Cover-Bild Der Wind kennt meinen Namen
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21,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 15.04.2024
  • ISBN: 9783518779996
Isabel Allende

Der Wind kennt meinen Namen

Roman | Eine Geschichte von Liebe und Entwurzelung, Hoffnung und der Suche nach Familie und Heimat
Svenja Becker (Übersetzer)

Wien, 1938. Samuel Adler ist sechs Jahre alt, als sein Vater und die Familie alles verlieren. In ihrer Verzweiflung verschafft Samuels Mutter ihrem Sohn einen Platz in einem Kindertransport, aus dem von den Nazis besetzten Österreich nach England. Samuel macht sich allein auf die Reise, außer einer Garnitur Wechselkleidung und seiner Geige hat er nichts bei sich – die Last der Einsamkeit und Ungewissheit wird ihn ein Leben lang begleiten.
Arizona, 2019. Acht Jahrzehnte später steigen Anita Díaz und ihre Mutter in den Zug, um der Gewalt in El Salvador zu entkommen und in den Vereinigten Staaten Zuflucht zu finden. Doch ihre Ankunft fällt mit der neuen brutalen Einwanderungspolitik zusammen: Die siebenjährige Anita wird an der Grenze von ihrer Mutter getrennt und landet in einem Lager. Allein und verängstigt, weit weg von allem, was ihr vertraut ist, sucht sie Zuflucht in Azabahar, einer magischen Welt, die nur in ihrer Fantasie existiert. Wie aber soll sie zurückfinden zur Mutter?

Isabel Allende hat eine fulminante historische Saga geschrieben, die miteinander verwobenen Geschichten zweier junger Menschen, die auf der Suche nach Familie und Heimat sind. Sie erzählt von den Opfern, die Eltern bringen, und es ist ein Liebesbrief an die Kinder, die unvorstellbare Widrigkeiten überleben - und die niemals aufhören zu träumen und zu hoffen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2024

Zu tiefst erschütternd

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Ich liebe die Bücher von Isabel Allende. Sie kann, wie kaum eine andere Autorin, erzählen. Auch in ihrem neuen Roman ‚Der Wind kennt meinen Namen‘ ist es ihr gelungen, auf unterhaltsame Weise unser Augenmerk ...



Ich liebe die Bücher von Isabel Allende. Sie kann, wie kaum eine andere Autorin, erzählen. Auch in ihrem neuen Roman ‚Der Wind kennt meinen Namen‘ ist es ihr gelungen, auf unterhaltsame Weise unser Augenmerk auf Missstände in dieser Welt zu richten.

Der Roman startet in der Reichspogromnacht 1938 in Wien. Der kleine hochtalentierte Samuel Adler, er spielt die Geige wie ein großer Künstler, erlebt die Schrecken dieser Nacht hautnah. Ein Nachbar versteckt ihn und seine Mutter in der Wohnung, während der Vater auf dem Heimweg von der aufgewiegelten Meute schwer verletzt und misshandelt wird. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt verfrachtet man ihn sofort ins KZ Dachau. Die Mutter möchte nicht ohne ihren Mann ausreisen. Schweren Herzens schickt sie ihren sechsjährigen Sohn mit einem kleinen Koffer und seiner Geige mit einem Kindertransport nach England. Wenigstens er soll in Sicherheit sein. Sie plant mit ihrem Mann später nachzukommen. Samuel hat seine Mutter hier zum letzten Mal gesehen.

Wir lesen von Leticia aus El Salvator, deren Familie und ihr Heimatort El Mozote 1981 von Guerillas in einem Massaker ausgelöscht wurden und die mit ihrem Vater in die USA flieht. Und schließlich lesen wir von Marisol und ihrer kleinen Tochter Anita, die 2019 gezwungen sind ihre Heimat und El Salvador zu verlassen. Beim Grenzübertritt in die USA werden Mutter und Tochter getrennt. Was für eine unmenschliche Einwanderungspolitik. Und wir lesen von Selena Duran, die sich als Sozialarbeiterin in einem Flüchtlingsprojekt engagierte und die den Rechtsanwalt Frank Angileri für ihre Sache gewinnt.

Die verschiedenen Handlungsstränge verbinden sich miteinander und ergeben eine erschütternde Geschichte von Gewalt und Unmenschlichkeit. Über Isabell Allendes Schreibstil braucht man eigentlich nicht viel sagen. Einfach nur Spitze. Da sitzt jedes Wort. Die Personen sind liebenswert und authentisch gezeichnet. Ich mochte den alten Samuel und die resolute Leticia sehr. Ich habe mit der kleinen fast blinden Anita gelitten und bin mit ihr nach Azabahar, einer magischen Welt, gereist.

Fazit: Isabell Allende trifft mit ihrem neuen Roman ‚Der Wind kennt meinen Namen‘ wieder mitten ins Herz. Authentisch und emotional erschütternd.

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Emotionale Geschichte über traumatisierte Kinder

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Zum Buch:

Wien im November 1938, der jüdische Arzt Rudolf Adler hat ein ganz schlechtes Gefühl und tatsächlich bricht in dieser Nacht das Grauen über alle jüdischen Bewohner. Um ihren Sohn ...


Zum Buch:

Wien im November 1938, der jüdische Arzt Rudolf Adler hat ein ganz schlechtes Gefühl und tatsächlich bricht in dieser Nacht das Grauen über alle jüdischen Bewohner. Um ihren Sohn Samuel zu schützen wird dieser mir nichts als einem kleinen Koffer und seiner Geige nach England geschickt. Er sieht seine Eltern nie wieder.
2019 in Arizona, Amerika, wird Anita Diaz von ihrer Mutter getrennt. Amerika hat eine strenge Einwanderpolitik und schickt so viele Einwanderer wie möglich zurück. Anita soll eine davon sein, aber sie hat Glück und hat Hilfe von einem Anwalt.


Meine Meinung:

Das Cover täuscht. Es sieht nach einen Wohlfühlroman aus, aber die Geschichte ist mehr als einmal sehr emotional.
Es fängt 1938 an, mit Samuels Eltern, mit Samuels Kindheit und mit dem Grauen des zweiten Weltkriegs. Dann macht es einen Sprung ins Jahr 2019 zu Anita. Was die beiden Fälle miteinander zu tun habenist lange unklar, es ist teilweise auch etwas langatmig und schweift ab, erst ganz am Ende finden die losen Fäden zusammen, da hatte ich schon fast den Lesemut verloren. Hat mich vor allem die Geschichte von Samuel zu Beginn sehr berührt, fand ich den Fortgang schon ein wenig schwerer zu lesen. Auch Covid hat seinen Weg ins Buch gefunden, was meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre.
Dennoch ein emotionales und vor allem Tatsachen entsprechendes Buch mit ein paar Längen. Konnte mich aber am Ende doch noch überzeugen und macht auf jeden Fall nachdenklich.

Veröffentlicht am 14.04.2024

Drei Leben eine Geschichte

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Ich lese Bücher von Isabell Allende immer sehr gerne, weil mich ihre Bücher nicht nur thematisch ansprechen, sondern auch tief ergreifen. Bei diesem fand ich es schon anhand des Klappentextes irgendwie ...

Ich lese Bücher von Isabell Allende immer sehr gerne, weil mich ihre Bücher nicht nur thematisch ansprechen, sondern auch tief ergreifen. Bei diesem fand ich es schon anhand des Klappentextes irgendwie schwierig mich für das Buch zu begeistern. Und dieser erste Eindruck hat sich für mich auch bestätigt. An sich ein wichtiges, ergreifendes Thema, aber mir hat der Raum gefehlt, der diese Geschichte wirklich bildgewaltig gemacht hätte.

Zum Inhalt: 1938 muss der jüdische Samuel seine Heimat Wien verlassen um mit einem Kindertransport nach England zu flüchten. Seine Familie soll er niemals wiedersehen. 1982 entkommt Letitia nur um ein Haar einem Massaker in ihrer Heimat El Salvador und fliegt mit ihrem Vater nach Kalifornien. 2019 wird Anita auf der Flucht aus Mexiko von ihrer Mutter getrennt und landet im amerikanischer Einwanderungssystem.

Ich finde das Thema Flucht, aus den Augen von Kindern erzählt, ist ein total interessanter Ansatzpunkt. Und es hat mir total gut gefallen, dass die Geschichte nicht mit dem Ankommen endete, sondern man als Leser sieht, was aus dieses Kindern wird, welche Konsequenzen es auf ihre weiteren Lebenswege hat. Gleichzeitig ist das für mich wahrscheinlich das größte Manko des Buches. Denn aufgrund dieser großen Zeitspanne und dadurch dass der Fokus nicht nur auf einer Person liegt, geht die Erzählung nicht so richtig in die Tiefe. Besonders Leticias Geschichte ging in meinen Augen total unter, dabei ist sie nicht weniger bewegen, als die von Samuel und Anita.

Allende hat einen schönen, einnehmenden Schreibstil der einerseits mit großen Bildern aufwartet und andererseits emotional nahbar ist. Aber trotzdem hat sie es dieses Mal nicht so richtig geschafft, dass ich mich mit den Figuren verbunden gefühlt habe. Durch die teils langen Kapitel, die sich nur mit einer der Personen beschäftigen, treten die anderen in den Hintergrund und blieben mir insgesamt seltsam fremd. Am ehesten hat mich die Geschichte von Anita ergriffen, da auf ihr für mein Empfinden der größte Fokus lag.

Besonders mochte ich die letzten Kapitel, als alle Figuren fast schon schicksalhaft aufeinandertreffen und das große Gesamtbild der Geschichte erzeugen. Hier werden toll Bilder von Menschlichkeit und Nächstenliebe gezeichnet, was ich insgesamt sehr berührend fand.
Für mich nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, aber trotz allem immer noch sehr gut und durchaus bewegend, vor allem aufgrund des Themas.

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