Eine sehr emotionale Geschichte über tiefe Gefühle
Klappentext
„Zadoc liebt alles an Ivory. Ihr Haar, das sämtliche Farben des Herbstes hat. Der ständig wechselnde Ausdruck aus ihren winterhimmelblauen Augen. Und vor allem ihren Geruch nach Wind und Widerstand. ...
Klappentext
„Zadoc liebt alles an Ivory. Ihr Haar, das sämtliche Farben des Herbstes hat. Der ständig wechselnde Ausdruck aus ihren winterhimmelblauen Augen. Und vor allem ihren Geruch nach Wind und Widerstand.
Kenzie liebt alles an Amos. Seine hellgrün schimmernden Augen, sein Lachen und Lächeln, seine Musik, seine Art, sich zu bewegen, seinen Gang. Und sie liebt es, dass er zu ihr gehört. Zu ihr ganz allein.
Zwei Liebende. Zwei Schicksale. Und eine Geschichte, in der alles, aber auch alles miteinander verbunden ist.“
Gestaltung
Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Auf einem leicht pastellfarbenen, mit Punkten versehenen Hintergrund wirkt der sehr groß geschriebene Titel fast schon überladend. Durch die Blumen und die etwas krakelig wirkende Schrift wird dies allerdings wieder etwas relativiert, sodass das Cover in sich sehr stimmig wirkt. Durch diese Konzentration auf die Schrift, wird der besondere Titel sehr hervorgehoben. „Liebeskinder“ ist kein alltäglicher Titel, sondern er stellt auf dem Buchmarkt eine Besonderheit dar (gerade zu Zeiten des Trends von sehr langen Buchtiteln).
Meine Meinung
Von Jana Frey habe ich bisher noch kein einziges Werk gelesen, aber mit „Liebeskinder“ hat sie mich wirklich überrascht. Ich hatte nach dem Lesen des Klappentextes wirklich nicht eine einzige Vermutung, worum es genau in diesem Buch gehen könnte. Die einzige Vermutung, die man aufstellt ist die, dass es sich um zwei Liebespärchen dreht. Für den Zusammenhang zwischen diesen wollte sich aber in mir keine Idee regen.
Was ich dann allerdings bekam, hat meine Erwartungen alt aussehen lassen! Keine Klischees, kein langweiliges „Liebes Hin und Her“, sondern die pure Liebe in all ihren Formen und Varianten ist das Hauptthema dieses Romans. Das, was ich zuvor von diesem Roman erwartet hatte, konnte ich mir nach dem ersten Viertel schon sofort abschminken, denn es geht um so vieles mehr.
Erzählt werden zwei Handlungsstränge: Einmal der von Zadoc und zum anderen der von Kenzie. Für den Leser ist zunächst überhaupt nicht ersichtlich, wie diese beiden Stränge zusammengehören oder wie sie zusammengeführt werden können. Erst ab ungefähr der Hälfte des Buches beginnt man gewisse Dinge zu erahnen und wenn die Handlungen dann aufeinander treffen und man am Ende des Buches angelangt ist, so kann man einfach nur noch mit großen Augen dasitzen, denn am Ende gibt es wirklich einige unerwartete Überraschungen und Wendungen.
Negativ an diesen beiden Handlungssträngen war allerdings, dass es mir immer wieder schwer fiel, mich zurechtzufinden. Da nicht nur zwischen den Strängen hin und her gewechselt wird (und somit auch zwischen den erzählenden Protagonisten), sondern durch diesen Handlungswechsel kam es auch zu einer Verschiebung in der Zeit. Das war gerade zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig und etwas anstrengend.
„Liebeskinder“ ist zudem sehr atmosphärisch erzählt, wobei hier anzumerken ist, dass es eine sehr melancholische, traurige Grundstimmung ist, die hier vorherrscht. Wer also traurige Geschichten nicht mag, der sollte von „Liebeskinder“ die Finger lassen. Ich fand die Handlung jedoch sehr bewegend und war mehr als einmal tief berührt von den Figuren und ihren Erlebnissen.
Die unterschiedlichen Figuren sind dabei so individuell und unterschiedlich, da sie alle sich voneinander abheben. In ihren Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften war jeder für sich sehr vielschichtig und dabei auch zu tiefst realistisch. Man konnte sich jederzeit gut in sie hineinfühlen und ihre Gefühle oder Handlungen nachempfinden. Gerade dieser Aspekt sorgte noch zusätzlich für die hohe Emotionalität, die „Liebeskinder“ erzeugt hat.
Fazit
Mit „Liebeskinder“ liefert Jana Frey eine wundervolle Geschichte über die Liebe, welche hier in all ihren Variationen dargestellt wird. Dramatik, Tragik, tiefe Gefühle, Ängste und tief bewegende Schicksale. Das sind die Fäden, in die sich der Leser immer tiefer verfängt, bis sie ihn nicht mehr loslassen und er dem Sog der Geschichte verfallen ist. Einzig die beiden Handlungsstränge, die zu Beginn zu verschiedenen Zeiten stattfinden, sorgten manchmal für etwas Anstrengung beim Lesen, da man sich konzentrieren musste, um nicht die Übersicht über alle Ereignisse zu verlieren.
4 von 5 Sternen!
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