Cover-Bild Die Nachbarn
Band der Reihe "Quartbuch"
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wagenbach, K
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 17.08.2023
  • ISBN: 9783803133588
J.J. Voskuil

Die Nachbarn

Gerd Busse (Übersetzer)

Nicolien begrüßt den Zuzug der neuen Nachbarn ins Mehrparteienhaus überschwänglich. Ihr Mann Maarten hingegen beschließt nach nur einer Begegnung, die beiden Männer völlig uninteressant zu finden.
Der Kontakt zu Petrus und Peer ist zunächst bemüht freundlich, nimmt dann zusehends groteske Formen an. Die Auseinandersetzungen zwischen Maarten und Nicolien über die Nachbarn im Speziellen und Außenseiter im Allgemeinen werden immer fundamentaler. In fulminanten Streitszenen schafft J.J. Voskuil das bewegende und vor allem urkomische Porträt einer Ehe im Zeichen einer unlösbaren Frage.
Dieses Puzzlestück aus Voskuils literarischem Universum, wie immer kongenial übersetzt von Gerd Busse, durfte erst nach dem Tod des Autors veröffentlicht werden. Zu groß war die Sorge, das Porträt der misslingenden Freundschaft könnte die realen Vorbilder verdrießen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2023

Schwierige Beziehungen

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Wie der Buchtitel sagt, geht es um Nachbarn, aber nicht nur. Es geht auch darum, ob man alles akzeptieren muss, ob man wirklich befreundet sein sollte oder doch lieber Abstand hält. Aber es geht auch darum, ...

Wie der Buchtitel sagt, geht es um Nachbarn, aber nicht nur. Es geht auch darum, ob man alles akzeptieren muss, ob man wirklich befreundet sein sollte oder doch lieber Abstand hält. Aber es geht auch darum, zu welchen Verwerfungen es in einer Ehe kommen kann, wenn die Partner so unterschiedliche Meinungen haben.
Kaum ist Peer zu Petrus in die nachbarschaftliche Wohnung gezogen, solidarisiert sich Nicolien mit den Underdogs, denn Underdogs jedweder Couleur – hier die Homosexuellen - haben es ja so schwer im Leben, werden immer diskriminiert. Maarten würde lieber die Menschen nach ihrem Charakter beurteilen und legt keinen Wert auf nähere Kontakte, da er die beiden uninteressant findet. Es kommt zu ständigen Streitereien zwischen Nicolien und Maarten. Egal was er sagt, Nicolien versteht ihn falsch, reißt seine Aussagen aus dem Zusammenhang und verdreht sie. Ihre Angriffe gehen immer mehr unter die Gürtellinie und Maarten übt sich in Geduld. Je enger der Kontakt zu den Nachbarn wird, umso besserwisserischer und übergriffiger werden diese.
Wie uns der Klappentext und Vorwort verraten, durfte dieses Buch erst nach dem Tod des Autors veröffentlich werden aus Sorge, man könne die realen Vorbilder verdrießen. Durch die jetzige Veröffentlichung erlaubt die Witwe des Autors J. J. Voskuil aber auch sehr intime Einblicke in ihre Beziehung. Erzählt wird diese Geschichte fast wie eine Art Tagebuch. Wir erfahren wenig darüber, was die Protagonisten vorher erlebt haben und was sie bewegt.
Nicoliens Vorwürfe Maarten gegenüber werden immer drastischer. Immer und immer wieder erhebt sie die gleichen Anschuldigungen. Ihren unreflektierten Einsatz für Underdogs finde ich entsetzlich. Maarten versucht zunächst noch seine Meinung zu vertreten, doch er wird zunehmend zurückhaltender, da er einsieht, dass eine Diskussion nichts bringt. Erst amüsierten mich diese Dialoge, doch als sich die Anschuldigungen ständig wiederholten und massiver wurden, nervte mich dieser Kleinkrieg. Die Nachbarn dagegen bestimmen immer mehr das Leben von Nicolien und Maarten. Petrus ist ein Grantler, der keine anderen Meinungen gelten lässt. Peer ist jünger als sein Partner, offener, aber auch jähzorniger. Beide eint, dass sie nur an sich selbst interessiert sind und übergriffiger werden. Selbst als Nicolien das zu viel wird, verteidigt sie immer noch die Underdogs, die für sie „wie ihre Kinder“ sind. Dann nach einer Zeit mit einigen Kontaktpausen, eskaliert die Sache.
Hat mir dieser Roman gefallen? Vom Schreibstil sicherlich, doch am Ende bleiben mir zu viele Fragen offen und auch die ständigen Wiederholungen waren mir zu viel. Mich hat dieser Roman nicht fesseln können.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

2 Sterne

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Klappentext:

„Nicolien begrüßt den Zuzug der neuen Nachbarn ins Mehrparteienhaus überschwänglich. Ihr Mann Maarten hingegen beschließt nach nur einer Begegnung, die beiden Männer völlig uninteressant ...

Klappentext:

„Nicolien begrüßt den Zuzug der neuen Nachbarn ins Mehrparteienhaus überschwänglich. Ihr Mann Maarten hingegen beschließt nach nur einer Begegnung, die beiden Männer völlig uninteressant zu finden.

Der Kontakt zu Petrus und Peer ist zunächst bemüht freundlich, nimmt dann zusehends groteske Formen an. Die Auseinandersetzungen zwischen Maarten und Nicolien über die Nachbarn im Speziellen und Außenseiter im Allgemeinen werden immer fundamentaler. In fulminanten Streitszenen schafft J.J. Voskuil das bewegende und vor allem urkomische Porträt einer Ehe im Zeichen einer unlösbaren Frage.

Dieses Puzzlestück aus Voskuils literarischem Universum, wie immer kongenial übersetzt von Gerd Busse, durfte erst nach dem Tod des Autors veröffentlicht werden. Zu groß war die Sorge, das Porträt der misslingenden Freundschaft könnte die realen Vorbilder verdrießen.“



Der Buchtitel sagt es bereits: es geht um eine Sicht auf die Nachbarschaft. Maartens und Nicoliens Geschichte rund um ihre neuen Nachbarn ist am Anfang des Buches ja noch recht interessant zu verfolgen. Das ändert sich aber von Seite zu Seite zusehest ins Negative. Beide hetzen sich gegenseitig so gegeneinander auf, dass aus dem vermeintlichen anfänglich „Spaß“ bald Ernst wurde und die Beziehung der Beiden leidet. Extrem leidet! Nicoliens Art empfand ich mehr als übertrieben. Ihr Beschützerinstinkt der neuen und noch dazu schwulen Nachbarn gegenüber war einfach unglaubwürdig bzw. man merkte Nicolien einfach an, sie brauchte eine Aufgabe der sie sich zu 100% widmen konnte - nur hat keiner gefragt ob man es möchte und auch ihr Ehemann wird bewusst nur noch falsch verstanden. Das Pärchen Peer und Petrus leben ebenfalls ihr Leben mit all ihren Macken und „Gewohnheiten“. Die bereits im Klappentext so hochgelobten Streitszenen nerven ab einem gewissen Zeitpunkt bis sie dann zum Schluss einfach nur noch langweilen. „Urkomisch“ empfand ich diese Geschichte überhaupt nicht, im Gegenteil. Es ist traurig mit anzusehen wie Nicolien immer weiter in eine für Maarten fremde Welt abtaucht, wo er ihr nicht folgen kann und will. Und Peer und Petrus gehen ebenfalls irgendwann einen seltsamen Weg des Unergründlichen.

Der Schreibstil ist ebenfalls recht schnell zum gähnen: die Tagebuch-Form wird aus Maartens Sicht erzählt. Das geschieht alles recht steif und wie gesagt, es fällt schwer der Geschichte mit Genuss bis zum Schluss zu folgen.

2 von 5 Sterne hierfür