Complete Me: Tara & Maxim
Tara wacht an Neujahr in einem Bett auf, das nicht ihr eigenes ist. Neben ihr der Bruder ihrer besten Freundin, Maxim. Sie kann es nicht glauben, was passiert ist, sucht ihre sieben Sachen zusammen und ...
Tara wacht an Neujahr in einem Bett auf, das nicht ihr eigenes ist. Neben ihr der Bruder ihrer besten Freundin, Maxim. Sie kann es nicht glauben, was passiert ist, sucht ihre sieben Sachen zusammen und haut ohne Verabschiedung ab. Danach ist Funkstille zwischen ihnen, bis sie sich zufällig über den Weg laufen. Tara will die Sache vergessen, aber Maxim hat scheinbar andere Pläne und würde sie Nacht auch wiederholen. Langsam beginnt sich die Freundschaft zu verändern und besonders nach einem gemeinsamen Ausflug in den Schnee müssen sie ihre Pläne noch mal überdenken…
Tara ist keine typische Partystudentin, sondern vergräbt sich eher in Büchern und lernt. Etwas, das sie ihr ganzes Leben kennt. Während die Mutter sich wie ein Teenager verhält und lieber nach Männern angelt, kümmert sich Tara seit Jahren um den Haushalt und hält alles am Laufen. Was sie auch zu einer Außenseiterin macht, doch am College versucht sie sich zu ändern, findet Freunde, geht mal auf Partys und genießt das freie Leben, das sie früher nie hatte. Mir hat Tara mit ihrer Mutter einfach nur leid – so jemanden hat niemand verdient und das Geheule und die Einsicht am Ende habe ich der Mutter auch nicht abgekauft. Tara an sich ist ein sympathischer Charakter, auch wenn ich ihre Geheimniskrämerei bezüglich Jack etwas komisch fand. Sie erzählt es Maxim und dann passiert etwas und sie schweigt? Weist ihn sogar ab?
Maxim lässt nichts anbrennen und schnappt sich immer wieder eine neue Frau, die ihm Vergnügen bereitet. Damit versucht er seine Vergangenheit zu vergessen und nicht an jemanden zu denken, den er zu früh verloren hat. Als er Neujahr aufwacht, sind seine unterdrückten Gefühle für Tara wieder da und er will eine Wiederholung – auch wenn seine kleine Schwester ihm verboten hat, etwas mit ihren Freundinnen anzufangen. Doch er kann einfach nicht anders und schließlich gibt Tara nach – bis es schließlich zum großen Knall kommt…
Maxim lebt immer noch in der Vergangenheit und kann nicht loslassen, das merkt man ihm die ganze Zeit an. Auch seine Panikattacken lassen das vermuten, die ihn immer mal wieder heimsuchen. Die Frauen sind seine Ablenkung, bis Tara Fragen stellt und er ihr schließlich alles erzählt. Sie geht damit wunderbar um und stützt ihn, wenn er Hilfe braucht. Maxim ist ein netter Kerl, keine Frage, aber richtig warm wurde ich mit ihm leider nicht.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird hauptsächlich abwechselnd aus der Sicht von Tara und Maxim, was einen Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Alles in allem eine nette Geschichte für Zwischendurch, an der mich aber Kleinigkeiten gestört haben. Alle (oder die meisten) im Freundeskreis wissen nach dem Wochenende im Schnee, was los ist, und ignorieren es. Selbst Hannah, die davor die Augen verschließt – das passt für mich nicht zu der Frau, die ich im Buch kennengelernt habe. Das macht das Gespräch wenig später auch nicht wirklich besser.
Außerdem gefiel mir eine Szene gegen Ende nicht – die war nun wirklich in dem Moment vorhersehbar, in dem sich Tara umdreht. Natürlich ist es eine „gute“ Überleitung zu der Vergangenheit von Maxim und Hannah, aber hätte man sich da nicht auch was anderes überlegen können?
Die Kapitel aus der Sicht von Ella und Hannah fand ich dagegen klasse – endlich kann man sich auch mal in Ella hineinversetzen, die im Buch recht oberflächlich bleibt.
Und Hannah ist eben Hannah.