Das Reich der 9 Geisterwesen

Der Schreibstil ist echt etwas ganz besonderes. Mir hat er total zugesagt - wobei ich etwas brauchte, um mich daran zu gewöhnen - aber ich glaube, dass das nicht jeder mögen wird. Auch die durchgestrichenen Passagen fand ich eine super Idee.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Buch so brutal ist und es auch etwas blutiger wird. Wer damit Probleme hat, sollte wohl eher nicht zu diesem Buch greifen. Das Setting ist wirklich sehr düster.
Durch die wechselnde Perspektive, konnte man die Aktionen beider Hauptcharaktere meist gut nachvollziehen. Der Fokus der Geschichte liegt aber deutlich auf Thyri, da kam Varin mir teilweise etwas zu kurz. Die Geschichte blieb aber die ganze Zeit über sehr spannend.
Das Ende kam für mich etwas abrupt (das Buch hätte ruhig noch 100 Seiten länger sein können), aber die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Das finde ich einerseits gut, denn so muss man nicht gleich eine ganze Reihe anfangen. Andererseits fand ich die Welt so interessant, dass ich gern noch mehr daraus wissen möchte. Da gab es nämlich eine ganze Reihe interessanter Figuren und auch Dinge, die man weiter ausführen könnte (vielleicht in der ein oder anderen Fortsetzung?). Die Liebesgeschichte stand hier doch sehr im Vordergrund.
Insgesamt konnte ich das Buch nicht wirklich aus der Hand legen und bin gespannt auf weitere Geschichten aus dem Reich der Geisterwesen.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

𝗜𝗻𝗵𝗮𝗹𝘁:

Thyri ist Blutfüchsin, damit hat sie in der Zwischenwelt keine Rechte, nur Regeln, an die sie sich halten sollte. Unbedingt halten muss. Doch als sie Varin kennen lernt, lernr sie, wie schwer es ist, nicht gegen die Regeln zu verstoßen. Vorallem gegen diese eine. Du darfst nicht begehren... Bei ihrer Herrin Mara geht es Thyri besser als den meisten Blutfüchsen, zumindest besteht ihre Haut nicht nur aus Blutergüssen. Doch auch sie darf keine eigenen Entscheidungen treffen... Wird sie sich an die Gebote halten können?

𝗠𝗲𝗶𝗻𝘂𝗻𝗴:

Wer dieses Buch liest, dem wird binnen weniger Seiten bewusst, dass Jana einen einzigartigen Schreibstil hat - er ist eindringlich, geht unter die Haut und lässt auf ganz besondere Weise Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonistin zu; so habe ich noch nie gelesen. Man spürt beim Lesen den Charakter von Thyri und Varin unmittelbar, fühlt die Verzweiflung, den Hass, die Angst, aber auch den Mut. Jana hat mein Herz gebrochen, ich wollte oft die Augen schließen, weil mich das Gelesene überwältigt hat, doch da war immer diese kleine Blume der Hoffnung auf ein eigenes Leben für Thyri. Ob diese Blume erblühen durfte und ob sie am Ende vielleicht doch noch zertrampelt wurde?

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

Jana Stehr hat eine Welt erschaffen, in die zu reisen schmerzt, aber dennoch empfehle ich es allen, die sich auf eine neue Art des Lesens einlassen wollen.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Ein interessanter Fantasy-Roman über die Blutfüchsin Thyri, die im vorigen Leben gemordet hat und deshalb in der Geisterwelt Dienerin für höhere Geisterwesen ist, in diesem Fall für Mara, eine Heiratskandidatin des Prinzens eines Nachbarreichs. Als sie besagten Prinz Varin jedoch kennenlernt, muss sie feststellen, dass sie mit ihm durch mehr verbunden ist als nur Liebe und dass ihre Beziehung an einem Ort wie diesem mehr als ein Spiel mit dem Feuer wäre. Der Schreibstil ist super atmosphärisch, voller schöner Formulierungen und düster, während er abwechselnd aus Varins und Thyris Sicht erzählt. Besonders bei Thyri werden ihre geheimen Gedanken oft durchgestrichen werden, was ein passendes und erfrischendes Stilmittel ist. Zwar liest sich die Geschichte aufgrund des Stils manchmal nicht so super leicht, aber das ist sie generell nicht durch ihre schweren Themen und das passt auch. Das Setting bietet ebenfalls Abwechslung und ist wirklich gut ausgearbeitet; zwar hat man dadurch zu Anfang vielleicht etwas Schwierigkeiten, alles zu verstehen, aber das Glossar vorne hilft und vieles erfährt man auch immer Verlauf der Story. Die Welt des Geisterreiches ist einfach Mal was anderes, komplex und spannend, und die brutale Lebensrealität dort sorgt dafür, dass man bei Thyris und Varins verbotener Liebesgeschichte mitfiebert. Der Plot hat eine gute Mischung zwischen Spannung mit einigen Wendungen, Liebe und Fantasy gefunden, was das Lesen wirklich unterhaltsam macht. Die Protagonisten sind dabei ebenfalls sympathisch, gut ausgearbeitet und die Chemie zwischen Thyri und Varin ist wirklich innig und ausdrucksstark. Insgesamt also definitiv was für Fans dunkler Fantasy-Bücher mit malerischem Schreibstil und einer starken Lovestory. Nur muss einem klar sein, dass das Buch nicht locker, flockig und leicht für Zwischendurch ist, was man mal so wegliest - es kann ernst und auch mal brutal sein und man muss sich für die Geschichte Zeit nehmen, um ihre Besonderheit auszukosten.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere