was allerdings nicht heißt, Mertens sei eine schlechte Ermittlerin, nein, auch sie ist zielstrebig und akribisch. Auch Mertens macht sich so ihre Gedanken.

Dieser erste Band einer bisher vierteiligen Reihe stellt die Kommissarin Maud Mertens und die Schulabsolventin Kyra Slagter vor. Ihre Charaktere werden vorgestellt und erste Schlagabtausche werden vorgenommen, wobei Kyra sich einiges an Respekt verschafft. Die Morduntersuchung ist spannend, wenn auch in Auflösung und Begründung etwas schwer nachzuvollziehen. Gelungen ist dagegen, wie dem Leser Kyras Wunsch nach der Aufklärung des Verschwindens ihrer Schwester nahegebracht wird. Einleuchtend auch ihr Wille, zur Polizei zu gehen. In Kyra kann man sich gut hineinversetzen, zwar fragt man sich, ob sie ohne große Ausbildung tatsächlich so gewitzt sein kann, aber ihre Hartnäckigkeit nimmt man ihr ab. Blasser ist dagegen Maud Mertens, obwohl sie auch mit einigen Problemen zu kämpfen hat. Für einen ersten Band, in dem ein nicht geringer Akzent auf die Vorstellung der Personen gelegt wird, ist dieser Kriminalroman gerade in diesem Bereich sehr gelungen.