Kinder, die die Welt erobern
Hallo allerseits!
Dieses Buch hat auf sehr ungewöhnlichem Wege zu mir gefunden. Zum Einen durch die Empfehlung einer lieben Freund, den ersten Kontakt mit Jan über ein anderes Projekt und schließlich ...
Hallo allerseits!
Dieses Buch hat auf sehr ungewöhnlichem Wege zu mir gefunden. Zum Einen durch die Empfehlung einer lieben Freund, den ersten Kontakt mit Jan über ein anderes Projekt und schließlich eine verpasste Leserunde bei Lovelybooks. Verpasst? Jup, denn eigentlich hätte ich es nicht gelesen, wenn Jan nicht die absolut Liebenswerte Idee eines Wanderbuchs gehabt hätte. Ein Buch, was vorher schon durch ein paar Hände gegangen ist und mit Kommentaren und Zeichnungen versehen wurde. Allein die wären einen eigenen Post wert, aber ich komme vom Thema ab....
"Die Reise des Königs - Das Alte Reich" ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Davon abgesehen, dass die Protagonisten die Jüngsten sind, die ich je verfolgen durfte, ist der Stile auch einfach absolut einzigartig. Jan springt regelmäßig zwischen den Sichtweisen der Charaktere hin und her, ohne dass es irgendwie lästig ist oder verwirrend. Man verfolgt für ein paar Abschnitten diesen Charaktere, danach jenen und danach wieder jemand ganz anderen. Und jede Sichtweise ist auf ihre Art einzigartig, auch wenn sie teilweise das Gleiche sehen oder erleben.
Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Koro, der Älteste von ihnen, wird immer mehr zu einem Anführer (auch wenn er in Hinsicht auf die Mädchen nicht sonderlich klug ist), Jindari erlebt in vollen Zügen die Pubertät, samt Wutausbrüchen und sehnsuchtsvollen Momenten mit Koro, Basco lernt, dass einem manchmal das Wissen aus Büchern allein nicht reicht, sondern dass man auch selbst Dinge erleben muss und Fea, die Neunjährige und damit Jüngste der Truppe, überwindet ihre eigene Vergangenheit und lernt, was Liebe und Vergebung ist. Und das Ganze ohne, dass es einen Moment kindisch und albern wirkt. Klar, es sind Kinder, sie haben eine ganz eigene Sicht auf viele Dinge, doch Jan schafft es, dass sie kindlich sind aber man sie trotzdem ernst nehmen kann. Die Probleme der Kids sind oft gut nachzuvollziehen (sieht man mal von dem "Pubertier" Jindari ab) und es macht Spaß zu beobachten, wie sie von einer Gruppe völlig unterschiedlicher Kinder zu einer Gemeinschaft zusammen wachsen.
Die Geschichte ist gleichermaßen fantastisch wie spannend, wenn man einmal angefangen hat, möchte man wissen, wie es weiter geht. So abwechslungsreich erzählt und voller kleiner Witze, die mich regelmäßig zum Schmunzeln gebracht haben. Aber auch da schafft Jan den Spagat zwischen Unterhaltung und den teilweise doch ernsteren Themen, die auch Rückschlüsse auf unseren Alltag ziehen lassen (Ich sag nur: Die Diskussion über die Huz-Tücher). Überhaupt geht das Buch sehr feinfühlig mit einigen Themen wie Gewalt, familiäre Probleme und Emanzipation um, ohne das die große Moralkeule geschwungen wird.
Alles in allem bleibt mir lediglich zu sagen, dass dieses Buch mich vollkommen begeistert hat. Der Schreibstil ist vollkommen anders, als alles, was ich bisher gelesen habe und die Geschichte so spannend, dass ich es kaum erwarten kann, Band zwei zu lesen. Zum Glück muss ich dafür nicht allzu lange warten, denn der erscheint schon am 17.04 diesen Jahres.