In der Schwüle Louisianas
Die poetisch - lakonische Sprache und die Action sowie die Authentizität der Realitätsnähe zeichnen den Autoren und diesen tollen Krimi aus!
Klappentext übernommen:
Megan Flynn, die Tochter des vor Jahrzehnten ...
Die poetisch - lakonische Sprache und die Action sowie die Authentizität der Realitätsnähe zeichnen den Autoren und diesen tollen Krimi aus!
Klappentext übernommen:
Megan Flynn, die Tochter des vor Jahrzehnten ermordeten Gewerkschafters Jack Flynn, kehrt zurück nach New Iberia. Der Mord an ihrem Vater ist ein ungelöster Fall, der auch Sheriff Dave Robicheaux nicht zur Ruhe kommen lässt. Wenige Tage später werden zwei Brüder wegen Vergewaltigung einer jungen Schwarzen kaltblütig ermordet. Offenbar war Alex Guidry, ein berüchtigter Rassist, an beiden Verbrechen beteiligt. Als Dave ihn mit seinen Ermittlungen mehr und mehr in die Enge treibt, will er auspacken. Doch kurz bevor er bei einem geheimen Treffen seine Komplizen verraten kann, wird er erschossen. Dave scheint auf der richtigen Spur zu sein. Es gilt nur noch die letzten Beweise zu finden …
Louisiana im heißen, schwülen Sommer. Jack Flynn, der vor Jahrzehnten ermordet worden war, wurde an einem Holzschuppen gekreuzigt aufgefunden. Angeblich ein Kommunist!
Schuldgefühle, Angst und Neid sind gute Gründe einen angeblichen Konkurrenten aus dem Weg zu räumen.
Dave bekommt es mit einem komplizierten Fall und Gesamtgefüge zu tun. In der Vergangenheit hat auch sein Vater sein Leben lassen müssen. Jeder will das große Spiel machen und als Sieger hervorgehen.
Eine breite Blutspur ins Verderben ist zu beklagen. Der Rassismus ist allgegenwärtig und wie man schmerzlicherweise zur Zeit merkt, natürlich nicht nur im tiefen Süden.
Das Buch ist äußerst actionreich, schön brutal und es fließt reichlich Blut. Es gibt unerwartete Wendungen und hinter der nächsten Ecke könnte eine Mokassinschlange oder ein Alligator lauern und den Leser zu beißen drohen. Der Puls beschleunigt sich jedenfalls und man fiebert mit, vor allem weil die Vergangenheit noch äußerst vital oder sollte ich sagen, untot? in die Gegenwart eingreift.
Lakonisch und trocken gibt James Lee Burke authentisch die Versumpfung auch der Gesellschaft wieder und seziert mit sehr scharfem Skalpell, wo die wunden Punkte und verfaulten Stellen zu finden sind.
Ja, und im ûbertragenen Sinne stinkt es gewaltig und man kann schon hinterfragen, was Gerechtigkeit eigentlich ist.
Der Autor benutzt auch tolle, poetische Metaphern. Beispiel?
Seite 5: ... und der Himmel war mit einem Mal blank und bleich wie ein polierter Knochen, als habe man die Atmosphäre zur Ader gelassen und jeder Farbe beraubt.
Klasse, oder? Die Übersetzung von Christine Frauendorf - Mössel ist qualitativ hochwertig.
James Lee Burke beschönigt nichts, zeigt die brutale, ungeschminkte Realität, wie die verschiedenen Ethnien leben und wohnen, was alles im Argen liegt.
Großartig! Übrigens ist das Band 10 der Dave Robicheaux - Reihe! Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet.