Cover-Bild Wildnis
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Genre: Sachbücher / Natur & Technik
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 01.03.2023
  • ISBN: 9783328602736
Jan Haft

Wildnis

Unser Traum von unberührter Natur – Nominiert von »Bild der Wissenschaft« für das Wissensbuch des Jahres 2023
Was bedeutet eigentlich Wildnis? Der preisgekrönte Naturfilmer Jan Haft über einen Sehnsuchtsort für Naturliebhaber und ein wichtiges Konzept des Naturschutzes

Ein unberührter Wald voller alter, majestätischer, auch umgestürzter Bäume, eine Landschaft ohne Spuren von Zivilisation – so stellen wir uns Wildnis vor. Aber stimmt das Bild? Erhalten wir eine intakte, artenreiche Wildnis, wenn wir die Natur sich selbst überlassen? In nicht mehr bewirtschafteten Wäldern etwa lebt heute trotzdem nur ein Bruchteil der heimischen Tiere, Pflanzen und Pilze. Warum ist das so? Der Biologe und vielfach ausgezeichnete Naturfilmer Jan Haft hinterfragt in seinem neuen Buch unser Verständnis von Wildnis und entwirft einen neuen Wildnisbegriff. Am Ende steht die Botschaft, dass eine lebenswerte und klimafreundliche Landschaft mit großer Artenvielfalt einfach zu haben wäre, wenn wir es wollten: Wir brauchen wieder große Pflanzenfresser wie Pferde, Kühe und Wasserbüffel auf »wilden Weiden«.

Nominiert von »Bild der Wissenschaft« für das Wissensbuch des Jahres 2023

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2023

Grandios auf den Punkt gebracht

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Klappentext:

„Was bedeutet eigentlich Wildnis? Der preisgekrönte Naturfilmer Jan Haft über einen Sehnsuchtsort für Naturliebhaber und ein wichtiges Konzept des Naturschutzes



Ein Wald voller alter und ...

Klappentext:

„Was bedeutet eigentlich Wildnis? Der preisgekrönte Naturfilmer Jan Haft über einen Sehnsuchtsort für Naturliebhaber und ein wichtiges Konzept des Naturschutzes



Ein Wald voller alter und toter Bäume – so stellen wir uns Wildnis vor. Eine Landschaft ohne Spuren von Zivilisation, weil sich Mensch und ursprüngliche Natur ausschließen. Aber stimmt das Bild? Wildnis bedeutet immer eine Art Tauziehen zwischen den natürlichen Kräften. Wo wir Menschen dieses Gleichgewicht stören, können natürliche Prozesse nicht mehr ablaufen. Was bleibt, ist verarmte Natur und keine Wildnis, selbst wenn wir die Natur sich selbst überlassen. In nicht mehr bewirtschafteten Wäldern etwa lebt heute trotzdem nur ein Bruchteil der heimischen Tiere, Pflanzen und Pilze. Warum ist das so? Der Biologe und Naturfilmer Jan Haft hinterfragt in seinem neuen Buch unser Verständnis von Wildnis und skizziert einen neuen Wildnisbegriff. Am Ende steht die Botschaft, dass eine lebenswerte und klimafreundliche Landschaft voller Artenvielfalt leicht und billig zu haben wäre, wenn wir nur wollten.“



Jan Haft hat mal wieder ein Buch verfasst, welches mir aus der Seele spricht und zudem auch noch ein ganz wichtiges Thema beleuchtet: Wildnis. Einerseits definiert er in diesem dünnen aber dennoch so wortgewaltigem Buch Wildnis aber er versucht auch zu erläutern was es für Leben ins sich bewahrt und vor allem welches Leben sich aus Wildnis wieder neu entwickelt. Die Natur hat ihren eigenenKreislauf und wir Menschen stören diesen mehr als gewaltig. Haft beleuchtet einerseits hinterfragt abet auch auf der anderen Seite warum wir uns in die Natur einmischen müssen/wollen etc.. Ich muss klar sagen, wenn man Hafts Aufzeichnungen so liest und verinnerlicht, einerseits schämt man sich als Leser SO mit der Natur umzugehen und auf der anderen Seite möchte man selbst gleich für sich im Garten loslegen und eben mal zumindest eine Ecke (die man vielleicht nicht so schnell sieht…der Optik wegen, Sie verstehen schon genau was ich meine!!!) mal eben „machen“ zu lassen. Soll die Natur mal machen. Schnell wird deutlich: die Optik wird uns Menschen stören. Es fehlt an „Ordnung“ aber genau das ist es! Die Ordnung die sich Natur selbst macht wird von uns Menschen verändert. Mit welchem Recht? Fragen Sie sich das mal selber! Jan Haft zeigt hier klar und deutlich auf: Wildnis ist lebensnotwendig nicht nur für Pflanzen, Tiere und Pilze, sondern auch für uns Homo sapiens. Hafts Botschaft ist klar und eindringlich und regt nicht nur zum nachdenken an, sie animiert und lässt uns die „Wildnis“ mal mit dem natürlichen Blick sehen - so wie sie sein sollte.

Veröffentlicht am 11.04.2023

Wildnis neu denken

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Wenn wir heute daran denken was "Wildnis" für uns ist, denken wir vielleicht an die Savannen Afrikas mit Elefant, Nashorn und co. Oder wir haben die schier endlos-grünen, ausgedehnten Weiten Kanadas vor ...

Wenn wir heute daran denken was "Wildnis" für uns ist, denken wir vielleicht an die Savannen Afrikas mit Elefant, Nashorn und co. Oder wir haben die schier endlos-grünen, ausgedehnten Weiten Kanadas vor Augen, die von Elchen durchwandert werden und in denen sich wilde Flüsse ihren Weg durchs Land bahnen. Aber garantiert haben wir keine deutsche Weide im Sinn, auf der domestizierte Rinder und Pferde gemütlich vor sich hin grasen. Das ist wohl so ziemlich das Gegenteil von dem, was wir eigentlich mit 'wild' assoziieren.

Doch Jan Haft, Biologe und Naturfilmer, verschiebt den Begriff "Wildnis" in seinem Sachbuch in eben genau diese Richtung und plädiert dafür, auf sogenannten 'Wilden Weiden' wieder große Säugetiere (also etwa Rinder und Pferde) für ein vielfältiges Ökosystem grasen zu lassen. Wie das gehen soll? Naja, eine Rückkehr zu den Bewirtschaftungsmethoden unserer Vorfahren sozusagen, als Ackerland tatsächlich noch mit Tieren beackert wurde. Denn nicht nur Klima und Boden sind an einem intakten Ökosystem und einer funktionierenden, klimagerechten Umwelt beteiligt, sondern auch die bloße Anwesenheit großer Huf- und Säugetiere setzt symbiotische Prozesse in Gang, aus denen vielfältige und stabile Ökosysteme resultieren.
Den Garanten für erfolgreichen Naturschutz heute sieht Jan Haft in der Nutzung großer Weidetiere als Landschaftspfleger; Sie halten Büsche und Gehölze kurz, Ebenen offen, lassen Licht und Wärme durch und geben der Vegetation ihren Raum. Denn entgegen dem allgemeinen Glauben an die Vorherrschaft des schattig-feuchten deutschen Waldes sind die meisten hier anzutreffenden Arten solche, die eine sonnige und warm-trockene Umgebungen präferieren. Zusätzlich speichern eben solche Weidelandschaften aus nachhaltiger Sicht weitaus mehr CO2 als unsere Wälder, in welchen das Treibhausgas nur befristet gebunden ist - und bieten im Gegensatz zu den Wäldern mit relativ kleiner Artenvielfalt ein viel breiteres Spektrum an Biodiversität. Haft geht sogar so weit zu sagen, dass Weiden beinah allen Lebewesen der Roten Liste einen Lebensraum bieten könnten - wenn wir es denn nur zulassen würden.

Die Wildnis ist vor allem im heutigen, verhältnismäßig dicht besiedelten Europa ein unerreichbarer Sehnsuchtsort geworden, doch mit Hilfe einer neuen Definition jener kann eine "neue Wildnis" auferstehen. Dazu ruft Haft auf und inspiriert uns, neues zu wagen, indem wir unser alteingesessenes Verständnis vom Wilden umdenken und einen neuen Umgang mit der Natur finden. Das Buch gibt dabei spannende und frische Ansätze zum Thema Natur- und Klimaschutz, kritisiert anschaulich die strenge und nicht mehr zeitgemäße Zweiteilung der Landschaft in Forst- und Weideland und ist ein Mutmacher, Schutzgebiete mit der Hilfe von Weidehaltung umzugestalten. "Wildnis. Unser Traum von unberührter Natur" ist ein knapp 140 Seiten langer Essay in laienverständlicher Sprache, der nicht nur Wissenschaft verständlich macht, sondern diese auch sehr angenehm mit persönlichen Beobachtungen kombiniert und thematisch neue Wege in eine lebenswerte Zukunft weisen kann.

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