Ich habe seit Jahren kein Harry-Potter-Buch mehr (wieder)gelesen. Doch als jetzt die illustrierten Ausgaben rauskamen, führte kein Weg vorbei. Mit dem Inhalt fasse ich mich kurz - wer den noch nicht kennt, hat eh die Welt verpennt.
Harrys zweites Schuljahr hat schon recht holprig begonnen. Ich sag nur fliegende Autos, peitschende Weide, Gilderoy Lockhart. Und dann diese Stimme in seinem Kopf - wird er verrückt? Natürlich nicht, wir reden hier von Harry Potter. Und der Tatsache, dass es immer noch jemand auf sein Leben abgesehen hat, der dessen Name nicht genannt wird. Etwas Fieses hat der sich einfallen lassen, etwas, das er schon in seiner Jugend hat einfallen lassen. Und dann ist da noch eine Riesenschlange, Hermine, die Vielsafttrank in einer Toilette braut, ein Blender-Professor und jede Menge Freundschaft. Harry-Potter-Bücher sind wie nach Hause zu kommen, wo man von seiner ganzen Familie erwartet wird, umarmt und gedrückt und mit diesem tiefen Seufzer, dem Loslassen, dem Entspannen, obwohl man gar nicht wusste, dass man verspannt ist.
Diese Illustrationen sind geil, einfach nur geil. Manchmal hätte ich mir sogar noch mehr davon gewünscht, aber die Illustrationen, die da sind, treffen die Geschichte oder die Protagonisten perfekt. Es ist, als hätte Jim Kay in J. K.'s (hey, die gleichen Initialen haben doch bestimmt nichts zu sagen - it's magic, I believe in magic!) Kopf gesessen und genau gewusst, wie er das Buch noch einmal mehr zum Leben erwecken könnte. Ja, ich bin erwachsen, jedenfalls offiziell. Nein, ich habe nicht aufgehört, auf meinen Hogwartsbrief zu warten. Bis dahin warte ich einfach auf die nächsten illustrierten Ausgaben zweier Genies: Rowling und Kay.