Cover-Bild Kühn hat Ärger
Teil 2 der Serie "Kühn - Die Einzelbände"
12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Hörverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 05.03.2018
  • ISBN: 9783844526363
Jan Weiler

Kühn hat Ärger

Jan Weiler (Sprecher)

Kühn hat überlebt: Das haben sich alle Hörer gewünscht.Martin Kühn lebt. Und er hat immer noch viel zu tun. Denn wenn das Leben weitergeht, dann wachsen auch die Aufgaben. Nicht nur, dass er sein Haus auf giftigem Boden gebaut und weder seine Karriere noch seinen Sohn unter Kontrolle hat. Nun verhält sich auch noch seine Frau seltsam, in der Nachbarschaft geht ein Erpresser um und Martin Kühn begeht einen schweren amourösen Fehler. Nebenbei muss er den Mörder eines jungen Mannes finden, der im reichen Grünwald an einer Bushaltestelle tot aufgefunden wurde. Seine Reise in die Welt der Reichen und Wohltätigen setzt ihm, dem einfachen Polizisten und Berufspendler, mehr zu, als er sich eingestehen will. Und er fragt sich: Gibt es überhaupt einen Ort, an dem er in diesem Leben richtig ist?Gelesen vom Autor.(Laufzeit: 11h 13)

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2018

Gesellschaftsroman oder Krimi?

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Kühn hat Ärger (Kühn Band 2) von Jan Weiler, erschienen im der Hörverlag als unkekürzte Ausgabe am 12.03.2018

Kühn kehr nach krankheitsbedingter Abwesenheit an seinen Arbeitsplatz zurück. In plagen viele ...

Kühn hat Ärger (Kühn Band 2) von Jan Weiler, erschienen im der Hörverlag als unkekürzte Ausgabe am 12.03.2018

Kühn kehr nach krankheitsbedingter Abwesenheit an seinen Arbeitsplatz zurück. In plagen viele Sorgen: sein Haus steht auf dem verseuchten Boden eine Munitionsfabrik und wie den Meisten in der Tetris-Siedlung fehlt ihm das Geld um die Schadstoffe los zu werden dabei sinkt der Wert der Häuser beträchtlich. Gleichzeitig ist seine Frau seltsam, ein Erpresser vergiftet Joghurts im Supermarkt und ein junger Mann wird tot an einer Haltestelle im vornehmen Grünwald aufgefunden.

Jan Weiler schreibt nicht nur gut, er kann auch sehr gut vorlesen. So wird aus dem Hörbuch ein Hörvergnügen wo der Leser lange Zeit nicht weiß, worauf die Geschichte hinausläuft. Ein Intensivstraftäter mit Immigrationshintergrund wird tot an einer Haltestelle aufgefunden gerade als er begonnen hat sich von seinen Freunden zu lösen und bei einer reichen Familie, die sich sehr für die Gestrauchelten engagiert die erste Liebe seines Lebens gefunden hat und versucht sich dort ein zu passen. Kühns Gedankenwellt ist interessant und der Krimi ist gleichzeitig ein Gesellschaftsroman wo zwei Welten aufeinander prallen die Beide mit jedem Klischee bespielt werden, welches man sich nur vorstellen kann. Falls der Autor mal nicht mehr schreiben mag, er kann mir gerne vorlesen. Klare Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Toller, spannender Roman, bei dem das Lustige und Ernste eng bei einander liegen.

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„Kühn hat Ärger“ hat mir schon sehr gut gefallen, habe viel Spaß damit gehabt.
Wer einen Aktionskrimi nach Schema F sucht, der kann gern weitersuchen.
Hier wird der Gesellschaft der Spiegel vors Gesicht ...

„Kühn hat Ärger“ hat mir schon sehr gut gefallen, habe viel Spaß damit gehabt.
Wer einen Aktionskrimi nach Schema F sucht, der kann gern weitersuchen.
Hier wird der Gesellschaft der Spiegel vors Gesicht gehalten, auf eine ironisch-humorige und zuweilen auch ernste Art übers Leben und das, was dazu gehört philosophiert. Hier findet man Charakterstudien, v.a. beim Kühn und zum Schluss dem Täter& Co.
Kühn ist zwar ein Held, wie es für Protagonisten typisch ist, hat aber auch seine dunkleren Seiten. Er grübelt gern und oft, und steigert sich irgendwann dermaßen in seine Fantastereien, dass er sie dann problemlos als Grundlage für einen Seitensprung verwenden kann, wobei er eigentlich kein Typ zu solchen Allüren ist. Das Ganze ist mit guter Prise Humor dargeboten, sodass man es schmunzelnd wahrnimmt und dabei an Sketche von Loriot denkt. Die obligatorische Sexszene fehlt natürlich auch nicht, aber da kann man sich schieflachen. Sehr gekonnt dargestellt.
Man sieht auch deutlich, dass dieser Roman von einem Mann geschrieben wurde, denn diese Weltanschauung des Mannes, Beamten im Polizeidienst, Familienvaters mit zwei Kindern, all die typischen Eheprobleme, Ärger bei der Arbeit mit dem besten Kollegen und daheim beim Gift im Keller, etc. pp. ist plastisch wie hautnah vor Augen der Leser geführt worden und gewährt tiefe Einblicke in die Psychologie des Mannes.
Auch wie er sich an seinem Platz im Leben irgendwo im unteren Segment der Mitte, wo oben die Schönen und Reichen sind, die sich alles leisten können und unten die ganz Armen ohne jeder Hoffnung oder bessere Aussichten, eingerichtet hat und wie es ihm dabei geht, wie er sich dabei fühlt, wird im Laufe der Erzählung deutlich und regt sehr zum Nachdenken an.
Diese wachsende Kluft zwischen Arm/hoffnungslos und Reich/zweckoptimistisch/für alles bereit steht einem zum Greifen nah vor Augen und kommt recht realistisch rüber. Realistisch ist auch diese allgegenwärtige Gefahr des Abrutschens der Mittelschicht ins Mittellose, wenn man die Probleme im Keller des Kühnschen Hauses in Betracht zieht und welche Rolle dabei die Banken& Co. gespielt haben. Bis zum Verbrechen aus Verzweiflung, wie man es bei manchen Nebenfiguren sieht, ist da nicht weit.
Jan Weiler hat sein Werk selbst gelesen. Das ist ihm sehr gut gelungen. Alle Figuren haben ihre eigene Stimme, ihre eigene Art zu sprechen, was man auch deutlich heraushört. Weiler hat seine eigene Art vorzutragen und ist daran prima wiedererkennbar. Mir hat seine Darbietung sehr zugesagt. Ich höre gerne auch seine weiteren Hörbücher.

Fazit: Ein toller, spannender Roman, bei dem das Lustige und Ernste eng bei einander liegen, sehr gekonnt geschrieben, den ich sehr gern gehört habe, der mich köstlich amüsiert und zum Nachdenken angeregt hat. Es war mein erster Kühn, aber bestimmt nicht der letzte. Ich verbleibe auf die Fortsetzung gespannt und vergebe gern die 5 wohl verdienten Sterne und eine Hörempfehlung.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Super Audiofassung.

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Ich habe das Hörbuch (vollständige Lesung) gehört. Zum Format: "Vom Author selbst gelesen" ist nicht immer ein Qualitätsmerkmal, aber hier kein Problem - Herr Weiler kann nicht nur texten, sondern auch ...

Ich habe das Hörbuch (vollständige Lesung) gehört. Zum Format: "Vom Author selbst gelesen" ist nicht immer ein Qualitätsmerkmal, aber hier kein Problem - Herr Weiler kann nicht nur texten, sondern auch vorlesen. Lediglich der Wiener Akzent von Steierer nervt

Als Hörbuch ist es gut hörbar, auch nach kurzen geistig abwesenden Passagen kommt man schnell wieder rein.

Für zwei Mängel habe ich einen Stern abgezogen (Spoiler):

Was hatte die Lebensmittelerpressung mit dem Hauptfall zu tun? Ich habe es nicht verstanden - es hat meines Erachtens nach den Hauptfall nicht weiter gebracht. Nicht einmal die Grundidee (extremer Reichtum vs. extreme Armut) wurde anständig aufgegriffen. Spannend wäre es gewesen, wenn der Erpresser Teil des van Houten-Kreises gewesen wäre, der drohte insolvent zu gehen.

Der Täter(kreis) war von Anfang an sonnenklar - noch bevor der Mord überhaupt geschah.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Ein Toter in Grünwald

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Inhalt:
An einer Bushaltestelle in Grünwald wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Er wurde misshandelt und zu Tode geprügelt. Zunächst deutet alles auf eine Tat mit rechtsradikalem Hintergrund ...

Inhalt:
An einer Bushaltestelle in Grünwald wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Er wurde misshandelt und zu Tode geprügelt. Zunächst deutet alles auf eine Tat mit rechtsradikalem Hintergrund hin, denn der Tote ist ein aus ärmlichen Verhältnissen stammender, vorbestrafter Ausländer. Doch Kühn glaubt nicht an diese Theorie und sucht den Täter stattdessen im Umkreis der Freundin des Opfers aus reichem Hause.

Als wäre das nicht schon genug, muss sich Kühn nebenbei aber auch noch mit einem Erpresser in seiner Nachbarschaft und allerhand privater Probleme rumärgern...

Meine Meinung:
"Kühn hat Ärger" ist der zweite Fall für den sympathischen Kommissar Martin Kühn, den man auch ohne Vorkenntnisse gut lesen/hören kann. Der Schreibstil ist angenehm, an der einen oder anderen Stelle aber sehr geschwollen und metaphorisch. Die Erörterung beispielsweise verschiedener Parkettsorten oder allgemein der innenarchitektonischen Gestaltung hätte es für meinen Geschmack nicht gebraucht.

Der Plot ist zwar spannend, besitzt aber auch ein paar Längen. Zu Beginn dauert es einige Zeit, bis wirklich etwas passiert. Dort heißt es für den Leser ersteinmal dranzubleiben und sich in Geduld zu üben. Zudem gibt es diverse Nebenschauplätze, sei es die Erpressung des Supermarktes oder die privaten Probleme im Hause Kühn, die zwar unterhalten, aber den eigentlichen Fall des toten Ausländers zeitweilig in den Hintergrund rücken lassen.
Gerade zum Ende hin nimmt die Handlung dann jedoch an Fahrt auf und das spannende Ende bzw die überraschende Auflösung sind gelungen und machen die vorherigen Längen wieder wett.

Gelesen wird das Hörbuch von Autor selbst, der mit als Sprecher sehr gut gefallen hat. Er schafft es, den Leser zu fesseln und auch bei weniger spannenden Abschnitten bei der Stange zu halten.

Fazit:
Für meinen Geschmack zu viel drumherum, was vom eigentlichen Fall ablenkt. Dennoch spannend und unterhaltsam anzuhören, nicht zuletzt, da das Hörbuch von Autor selbst gelesen wird.