Cover-Bild Letzte Freunde
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 10.10.2016
  • ISBN: 9783446252905
Jane Gardam

Letzte Freunde

Roman
Isabel Bogdan (Übersetzer)

Es ist Abscheu auf den ersten Blick, der Edward Feathers und Terry Veneering, die glänzendsten Juristen des British Empire, ein Leben lang verbindet. Als ebenbürtige Gegner in zahllosen Prozessen hassen sie einander schon, bevor sie sich beide in dieselbe Frau verlieben. Und es wird ein Leben lang dauern, bis sie bemerken, dass sie ebenso gut Freunde sein könnten. Was hat Feathers’ Frau Betty so angezogen an Veneering, dem Mann mit dem weißblonden Haar, der selbst mit der schönsten Frau Hongkongs verheiratet ist? Worum beneiden die erbitterten Feinde sich mit solcher Intensität? Mit weiser Gelassenheit erzählt Jane Gardam, eine der bekanntesten Schriftstellerinnen in England, von der Fähigkeit zur Liebe und einer späten Freundschaft.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2016

Eine Epoche geht zu Ende

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Letzte Freunde ist der abschließende Band der Trilogie um Sir Edward Feathers , Old Filth genannt. Nachdem einmal die Geschichte aus Sicht von Sir Edward erzählt wurde, im zweiten Buch seine Frau Elizabeth ...

Letzte Freunde ist der abschließende Band der Trilogie um Sir Edward Feathers , Old Filth genannt. Nachdem einmal die Geschichte aus Sicht von Sir Edward erzählt wurde, im zweiten Buch seine Frau Elizabeth zu Wort kam, stehen nun alte Freunde und Weggefährten im Mittelpunkt und deren Sicht auf das Ehepaar.
Jetzt habe ich mehr über die lebenslange Fehde zwischen Terry Veneering und Edward Feathers erfahren. Eine Nebenfigur, Fiscal-Smith, wurde ins Rampenlicht gerückt und wurde für mich menschlich, nachdem er in den vorangegangenen Büchern ehe eine Witzfigur abgab.
Für mich war es ein runder Abschluss, aber ohne die Kenntnis der ersten Bücher hätte ich schwer Zugang zur Geschichte, noch zu den einzelnen Personen gefunden, deshalb meine Empfehlung unbedingt die Vorgängerbände zu lesen.
Die Sprache Jane Gardams hat mich auch hier wieder fasziniert. Es ist fantastisch, wie es ihr gelang, ihre Personen darzustellen. Ich schwankte von Sympathie zu Abneigung, je nach Blickwinkel und am Ende bleibt das Verständnis für die menschliche Tragödie, die jede einzelne Figur durchleben muss. Gleichzeitig ist die Trilogie aber auch ein Abgesang auf die große Zeit des englischen Empires. Die Kronkolonie Hongkong fällt an China zurück und die Bedeutung der englischen Oberschicht hat schon in den vergangen Jahrzehnten abgenommen, das wird auch den Protagonisten schmerzlich bewusst.
Jane Gardam ist eine großartige Erzählerin und eine Chronistin dieser Zeit.

Veröffentlicht am 07.01.2017

Nicht ganz überzeugender Abschluss (3,5 Sterne)

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Edward und Terry, erst haben sie sich gehasst, dann ignoriert, dann sind sie im Alter irgendwie zu Freunden geworden. Dazwischen Betty, Edwards Ehefrau und Terrys Geliebte. Der unscheinbare Fiscal-Smith, ...

Edward und Terry, erst haben sie sich gehasst, dann ignoriert, dann sind sie im Alter irgendwie zu Freunden geworden. Dazwischen Betty, Edwards Ehefrau und Terrys Geliebte. Der unscheinbare Fiscal-Smith, der irgendwie nie richtig dazu gehörte. Mrs Dulcie, die alle überlebt. In ihrem Abschlussband der Trilogie nimmt Jane Gardam vor allem Terry Veneering in den Fokus, konzentriert sich auf seine Kindheit und zeigt uns wie aus einem Sohn einer Kohlehändlerin der weltgewandte Anwalt werden konnte, den wir schon kennen. Außerdem muss der Tod von Edward, Terry und Betty doch Lücken hinterlassen haben. Auch die werden aufgezeigt und man merkt vor allem eines: sie fehlen.
Leider konnte Jane Gardam meiner Meinung nach der Trilogie keinen spektakulären Schlussakkord verpassen. Die Passagen über Terry hatten die gewohnte Qualität, ein Großteil der Geschichte stellt jedoch Wiederholungen von Altbekanntem dar; leider jedoch ohne neue Aspekte auszuarbeiten. So liest man sich durch Situationen, die schon in zwei vorherigen Büchern beleuchtet wurden und fragt sich ein bisschen warum Gardam nicht einfach nach diesen Schluss gemacht hat? Veneerings Kindheit hätte da doch gewiss auch ein Plätzchen gefunden. Natürlich ist Gardam immer noch eine großartige Erzählerin, schreibt gewitzt und raffiniert. Aber ohne inhaltlichen Zugewinn bleibt beim Leser dann doch ein leises Gefühl von Enttäuschung zurück.